Wie waren die 80er Jahre (1980-1989)?

5 Antworten

Nicht so sehr aus einem top aktuellen Einrichtungskatalog, wie Film und TV das heute vermitteln. Dinge wurden viel länger benutzt, seltener ersetzt und waren oft schon alt.

Vieles, das dir hier erzählt wurde, stimmt auch nicht so ganz. Z. B. Fernsehbeginn war bis 1980 um 16Uhr bzw. kurz vor 16Uhr. Es gab vereinzelt morgens/vormittags Sendungen für Kinder, auch in der Woche. An Sonn- und Feiertagen begann es ab 10Uhr.

In 1980 wurde das Programm dann ausgeweitet und es wurden immer ab 10uhr bzw. kurz vor 10uhr Sendungen ausgestrahlt.

Ab 1984 hielt Kabelfernsehen mehr und mehr Einzug, war anfangs aber noch sehr teuer.

Es gab verschiedene Heimvideosysteme bevor VHS den Markt eroberte. VCR, Beta und 2000. Aber auch alles sehr teuer. Bereits Ende der 80er kamen keine neuen Filme mehr auf diesen Systemen und die Videotheken begannen den Altbestand rauszuwerfen.

Es gab auch Filme auf Laserdisc. Laserdisc waren CD ähnlich, aber so groß wie eine Langspielschallplatte. Das war noch mal deutlich teurer als die ohnehin schon teuren Videosysteme. Die aller meisten Menschen haben so etwas höchstens mal im Fachhandel in der Großstadt gesehen.

Ein ganz anderes Thema: Es gab noch Samstagsunterricht in den Schulen. Das war aber regional unterschiedlich für welche Klassen es galt (mancherorts nur höhere Klassen, anderenorts ab Klasse 1) und wann es von jeden Samstag auf jeden zweiten Samstag reduziert wurde, war auch unterschiedlich.

Hier wurde ja schon einiges genannt.

Innerhalb Europas gab es feste Grenzkontrollen. Pässe wurden kontrolliert, manchmal wurde man rausgewunken und gefilzt.

Jedes Land hatte seine eigene Währung, man musste Geld umtauschen, wenn man wo hin fuhr.

Es wurde weniger geflogen, weil sich das nicht jeder leisten konnte.

Es gab weniger Autos, die waren auch kleiner. Dennoch hat es im den Städten nach Abgasen gestunken, weil die Katalysatoren fehlten.

Es gab Telefonzellen, in denen man sich unterstellen konnte, wenn es regnete. In dicken Telefonbüchern konnte man so gut wie jedermanns Telefonnummer finden. Telefonieren ins Ausland war richtig teuer.

Die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt war gross. Viele konnten sich ihren Beruf nicht aussuchen.

Es gab den kalten Krieg mit tief fliegenden Kampfjets. Ein Höllenlärm, ich habe das gehasst. Die atomare Aufrüstung war beängstigend.

Zug fahren hat mir damals mehr Spass gemacht. Es gab richtig gute Speisewagen, wie kleine Restaurants. Es gab geschlossene Abteils für 6 Personen. Man konnte interessante Leute kennen lernen, weil nicht jeder auf einen Bildschirm glotzte oder Stöpsel im Ohr hatte.

Es gab viele Inhabergeführte Geschäfte und nur wenige Ketten, weshalb nicht jede Innenstadt gleich aussah.

Brot und Brötchen waren leckerer, weil es noch richtige Bäcker gab, die ihr Handwerk verstanden und ohne Backmischungen gearbeitet haben.

Es gab noch viele Original-Nazis. Unangenehme Zeitgenossen. Auch lebten noch einige Kriegsversehrte. Alte Frauen, die ihren Mann verloren hatten, trugen manchmal noch schwarz. Es gab viele Kneipen, in denen sonntags Frühschoppen gehalten wurde.

Im Fernsehen gab es 3 Programme, gesendet wurde bis in die 1980er hinein ab 17 Uhr. Das änderte sich erst, als das Privatfernsehen an den Start ging.

Überall wurde geraucht, sogar in Krankenhäusern.

Die Massentierhaltung kam richtig in Fahrt, viele Bauern haben aufgegeben.

Am meisten vermisse ich die Plattenläden. Da hat man gleichgesinnte getroffen, auf Plakaten konnte man Tour-Termine studieren und Tickets kaufen. Die Tickets waren gut gemacht, teils mit Prägedruck.


apt2nowhere  28.09.2024, 13:36

ein netter Ausflug in die Vergangenheit

Bewusst habe ich nicht so viel miterlebt. Aber die Musik fand ich teilweise wirklich toll, obwohl ich eher auf Pink Floyd stehe. Zudem gab es weniger Islamisierung. Der Mauerfall 1989 hatte eine Symbolkraft, wie nur wenige Ereignisse zuvor.

Kein Problem eine Wohnung zu finden oder einen Job, keine Warteliste für einen Kindergartenplatz, die Miete war bezahlbar und die Lebensmittel auch.

Man konnte spät Abends noch auf der Straße rumlaufen ohne Angst zu haben, man konnte seine Kinder bedenkenlos raus oder ins Schwimmbad gehen lassen, auf dem Weihnachtsmarkt standen keine Pöller und in der Notaufnahme keine Security.


Baumgartner777  28.09.2024, 15:58

genau so ,es war eine sehr sehr schöne zeit ,das gegenteil von 2024

SashaMu66  28.09.2024, 19:22
@Baumgartner777

Ich fand es zum k*otzen, wie mit mir als junge Frau umgegangen wurde, auch im Berufsleben. Männer hatten tatsächlich Probleme damit, wenn auf ihren Ausruf "Der Kaffee ist alle!" meinerseits keinerlei Reaktion erfolgte. Dafür wurde mir abends auf der Strasse dann Geld angeboten, wenn ich mitkäme. Jede grössere Feierlichkeit glich einem Spiessrutenlauf. Ich mußte verdammt aufpassen und habe lernen müssen, mich zu verteidigen. So sicher war die Zeit also nicht. Es wurde lediglich mehr unter den Teppich gekehrt.

Fraganti  29.09.2024, 20:56
@Baumgartner777

Nein, war es nicht.

Aus unerklärlichen Gründen waren viele damals sorglos, obwohl die Verbrechensraten, insbesondere bei vollendetem Mord, deutlich höher lagen und die Aufklärungsraten viel niedriger.

Ausläufer der linken 70er mit Antiatom Wackersdorf, Friedensbewegung, Punk, neue grüne Partei; rechte Gegenbewegung (Kohl, Reagan, Thatcher),

Fernsehen wird trashiger, Privatfernsehen beginnt,

letztes Jahrzehnt vor der Internet-Zeit,

CDs lösen die Schallplatte ab,

rauer Fußball mit Vohukila, Stehplätzen in Stadien; Beckenbauer Bundestrainer,

noch keine Islamisierung, keine Kopftücher, kein Ramadan, keine antijüdischen Demos, keine Forderungen nach dem Kalifat, keine Muezzinrufe,

nach dem Ende der linksextremen RAF kein Terrrorismus,

Auflösungserscheinungen im Ostblock (Gorbatschow, Solidarnosc in Polen usw.).

Noch völlig unvorstellbar waren die heutigen Moden wie Geschlechtswechsel, Pronomenwahl, Gendersprache, Quoten, Klimahysterie usw.