Wie war es früher feuerwehrmann zu sein?

5 Antworten

Früher war die Serie noch als Stop Motion ausgelegt, wie bei Shaun, das Schaf. Außerdem gab es weniger und teilweise andere Personen. Die Wache sah anders aus, außerdem gab es andere Sprecher. Und Norman Price spielte mehr Streiche unf war alles in einem fieser als in den computeranimierten Folgen. Das sind so Unterschiede, die mir aufgefallen sind.

Es gab sehr viel weniger technisches Gerät, sehr viel weniger gute Schutzausrüstung. Die Arbeit war noch anstrengender als sie heute ist und auch gefährlicher, wenn man sich zb mal die ersten Atemschutzträger ansieht. Mehr Himmelfahrtskommando als sicheres Vorgehen.

Es gab kein/kaum hydraulisches Rettunggerät, keine Luftheber, keine Hohlstrahlrohre, sogar Flammschutzhauben haben sich erst die letzten 20 Jahre flächendeckend durchgesetzt.

Früher Ledereimer - heute Löschroboter :-)

Die Ideologie dahinter ist dieselbe... man wird Feuerwehrmann-/fraum um anderen Menschen in der Not zur Seite zu stehen, weil man Spaß hat an der vielseitigen Arbeit, ein wenig Nervenkitzel sucht und die Gesellschaft/Kameradschaft schätzt (FF) bzw. einen sicheren Beamtenjob hat (BF).

Was sich im Laufe der letzten Jahrzehnte geändert hat, das ist einerseits das Aufgabengebiet der Feuerwehren und andererseits die Technik.

"Früher" war die Brandbekämpfung fast die einzige Aufgabe der Feuerwehren. Heute ist die Feuerwehr "Mädchen für alles", die Brandbekämpfung macht nur noch einen kleinen Teil der Arbeit aus. Hinzugekommen sind Einsätze der Technischen Hilfeleistung, Umweltschutz, Gefahrguteinsätze, Unwettereinsätze, Tierrettungseinsätze usw.

Außerdem werden die Menschen immer hilfloser, so dass die Feuerwehr heute zu Einsätzen alarmiert wird, wo die Menschen früher selbst Hand angelegt hätten (Katze auf dem Baum, Wasser im Keller, Baum bzw. Ast auf der Straße, brennender Aschenbecher (!) in der Fußgängerzone, hilflose Taube auf dem Balkon usw.).

Die Technik hat in vielen Breichen der Feuerwehr Fortschritte gemacht und Änderungen mit sich gebracht.

Das geht mit der Art der Einsätze los. Früher gab es deutlich mehr Großbrände als heute. Denn heute werden a) Brände frühzeitig entdeckt (z.B. Rauchmelder oder Brandmeldeanlagen), b) kann über Handy sofort ein Notruf abgesetzt werden, c) kann die Feuerwehr sehr schnell alarmiert werden (z.B. über Digitale Meldeempfänger - früher mussten Feuerhörner geblasen oder Kirchenglocken geläutet werden) und d) kommt die Feuerwehr dank moderner Fahrzeuge auch sehr schnell an der Einsatzstelle an (früher musste der nächste Bauer erst einmal die Pferde stellen, die dann vor die Spritze eingespannt wurden und die Mannschaft ging größtenteils zu Fuß oder fuhr mit dem Fahrrad zum Einsatz). Dafür gibt es aber wie gesagt heute ganz andere Einsatzbereiche, die man früher nicht kannte.

Gebäudebrände wurden "damals" meist gelöscht, indem von außen durch das Fenster reichlich Wasser ins Gebäude gegeben wurde. Der Löschmittelschaden war hinterher enorm. Heute verfügt man über eine hochentwickelte Schutzbekleidung die es einem ermöglicht, ganz nah ans Feuer heranzugehen. Zudem gibt es neue Strahlrohre uns andere Entwicklungen, mit denen gezielt und mit wenig Wasser gelöscht werden kann. Man ist also näher am Feuer dran und arbeitet dabei deutlich effektiver.

Allerdings ist die Arbeit der Feuerwehr auch komplizierter geworden. Für die vielen Aufgaben ist eben auch viel Ausbildungsaufwand für die einzelnen Feuerwehrleute notwendig. Gerade bei den freiwilligen Feuerwehren steht das dann im starken Gegensatz zum Berufsleben, dass im Laufe der Zeit ja auch immer stressiger geworden ist (immer größere räumliche und zeitliche Flexibilität usw.).

Außerdem lässt die Anerkennung der eigenen, in 95% aller Fälle ehrenamtlich erbrachten Arbeit mehr und mehr zu wünschen nach. Feuerwehrleute im Einsatz werden bepöbelt, teilweise tätlich angegriffen. Im Internet gibt es Beleidigungen und "die Feuerwehr" oder einzelne Feuerwehrleute werden wegen jedem kleinen Pups angezeigt. "Früher" war das nicht so extrem. Warum nicht? Sagen wir mal so: Die Menschen sind verwöhnt. Bis in 1990er Jahre musste man jederzeit mit einem Krieg rechnen, die älteren hatten den letzten noch live erlebt. Für die war Hilfe nicht selbstverständlich. Alle haben ihr möglichstes getan, um sich selbst vorzubereiten, waren häufig selbst Mitglied in der Feuerwehr, dem DRK oder sonstwo. Alle Männer hatten zumindest eine Bundeswehr-Grundausbildung und da so einiges kennengelernt. Mittlerweile leben wir in einer gefühlten Sicherheit die dazu führt, dass man immer weniger mit einem "echten" Notfall rechnet und das Verständnis (auch für finanzielle Mittel) schwindet. Feuerwehrübungen, laufende Generatoren und Pumpen in der Abendstunde werden nicht mehr als natürlich oder gar positiv empfunden, sondern als überflüssig und störend. Zudem sind die Menschen immer unzufriedener mit "dem Staat" und sehen die Feuerwehr und Feuerwehrleute als "Staatsdiener", die durch Steuergelder bezahlt werden und für das Geld auch etwas leisten sollen...

Nur ein paar Unterschiede zwischen "früher" und "heute" - wobei das natürlich auch davon abhängig ist, was man als "früher" bezeichnet... 2000? 1980? 1950? 1900?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Stv. Wehrführer und Zugführer bei der Freiwilligen Feuerwehr

OemerFaruk99  31.03.2022, 17:30

Hey, ich will vielleicht Feuerwehrmann werden, kannst du mir das empfehlen? Verdient man gut damit? Was ich auch noch im Hinterkopf habe ist, das ich zur Bundeswehr gehe. Was würdest du empfehlen?

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26Sammy112  31.03.2022, 17:50
@OemerFaruk99

Naja... 95% aller Feuerwehrleute in Deutschland verdienen mit dem Feuerwehrdienst gar nichts, denn sie verrichten ihren Dienst freiwillig in einer freiwilligen Feuerwehr.

Die restlichen 5% sind dann Berufsfeuerwehrleute. Das ist sicherlich nicht der schlechteste Beruf... auf jeden Fall vielseitig und das Geld würde ich im Einsatzdienst mal als "ok" bezeichnen, zumal man ja in aller Regel verbeamtet wird und Schichtzlagen usw. dazu kommen. Mit Studium im höheren oder gehbenen Dienst ist das Gehalt natürlich auch entsprechend höher.

Wichtig ist: Die meisten der rund 100 Berufsfeuerwehren in Deutschland setzen eine vorherige Berufsausbildung in einem "dem Feuerwehrdienst dienlichen", idealerweise handwerklich-technischen Beruf voraus. Nur einige wenige bieten einen Direkteinstieg an, wodurch sich dann aber die Ausbildungsdauer verlängert (hier wird dann die handwerklich-technische Ausbildung in die Feuerwehrausbildung mit integriert). Außerdem musst Du natürlich einige körperliche Voraussetzungen erfüllen und einen Aufnahme- und Sporttest bestehen, ehe die Feuerwehrausbildung beginnt.

Der Feuerwehrdienst selbst ist wie gesagt sehr abwechslungsreich, vor allem durch die Einsätze. Man weiß bei Schichtbeginn nicht, was einen die nächsten 24 Stunden erwartet. Zudem ist es eben eine handwerklich-technische Tätigeit (durch die Einsätze und die Werkstattdienste), die einigen Nervenkitzel bietet. Wer das mag, ist da genau richtig aufgehoben.

Nachteile: Schichtbetrieb, Dienst an Wochenenden und Feiertagen. Natürlich sieht man regelmäßig auch Dinge, die man lieber nicht sehen möchte.

Aber man kann eben auch anderen helfen.

Kleiner Tipp: Trete vorher der Freiwilligen Feuerwehr bei. Da bekommst Du dann einen kleinen Vorgeschmack auf das, was Dich bei der Berufsfeuerwehr erwartet.

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26Sammy112  31.03.2022, 23:51
@OemerFaruk99
Kannst du denn die Bundeswehr empfehlen?

Nun, ich selbst bin nie bei der Bundeswehr gewesen, kenne aber einige dort. Wie so vieles hat auch die Bundeswehr Vor- und Nachteile. Vorteile: Ein sicherer Job, man kann dort viel lernen, Ausbildungen absolvieren usw.
Nachteile: Gerade als Soldat auf Zeit oder Berufssoldat sind eben auch Auslandseinsätze und ggfs. "Kampfeinsätze" fast garantiert. Oft muss man auch mit mehreren Versetzungen und damit verbundenen Umzügen rechnen. Es herrschen dort klare Hierarchien und es gilt Befehl und Gehorsam. Damit kann nicht jeder gleich gut umgehen.
Ob einem der Job gefällt oder nicht, dass muss jeder selbst für sich entscheiden.

Auch hier ein kleiner Tipp: Man kann auch hier als FWDLer für wahlweise 7 bis 23 Monate zur Bundeswehr - und bei Interesse dann verlängern oder eine Karriere als Berufssoldat angehen.

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OemerFaruk99  31.03.2022, 23:55
@26Sammy112

Wenn ich in die Bundeswehr gehe, dann mache ich mir auch ein Karriere. Also ich schwanke zwischen der Bundeswehr und Feuerwehr. Eins steht fest, ich werde nach der 10. Klasse mich schon längst bewerben. Also, ich bin einer der keine Angst hat zu sterben, ich bin gläubiger Moslem, meine Pflichten werden eingehalten. Ich möchte dem Deutschen Staat dienen und habe keine angst zu sterben. Ich bin sehr fit, als auch talentiert in Sport. Meine Teamfähigkeiten sind ganz gut. Aber wo soll ich verdammt nochmal hin. Es ist 50%50%. Bitte hilf mir die Tür zu öffnen, bitte sag welche Tür besser ist.

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26Sammy112  01.04.2022, 00:21
@OemerFaruk99

Ein paar Gedanken dazu:

  • für die Feuerwehr musst Du in der Regel zunächst eine Berufsausbildung absolvieren, ehe Du die Berufsfeuerwehrausbildung beginnen kannst
  • Ausnahmen sind einige Städte wie Hamburg, Berlin oder Frankfurt, die eine sogenannte Stufenausbildung ohne vorherige (handwerklich-technische) Ausbildung anbieten
  • ich würde behaupten, dass der Einstellungsvoraussetzungen bei der Feuerwehr schwieriger sind als bei der Bundeswehr - Du könntest es also erst bei der Feuerwehr probieren und, wenn das nichts wird, bei der Bundeswehr
  • die Bundeswehr ist sehr breit aufgestellt... da gibt es ganz verschiedene Möglichkeiten und Wege - wende Dich doch einfach mal ans Karrierezentrum der Bundeswehr und lass Dich beraten, was dort alles so möglich ist. Vorweg empfehle ich diese Seite: https://www.beruferadar.de/
  • auch bei der Bundeswehr gibt es eine Feuerwehr bzw. es gibt auch Brandschutzsoldaten - vielleicht wäre das ja was für Dich?
  • Du könntest auch erst einmal zur Bundeswehr gehen - entweder als FWDLer (7 bis 23 Monate) oder SaZ (Soldat auf Zeit) für ein paar Jahre. Und wenn Du Dir dann nicht vorstellen kannst, das Dein Leben lang zu machen, dann kannst Du immer noch zur Berufsfeuerwehr gehen (das geht je nach Bundesland noch bis 29 Jahre oder älter)
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OemerFaruk99  01.04.2022, 00:36
@OemerFaruk99

Also, ich habe nur angst, das wenn ich in die Bundeswehr gehe, meine Pflichten nicht einhalten kann. Ich möchte so schnell wie möglich ein Job sichern. Also entweder werde ich direkt zur Feuerwehr gehen oder zur Bundeswehr. Gerade bin ich eher für die Bundeswehr. Kannst du an jemanden wie ich empfehlen ?

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ä.früher ist ein sehr dehnbarer begriff.

grundsätzlich gilt, wie überall in unsrer zeit, der technische fortschritt macht vieles einfacher und ungefährlicher.

wenn ich allein anschaue, wie sich seit meinem eintritt an der persönlichen schutzausrüstung getan hat, ist das schon erstaunlicn.

Früher dürfte es mühsamer gewesen sein.

Inwiefern "mühsamer" kannst du leicht rausfinden, wenn du im Internet recherchierst.