Wie wird man Patentreferent?
Hallo, vielleicht könnt ihr mir ja sagen, wie man Patentreferent wird... Also: Ich bin in der 11. Klasse, Abijahrgang 2012/13 und es wird Zeit, dass ich mir mal Gedanken mache, was ich werden möchte. In der 9. Klasse hatten wir einen Potentialcheck gemacht, bei dem rauskam, dass für mich die Berufe Dipl. Physiker und Dipl. Ingenieur im Patentwesen geeignet wären. In Physik bin ich eine ziemliche Lusche und habe deswegen abgewählt, habe aber Mathe und Chemie LK (bin auch ganz gut). Deswegen habe ich mir gedacht, ich könne ja im Patentwesen arbeiten. Und bei einer Recherche (die ziemlich wenige Ergebnisse mit sich brachte), ergab sich dann das man als Naturwissenschaftler (also Mathematiker und Chemiker) Patentreferent werden könne. Allerdings konnte ich nirgendwo eine Beschreibung finden, wie ich das werden kann. Jetzt meine Frage an euch: Könnt ihr mir sagen, wie man Patentreferent wird? Z.B. ob man studieren muss, wenn ja wie lange, ob man danach noch eine Ausbildung oder sonst was machen muss... Also, der Ablauf! Mich interessiert dieses Gebiet nämlich wirklich! Vielen Danke für eure Hilfe, schonmal im Vorraus!!!
4 Antworten
Patentanwalt (selbständig) oder Patentassessor (unselbständig arbeitend) wird man, indem man ein naturwissenschaftliches oder technisches Hochschulstudium erfolgreich abschliesst. Dann macht man ein Lehre bei einem Patentanwalt oder der Patentabteilung eines grossen Unternehmens, das MUSS aber beim Deutschen Patentamt angemeldet werden (mit Beginn der Ausbildung). Dann hospitiert man ein Jahr am DPA und nach erfolgreicher Prüfung ist man beim DPA akreditiert. Weiters gilt es noch die selbe Prüfung beim EPA in Patentrecht zu machen, dafür ist neben dem abgeschlossenen Hochschulstudium noch das verhandlungssichere Beherrschen der drei Amtssprachen in Wort und Schrift erforderlich (Deutsch, Englisch, Französisch).
Mit diesen Befähigungsnachweisen kann man sich dann Selbständig machen (Patentanwalt) oder eine Stelle in einem Grossunternehmen als Patentassessor antreten.
Solche Patentabteilungen bestehen aber nur zur Hälfte aus "Patentonkeln", die andere Hälfte ist "Hilfspersonal": techn. Zeichner, Schreibkräfte, Rechercheure, Verwaltungsarbeiten etc.
Patentreferenten verstehen meist sehr viel von der im Unternehmen relevanten Materie - beim Autohersteller also Maschinenbau, bei Bosch von Elektrotrechnik, bei BASF von Chemie,... - und sind ausserdem juristisch beschlagen.
Es gibt da keine "Laufbahnregelung", sondern meist rutscht man seitwärts in einen solchen Job, nachdem man vorher im Unternehmen schon in anderen Bereichen tätig gewesen war und entsprechende Erfahrungen gesammelt hatte.
Ein Patentreferent ist KEIN Patentanwalt und muß auch nicht zwangsläufig einen naturwissenschaftlichen oder technischen Hintergrund haben.
Soweit ich weiß ist "Patentreferent" keine geschützte Berufsbezeichnung, wie z. B. Patentanwalt, die eine bestimmte Ausbildung erfordert. In manchen Unternehmen wird schlicht jemand, der mit "Patenten zu tun hat" Patentreferent genannt. Mittlerweile wird jedoch von privaten Weiterbildungsinstituten in Kooperation mit Unis die Weiterbildung zum Patentreferenten angeboten. Patentreferenten findet man zumeist in Industriepatentabteilungen, wo sie hauptsächlich für IP-Strategie, Portfolio-Management, Patentverwertung und Erfindervergütung zuständig sind. Sofern es sich nicht um einen Konzern mit einer eigenen Patentabteilung handelt, wird ein externer Patentanwalt für die Anmeldung und Durchsetzung der Schutzrechte beauftragt. Wichtig zu wissen: Patentingenieure und Patentreferenten dürfen nur innerhalb des Unternehmens in dem sie beschäftigt sind beratend tätig sein. Die Rechtsberatung Dritter ist nur zugelassenen Patentanwälten gestattet.
Hallo... Ich habe eine Freundin, die sich gerade zur Patentreferentin weitergebildet hat. Allerdings ist sie weder Chemiker noch Mathematiker usw. Sie arbeitet an einer Hochschule im Dezernat für Patentrecht. Und soweit ich weiß, hat sie so etwas wie einen externen Studiengang gemacht (Berufsbegleitend) aber das ging auch nur so ca ein Jahr. Wenn dich das Thema Patent interessiert, dann würd ich mich mal bei der nächst gelegenen Hochschule informieren, denn ja werden ja auch viele "Erfindungen" patentiert. Vielleicht bekommst du da Infos, oder frag mal bei der Berufsberatung beim Arbeitsamt nach. LG