Wie wird man Vogelzüchter?
4 Antworten
Erklärt am Beispiel des Wellensittichs:
Man verspürt in sich ein erstes Interesse mehr über diese schönen Vögel wissen zu wollen.
Was wiederum ein Glücksgefühl und innere Zufriedenheit auslöst und das Interesse zum Hobby werden lässt.
Das Stadium des Interessierten!
Beim Aneignen von Wissen freut man sich immer ganz besonders, wenn man lebende Wellensittiche aus der Nähe sehen und beobachten kann.
Das Stadium der "Rotkehlchen-Tante" gewissermassen.
Dann erwischt man sich dabei, nach Orten zu suchen, an denen Volieren zum Beobachten der Wellensittiche stehen und besucht diese immer öfter.
Das Stadium des Birders !
Das Interesse am Hobby wächst und wächst, so dass zwangsläufig der Beschluß gefasst wird, einmal selbst Wellensittiche zu halten und diese Vögel zu pflegen.
Man fängt klein an, häufig mit einem jungen Wellensittich in einem Käfig, welchen man zähmen möchte und an Hand dessen man den Umgang - das Handling - eines Wellensittichs erlernt.
Das Stadium des Halters ist erreicht!
Mit wachsendem Wissen möchte man den Wellensittich natürlicher pflegen.
Man gibt ihm einen gegengeschlechtlichen Partnervogel, lässt das Wellensittichpaar frei im Zimmer fliegen und erfreut sich an neuen Verhaltensweisen, die man jetzt bei den Vögeln beobachten kann.
Das Stadium des fortgeschrittenen Halters!
Das Beobachten des ausgeprägten sozialen Paarverhalten bei den Wellensittichen läßt den Wunsch im Wellensittichfreund reifen, seine Tiere auch einmal brüten zu lassen, um Nachwuchs zu erzielen.
Man erweitert die Haltung mit Zuchtkäfigen und Flugvolieren.
Das Stadium des Züchters, genaugenommen des Vermehrungszüchters, ist erreicht.
Nach der ersten gelungenen Zucht mir ihren einzigartigen Einblicken in das Heranwachsen junger Wellensittiche steigert sich das Glücksgefühl des erfolgreichen Züchters weiter.
Er lernt weiter dazu und setzt sich höhere Ziele, mit der Absicht bestimmte Farbschläge nach den Regeln der klassischen Genetik selbst zu züchten.
Das Stadium des Farbenzüchters!
Das züchterische Wissen wächst weiter, die Anlage wird vergrössert und nach außen verlegt.
Auch die Ziele des Züchters werden anspruchsvoller.
Bei der Zucht geht es jetzt auch um andere Eigenschaften, wie Fruchtbarkeit, Körperform, das Ausmerzen von Haltungsfehlern, große Gelege flügge werden zu sehen, kräftige robuste gesunde Wellensittiche zu erzielen und einen Stamm solcher Tiere aufzubauen.
Der Stadium des Standardzüchters!
Irgendwann will man dann noch mehr, nämlich die Wellensittiche immer natürlicher zu halten, ja die Vögel auch unter freiem Himmel fliegen zu sehen.
Eine vergrößerte und speziell ausgestattete Freiflugvoliere als Hohe Schule der Wellensittichzucht ist das Ziel.
Das Stadium des Experimentalzüchters!
Und dann sitzt man eines Tages im Garten, trinkt Cafe und sieht sich unterhalb einer Schar freifliegender und in den angrenzenden Bäumen brütender Wellensittiche wieder.
Nach anfänglichen Verlusten durch Räuber und mit weiter wachsendem Wissen zur Zucht und Haltung frei fliegender Wellensittiche wächst die Schar und vergrößert sich zum Flug.
Dann sieht man den Wellensittich wahrlich in seinem natürlichen Element.
Diese Vögel sind extrem schnelle und wendige Flieger und übertreffen darin noch die bekannten Schwalben. Bei Gefahr zeigen solche Flüge auch Schwarmverhalten, wie man es bei Wellensittichen in Gefangenschaft niemals beobachten kann.
Solche vom juvenilen Wellensittich an durchtrainierten Freiflieger sind sogar den Flugkünsten unserer jagenden Falken ebenbürtig und von letzteren kaum zu schlagen.
Das Stadium des "Wellensittichmanns" bzw. auch der "Wellensittichfrau"!
Es ist ein langer, mitunter auch steiniger Weg, der auch viel Ausdauer erfordert, aber im Gegenzug viele unvergessliche Glücksmomente garantiert, wie zum Beispiel das erste frisch geschlüpfte Küken mit eigenen Augen grosswerden zu sehen.
Wer den Wunsch verspürt Wellensittiche und deren Lebens richtig kennenzulernen und dies zu seinem Hobby zu machen, dem kann ich nur zuraten.
Es ist ein wunderschönes, aber auch sehr anspruchsvolles Hobby, bei dem der Wellensittichfreund nach und nach die Geheimnisse des Wundervogels Wellensittich kennenlernen wird.
Und damit meine ich viele Dinge, die der normale Wellensittichhalter nie zu sehen oder auch nur zur Kenntnis bekommt.
Sie werden fasziniert sein, wozu Wellensittiche alles in der Lage sind.
Und dann nimmt der größte Wunsch eines jeden Wellensittichliebhabers Gestalt an.
Einmal einige Wochen im australischen Outback unter wilden Wellensittichen zu leben.
Aber dies bleibt ein Wunschtraum, denn die Bedingungen dort sind so hart, dass es für den Menschen nicht längere Zeit auszuhalten ist.
Mit dieser lebensfeindlichen Welt hat man den Ort gefunden, welchen Wellensittiche instinktiv freiwillig aufsuchen und dort allen widrigen Umständen trotzen.
Denn in dieser Umgebung erst sind sie all ihren Feinden und Konkurrenten überlegen und können ihre Art erhalten.
Der Wellensittich gilt unter Naturwissenschaftlern als eines der härtesten Tiere Australiens, ja der ganzen Welt.
Nimmt der Anfänger den Wellensittich zu Hause aus dem Käfig und hält ihn einige Sekunden zu fest zugedrückt in seiner Hand, dann ist der Vogel tot.
Hier in Outback ist der Wellensittich aber der "König" und lebt Tag für Tag umgeben von Gefahren, in welchen der zivilisierte Mensch keine drei Tage überleben würde.
Mit besten Grüßen
gregor443
Viele Arten kann man ohne Genehmigung züchten. Da sollte man sich nur vorher gründlich informieren. Über die Art, die Haltung, die Zucht selbst usw.
Da aber nicht alle Arten einfach so zu züchten sind, braucht man für manche eine Zuchtgenehmigung. Diese erhält man beim zuständigen Amt. Die Zuchtanlage sowie das Fachwissen des Züchters wird dann geprüft und wenn alles stimmt, gibt's die Genehmigung und man kann mit dem züchten anfangen.
Am besten man macht vorher einen Sachkundenachweis. Alles weitere kann man in der Stadt - oder Gemeindeverwaltung erfragen.
Indem man sich das nötige Wissen aneignet, und anschließend Vögel züchtet.
Also da gibt es die Biene und die Blume...