Wie wehrt ihr euch gegen unzumutbare Mehrarbeit?
Wenn wegen starkem und eindeutigen Mitarbeitermangel einem (im neuen Job) immer (seit Monaten) mehr zusätzliche Arbeit von Vorgesetzten zugeschoben wird als machbar ist, und Kollegen einem erklären dass man einfach schneller arbeiten muss und der vorherige (der den Job früher hatte) auch mehr schaffte -nur weil sie selbst nicht die anfallende Mehrarbeit machen wollen: Wie wehrt ihr euch gegen diese ständige Mehrarbeit (schneller arbeiten & ständige unzählige Überstunden & Urlaub und Überstunden frei nehmen kaum möglich), wenn es auch keinen Betriebsrat gibt?
12 Antworten
Sprich Mal mit der Arbeiterkammer über deine Rechte.
Sehr gerne. Habe mich auch schonmal an sie gewendet :)
Eine Weile würde ich versuchen,meine Leistung anzupassen.Es könnt ja sein,dass die Kollegen recht haben und ich noch zu lahm bin.
Ansonsten Jobwechsel.Ständig überfordert zu sein macht einen nur krank.
Als Neueinsteiger/in ist man halt noch nicht so schnell, ein bisschen schneller geht bestimmt. ;)
Schau mal in deinem Vertrag nach, da steht bestimmt eine Überstundenregelung. Normal sind leider Arbeitszeiten von bis zu 50h die Woche, oder 10h am Tag, bevor du Überstunden ohne Angabe von Gründen ablehnen kannst. (Mehrarbeit)
Irgendwann werden sie dich auf Urlaub schicken müssen. (War zumindest bei mir im Kraftwerk so als ich knapp 300h+ und ein Monat Urlaub stehen hatte)
Allerdings fang ich die Überstunden bei mir nicht unzumutbar, wurde ja nett bezahlt das ich bis zu 60h die Woche in der Arbeit war.
Naja... Überarbeitung kann bekanntlich auch zu Krankheiten führen...
Es ist zwar nicht meine Art, einfach mal "krank zu feiern", aber wenn ich keine andere Möglichkeit sähe, mich dagegen zu wehren, würde ich mich vielleicht dazu entschließen...
Auf jeden Fall aber würde ich mir einen neuen Job suchen.
Ja, lach. Mit Erfolg. Meine Chefin ist ein workoholic - nicht missverstehen, ich verstehe mich sehr, sehr gut mit ihr und auch wenn wir uns manchmal anbrüllten, kommen wir blendend miteinander aus. Sie hatte mir ja auch immer erlaubt, meinen Hund mitzubringen, na ja, sie nahm ihre beiden Hunde auch immer mit und einmal auch ihre Katze und einmal ihre zahme Krähe,...
Aber als sie neu war, hatte sie 1000 Ideen, die zum Schaudern waren. So wollte sie den Arbeitgeber dazu bringen, unserer Dienststelle, Psychol. Beratungsstelle, noch eine kleine Notaufnahmestation für obdachlose Jugendliche anzuschließen. Wir fünf Kollegen könnten ja die Nachtdienste leicht unter uns aufteilen, eine Notwohnung hätte sie auch schon im Auge. Erbleich.
Dann kam sie strahlend mit der Idee an, an den Weihnachtstagen und an Silvester einen 24 Stunden Notdienst einzurichten. Wir Kollegen lehnten das ab, weil auch unsere Stelle dafür gar nicht zuständig war. Dafür gab es immerhin die Telefonseelsorge oder auch die Leitstelle der Polizei ans Jugendamt, und wir waren keine Klinik. Aber sie war so begeistert von der Idee, dass sie das dem Träger schmackhaft machen konnte. Gott sei Dank übernahm sie dann aber alle Dienste bereitwillig selbst, ließ sich von unserer Stelle eine Rufumleitung nach Hause legen. Na ja, sie fand die Idee toll. Wir nicht.
Als sie neu war, bekam sie ein Handy. Sie war eigentlich immer gegen Handys gewesen, aber als sie es dann doch hatte, war sie fast süchtig nach Handy. Die Sekretärin hat darum später ihr eigenes Handy zu Hause oft ausgeschaltet. Einmal war die Sekretärin am Strand vom Korsika, als ihr Handy klingelte. Es war die Chefin, Sie hatte immer einen Hang zur Dramatik und so rief sie ins Handy: "Frau Müller, ich suche die Akte von Katrin Weingarten. Wo ist die? Frau Müller war entschieden sauer, sagte aber immerhin: "In Ihrer Schreibtischschublade, wo sonst? Da wo sie hingehört." "ah ja stimmt." rief die Chefin begeistert. Frau Müller machte ihr Handy aus.
Ich weiß nicht, wie oft ich im Kino schon angerufen wurde. Es waren immer Lappalien, aber für meine Chefin unaufschiebbar. Und da ich wegen meines Pferdes, es hätte ja jemand vom Stall sein können, mein Handy meistens auf Empfang hatte, war ich auch immer erreichbar, "Frau Schneider", krähte sie dann dramatisch ins Telefon. "Wissen Sie, dass Robert schon wieder im Knast ist?...Ich muss morgen unbedingt mit dem Richter sprechen.
Jetzt ist sie pensioniert. Manchmal vermisse ich diese Situationen sogar.
LOL. Jetzt in der Rückschau finde ich das sogar erheiternd. Aber es war sauschwer, dem Arbeitgeber klar zu machen, dass unsere Stelle keinen Weihnachts- und Silvesternotdienst mehr machen würde. als sie in Pension ging,...
Vielen Dank für die ausführliche und erheiternde Antwort! 😀👍
Vielen Dank- diese kannte ich noch gar nicht!!