Wie würdet ihr reagieren wenn sich euer Kind als Trans outen würde?

9 Antworten

"Okay, danke das du mir vertraust. Hast du dir schon einen Namen ausgesucht oder möchtest du Hilfe?"

Nichts überstürzen ist ja logisch, aber das würde ich nicht als ersten Satz zum Kind sagen - kommt sonst nämlich, als würde ich gar nichts akzeptieren können. Und ich persönlich würde auch erst mal gar nicht hinterfragen, weil man als Kind sowas seinen Eltern nicht aus Spaß sagt, da hat man vorher sehr viel nachgedacht. Wenn es nicht hilft, kann das Kind ja immer noch sagen "Du, ich glaub das ist doch nicht das richtige". Und das Kind KANN nicht rausfinden, dass das der falsche Weg ist, wenn man es nicht ein paar Schritte auf dem Weg probelaufen lässt.

Das Kind mit einem anderen Namen ansprechen und neue Klamotten kaufen ist schnell gemacht und kann schon viel helfen.
Unters Messer dürfte mein minderjähriges Kind aber nicht, ich würde kein Einverständnis für eine Mastek mit 16 geben, weil OPs bei Kindern und Jugendlichen einfach zu gefährlich sind. Bei Hormonen würde ich mich an aktuelle Vorgaben halten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.

Ich würde nachfragen, wie ernst es damit ist - also sachlich hinterfragen, woher der Wunsch stammt und auffordern, sich gründlich zu überlegen, ob das keine falsch interpretierte Laune ist (ich kenne so einen Fall). Ansonsten das Kind in seiner aktuellen Situation akzeptieren und ihm Rückhalt geben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Pädagogin, Mutter und Großmutter

Wenn sich mein Kind (auch wenn ich keins habe) sich als Transgender outen würde, würde ich es akzeptieren, es respektieren und so gut ich kann unterstützen. Für mich ist das selbstverständlich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Teil der LGBTQ+ Community

Kann man von außen nicht genau sagen, da gibt es keine "Patentantwort". Würde von der konkreten Situation abhängen. Z.B. wie alt mein Kind ist und was ich für einen Eindruck von der Situation habe:

  • Wenn es meiner Ansicht nach nur pubertäre Verwirrtheit ist oder wenn ich glaube, dass das nur aufgrund irgendwelcher "Modeerscheinungen" der Meinung ist, weil sich jetzt alle den Kopf darüber heiss reden, dann würde ich es bremsen und ihm sagen, dass es erstmal abwarten soll.
  • Wenn es meinem Kind damit komplett ernst ist und es schon alt genug ist um überhaupt beurteilen zu können wovon es redet, dann würde ich es ernst nehmen und gemeinsam schauen, wie man damit weiter umgeht.

idk08865 
Beitragsersteller
 12.05.2023, 01:29
und es schon alt genug ist um überhaupt beurteilen zu können

Und ab wann wäre das deiner Ansicht nach? Viele können schon mit 12 gut urteilen manche können es mit 18 noch nicht. Das ist nicht so einfach einzuschätzen wie du denkst

Waldmensch70  12.05.2023, 01:31
@idk08865
Und ab wann wäre das deiner Ansicht nach?

Darauf gibt es keine feste Antwort. Nicht jedes Kind ist bei einer bestimmten, festgelgten Jahreszahl gleich weit entwickelt (körperlich und geistig).

Viele können schon mit 12 gut urteilen manche können es mit 18 noch nicht.

Eben.
Das kann man nur beurteilen, wenn man das Kind persönlich genau kennt.

Das Alter in dem ich meinem Kind eine entsprechende Aussage zutraue muss ja nicht das gleiche Alter sein das auf Dich zutrifft oder auf irgendwen anderes.

Darum kann ich Dir auch kein genaues Alter nennen.

Tand0r  13.05.2023, 09:44
Wenn es meiner Ansicht nach nur pubertäre Verwirrtheit ist oder wenn ich glaube, dass das nur aufgrund irgendwelcher "Modeerscheinungen" der Meinung ist, weil sich jetzt alle den Kopf darüber heiss reden, dann würde ich es bremsen und ihm sagen, dass es erstmal abwarten soll.

Und warum willst du es dann das Kind nicht einfach ausprobieren lassen in bestimmten Situationen mal als das andere Geschlecht zu leben.

So findet das Kind doch am besten raus ob es wirklich das ist was es will.

Warum also nicht mal nen Tag zu Hause ausprobieren.

Dann mal nen Tag wo man in einer anderen Stadt ist und später auch mal einen Urlaub lang.

So weiß das Kind dann schon wie es ist bevor es sich vielleicht bei Freunden als Trans outet. Was spricht den dagegen.

Wenn das Kind dabei feststellt das es eigentlich gar nicht Trans ist, sondern das nur irgendwie cool fand, dann ist das doch allemal besser als wenn sich das Kind in der Schule geoutet hätte und es dann erst merkt.

Onesimus  13.05.2023, 10:22
@Tand0r
Und warum willst du es dann das Kind nicht einfach ausprobieren lassen in bestimmten Situationen mal als das andere Geschlecht zu leben.

Wie kommst du denn drauf, dass Waldmensch70 seine Kinder es nicht ausprobieren lässt.

Kinder brauchen diese Rollenspiele und machen sie auch. Nicht nur, um sich selbst kennenzulernen, sondern vor allem um Verständnis und Empathie für andere Menschen zu lernen.

Waldmensch70  13.05.2023, 17:09
@Onesimus
Wie kommst du denn drauf, dass Waldmensch70 seine Kinder es nicht ausprobieren lässt.

Es gibt hier einfach zu viele Leute mit überhöhtem „Sendungsbewusstsein“. Bin ja selber auch nicht 100% frei davon, z.B. in Jagd-Themen. 😉

Danke Dir für Deine Antwort auf den Kommentar. Du hast damit den Nagel auf den Kopf getroffen.

Fotograf1986  12.05.2023, 01:34

Geschlechter Identität hat nichts mit Modeerscheinung zu tun. Dadurch das wir heute als Gesellschaft offener sind, trauen sich lediglich mehr Menschen ihre Geschlechter Identität einzugestehen. Selbiges gilt auch für die Sexuelle Ausrichtung.

Man kann sich sein Geschlecht oder seine Sexualität aussuchen. Also kann es auch kein Trend sein.

Das verstehen manche Menschen nicht.

Waldmensch70  12.05.2023, 01:38
@Fotograf1986
Geschlechter Identität hat nichts mit Modeerscheinung zu tun. 

Das ist Deine Ansicht.

Die muss ich ja nicht teilen.

Und, bitte nicht falsch verstehen, ich würde das bei meinem Kind durchaus ernst nehmen, wenn es sich solche Gedanken macht. Wie ich auch geschrieben habe. Nur muss das nicht zwangsweise auch irgend etwas bedeuten.

Wenn ich sehe, wie heute Kinder mit dem Thema fast schon "indoktirniert" werden, dann muss man sich nicht wundern, wenn hier ständig Kinder mit pubertärer Verwirrung (die wir alle in unsrer Pubertät auch durchgemacht haben) sofort mit Fragen ankommen wie "Was bin ich eigentlich?" – Auf die Idee kommen einige davon aber nur, weil es gerade ein "Modethema" ist.

Schönen Abend noch.

Fotograf1986  12.05.2023, 02:17
@Waldmensch70

Indoktriniert? Sind wir jetzt schon bei Verschwörungstheorien?

Also jetzt wird es albern. Als ob es eine okulte Geheimgesellschaft gibt die nix besseres zu tun hat, als unsere Kinder zur Geschlechts Änderung zu "indoktrinieren".

Mit welchem Ziel/Sinn?

Merkst du selber wie albern sich das anhört oder?

Ich sags dir ganz ehrlich, ich hab genug von diesem " Die da Oben" Gerede.

Fotograf1986  12.05.2023, 12:41
@Waldmensch70

Etwas falsches zu behaupten hat nix mit Meinung zu tun, sondern mit lügen.

Den Unterschied sollte man kennen.

Es gibt keine Geheime Sekte die unsere Kinder zur Geschlechter Umwandlung indoktriniert. So einfach ist das.

Waldmensch70  12.05.2023, 19:15
@Fotograf1986
Es gibt keine Geheime Sekte die unsere Kinder zur Geschlechter Umwandlung indoktriniert. So einfach ist das.

Habe ich auch nie behauptet. Was Du da hinein dichtest, dafür kann ich nichts. Ich habe das Wort nicht umsonst in Anführungszeichen gesetzt. Es ging mir um die allgegenwärtige Gender- und Geschlechts“identität“-Diskussion.

Ich würde fragen ob es das den schon ausprobiert hat wie das andere Geschlecht zu leben und in welchen Situationen es das gerne ausprobieren würde.

Kleidung um das umzusetzen würde ich auch mit meinem Kind kaufen, oder wenn dem Kind das lieber ist dem Kind dafür auch einfach Geld geben.

Ausserdem fragen ob das Kind jetzt von mir immer mit einem anderen Namen angesprochen werden will, oder ob es das immer nur eine Zeitlang probeweise will. Welchen Namen soll ich benutzen wenn Freunde oder Verwandschaft da sind.

Prinzipiell dürfte mein Kind alles sein was es will und was es nicht in juristische Schwierigkeiten bringt.