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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Siddhartha Gautama bzw. der Shakyamnui Buddha respektierte stets die Frauen & relativierte nie ihre religiösen Fähigkeiten gegenüber Männern. Er bestätigte offen, das eine Frau genauso die Buddhaschaft erreichen kann, wie ein Mann. Er zeigte sich Frauen gegenüber nie weniger Respektvoll, wie gegenüber Männer. Auch spielen Frauen in den Geschichten um Siddharthas Leben oft wichtige Rollen.

Allerdings war er anfangs dagegen, dass Frauen Nonnen (Pali: Bhikkunis) werden dürfen, wozu ihn erst sein getreuster Schüler Ananda überreden musste. Er willigte unter Bedingungen & zusätzlichen Regeln ein, welche grob gesagt dem Rang einer Nonne weniger Rechte zusicherten als einem Mönch (Pali: Bhikku), z.B. dass ein Nonnenorden alle zwei Monate gegenüber einem Mönchsorden Rechenschaft für seine Arbeit ablegen müsste. Im Vinayapitaka, dem von allen Buddhisten anerkannten Regelwerk für Mönche & Nonnen, gelten für Mönche 227 Regeln, während man sich als Nonne an 311 Regeln halten muss.

Dies tat Siddhartha jedoch nach eigener Angabe daher, weil er wusste, dass die Gesellschaft eine hundertprozentige Gleichstellung noch nicht akzeptieren könnte. Zu dem glauben viele heutige buddhistische Forscher, dass Siddhartha verhindern wollte, dass die Nonnenorden zu Abschiebungseinrichtungen für Witwen verkommen. Es ist ziemlich naheliegend, dass Buddha sich für eine unbestimmte Zukunft durchaus wünschte, dass Männer & Frauen vollkommen gleichgestellt sind. Es gibt jedoch auch Quellen über Siddhartha, die dem wiedersprechen (z.B. das Lotus Suttra). Diese sind jedoch nicht historisch zuverlässig, weshalb sie von vielen Buddhisten & historischen Forschern inhaltlich nicht anerkannt sind.

joash 
Fragesteller
 21.04.2021, 09:42

Ich danke vielmals für die ausführliche Antwort

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Weltfriede  14.06.2021, 21:53

Ich dachte Buddhas Tante hatte ihn dazu überredet. 🤔

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