Wie wichtig ist Demut im Alltag?
11 Antworten
Finde ich schon wichtig.
Man sollte Dankbar sein für das was man hat, dadurch wird man auch glücklicher. Außerdem glaube ich, dass man dadurch aufmerksamer wird und mehr Respekt vor den Dingen hat. Das führt bei uns zum Beispiel zu einem nachhaltigerem Leben und unter anderem auch dazu wie wir mit unseren Lebensmitteln umgehen.
Wenn man sowas erkennt, dann trägt das viel zur Lebensqualität bei.
Ganz ehrlich, ich habe extreme Probleme mit dem Begriff "Demut" und bin weitestgehend außerordentlich skeptisch, dass Demut wirklich wünschenswert oder wichtig ist.
Zunächst hat Demut auch heute noch eine starke religiöse Konnotation, nämlich das Herr-Knecht-Verhältnis zu Gott dem Herrn. Man erkennt seine eigene Kleinheit vor Gott, seine Abhängigkeit von Gott, die eigene Ohnmacht angesichts der unbegrenzten Allmacht Gottes. Man hat die Erkenntnis wie klein und machtlos man im Vergleich zu Gott ist. Als Atheist kann ich mit all diesen Gedanken schon mal rein gar nichts anfangen und finde, dass dieser Gedankenkomplex auch für Gläubige eigentlich nicht gesund ist, sondern zu Religionskritik geradezu einlädt.
Demut als Tugend im altgriechischem Sinne ist komplex und schwer definierbar, irgendwo zwischen Selbstbeherrschung und Selbstdisziplin, teils Sanftmut. All dies weicht jedoch stark von der alltagssprachlichen Verwendung im zeitgenössischem Deutsch ab. In der zeitgenössischen Philosophie gilt Demut bei Nietzsche zum Beispiel als „gefährliches, verleumderisches Ideal, hinter dem sich Feigheit und Schwäche, daher auch Ergebung in Gott verstecken".
In unserer zeitgenössischen Alltagssprache steht Demut oft einfach für bescheidene Unterordnung und das eigene Einschätzen als klein und unbedeutend, im Kern auch oftmals einfach als Gegenteil zu Hochmut und Arroganz.
Ich möchte hier psychologisch argumentieren und dem Begriff "Demut" insofern eine Bedeutung beimessen, als dass man ihn als Gegensatz zu Selbstüberschätzung, Narzissmus und Arroganz sehen kann. Dann könnte ich dem Begriff positive Aspekte abgewinnen, wobei auch selbst dann sagen würde:
Gesund und richtig ist in Wirklichkeit ein Mittelmaß zwischen Demut und Selbstüberschätzung, nämlich die realistische, authentische Selbsteinschätzung: Ja, man hat einen Wert, man hat Würde, man hat Fähigkeiten und das uist auch gut so.
Ich sehe für Demut in all diesen Definitionen daher eigentlich keinen Sinn oder kein Bedürfnis.
Wichtig, denn Demut lässt uns bewusst werden, was wir alles haben und dass es uns doch ganz gut geht. Es lenkt den Blick also auf das Positive, das wir haben. Man sieht das Glas also halb voll und nicht halb leer.
Kommt auf den Alltag drauf an. Generell würde ich sagen sind Demut und auch Dankbarkeit wichtig um ein glückliches Leben zu führen.
Ich bin schon dankbar und auch demütig, wenn ich manchmal meine chronischen Schmerzen satt habe, denn ich weiß, dass es Anderen viel schlechter geht, sie sind medizinisch schlecht versorgt, haben vielleicht kein Dach über dem Kopf, Hunger haben, dann lasse ich mir das schon durch den Kopf gehen, wie gut wir hier in Deutschland medizinisch versorgt sind.
Bei der heutigen Gier mancher Menschen ist allerdings Demut nicht mehr weit verbreitet. Meine Oma war dankbar für das, was sie hatte, und es war wahrlich sehr wenig, sie war auch demütig.
Demut sollte nicht ganz vergessen werden
Bild: Google
Danke !