Wie war das mit den Sansculotten in der französischen Revolution?

3 Antworten

Die Sansculotten in der Französischen Revolution waren eine Massenbewegung des einfachen Volkes. Diese revolutionäre Volksmenge (vor allem in Paris wichtig) setzte sich aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen (z. B. Handwerker, Arbeiter, kleine Gewerbebetreibende und Ladenbesitzer) zusammen.

1) Die Sansculotten betonten die Gleichheit (égalité). Dazu gehören rechtliche Gleichbehandlung (unabhängig von einer Standeszugehörigkeit) und politische Gleichheit (keine Trennung nach Aktivbürgern und Passivbürgern mit weniger Mitwirkungsrechten auf Grundlage der Vermögensunterschiede). Die Sansculotten vertraten das Prinzip der Volkssouveränität (auch mit dem Volk als Richter) und ein großes Ausmaß direkter Demokratie (darunter auch Abstimmung nach Aufruf und Zuruf, ständig tätige Basis). Die Kommune von Paris und die Pariser Sektionen waren Organisationen, in denen sie dominierten. Ihre wirtschaftlichen Vorstellungen enthielten Wünsche nach einer gleichmäßigeren Verteilung des Besitzes (Höchstpreise für Lebensmittel, Enteignungsforderungen).

2) Die Jakobiner waren in einem Klub organisiert und im Nationalkonvent als Berg-Partei (Montagnards) tätig. Sie haben teilweise den revolutionären Schwung von Aktionen der Sansculotten genutzt, um ihre Ziele durchzusetzen. Ihnen war wichtig, eine Verbindung mit den Volksmassen zu bewahren, aber die Bewegung der Sansculotten möglichst zu kanalisieren und zu kontrollieren. Sie sind einigen sozialpolitischen Wünschen nachgekommen, zum Teil aus Überzeugung, zum Teil als taktisches Zugeständnis.

Ein kleines Maximumgesetz setzte am 4. Mai 1793 Lebensmittelpreise staatlich fest (als Unterstützung in einer Versorgungskrise).

Am 26. Juli 1793 wurde die Todesstrafe für Wucherer (Kornaufkäufer, Schieber und Schwarzhändler) beschlossen.

Die Verfassung von 1793 (beschlossen, aber nicht in Kraft getreten) enthielt ein allgemeines und direktes Wahlrecht, die Möglichkeit von Volksabstimmungen, öffentlichen Schulunterricht, neben dem Recht auf Eigentum auch ein Recht auf Arbeit und staatliche soziale Unterstützung.

Die Massenaushebung („Levée en masse“), am 23. August 1793 beschlossen, ging auf Wünsche der Sansculotten ein.

Ein Gesetz über die Verdächtigen vom 17. September 1793 griff Wünsche der Sansculotten auf .

Ein Gesetz über das große Maximum' vom 29. September 1793 legte für die wichtigsten Lebensmittel (Grundnahrungsmittel, Bedarfsgüter und Rohstoffe) Höchstpreise fest und legte eine Anhebung der Löhne fest.

Ein Gesetz über die Verdächtigen (Möglichkeit der Verhaftung von Gegnern der Revolution) vom 17. September 1793 griff Wünsche der Sansculotten auf.

Die „Ventôse-Dekrete" (26. Februar / 3. März 1794) erlaubten eine Beschlagnahmung des Besitz von „Verdächtigen“ zugunsten bedürftiger „Patrioten“ (kamen aber nicht mehr zur Ausführung)

Die Jakobiner haben unter Führung von Maximilian de Robespierre radikale politische Vertreter, die Verbindung mit den Sansculotten hatten ausgeschaltet, (im September 1793 Verhaftung von Enragés um den Priester Jacques Roux und im März 1794 der Hébertisten). Aus der Kommune von Paris wurden Abweichler herausgedrängt. Eine Verordnung erlaubte den Sektionen nur noch zwei Treffen innerhalb von zehn Tagen. Die „Schreckensherrschaft“ schränkte auch den Spielraum der Sansculotten ein.

Am 26. Juli 1794 wurde das Maximum der Löhne erneuert. Die Sansculotten waren damit unzufrieden, weil die Höhe unter ihren Wünschen blieb. Die Sansculotten-Bewegung hielt in verstärktem Ausmaß ihre Vorstellungen von umfassenderen Besitzumschichtungen und Sozialmaßnahmen nicht ausreichend erfüllt. Die Jakobiner (sie gehörten zum Bürgertum) waren aber nur bedingt (vorübergehende Notmaßnahmen) und begrenzt bereit, in das Eigentum einzugreifen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Maximumgesetz: „Die Gesetze über das Maximum waren wesentliche Bestandteile der Sozialgesetzgebung in der Regierungszeit des Wohlfahrtsausschusses. Mit dem „Kleinen Maximum“ vom 4. Mai 1793 wurde ein Höchstpreis für Getreide, mit dem „Großen Maximum“ vom 29. September 1793 wurden Höchstpreise für Güter des täglichen Bedarfs, z.B. Brot, Öl, Textilstoffe, Kerzen, und Feuerholz, festgelegt. Weiterhin wurden die Löhne auf das Anderhalbfache der Löhne von 1790 festgesetzt. Ein Hamsterverbot war bereits am 27. Juli 1793 beschlossen worden.

Die Gesetze kamen angesichts der massiven, mit Hunger verbundenen Wirtschaftskrise auf Druck der Sansculottes, der Pariser Unterschicht, zustande, die von der Revolution nicht profitierten und deren Lebensbedingungen sich nicht verbessert hatten, obwohl sie die Revolution maßgeblich getragen hatten. Das Wirtschafts- und Sozialprogramm der Sansculottes war jedoch weit radikaler als die im September 1793 beschlossenen Maßnahmen: Es sah unter anderem auch ein Maximum des Besitzes vor. Darüber hinaus hatten sie zahlreiche politische Forderungen erhoben, wie die Öffentlichkeit aller parlamentarischen Sitzungen, die Möglichkeit zum Mandatsentzug und die Bekämpfung der Korruption. Angesichts der wirtschaftlichen Not und aufgrund des Drucks der hungernden Unterschicht gaben die Jakobiner und mit ihnen die Mehrheit des Konvents, die liberalen Wirtschaftstheorien angehangen hatten, ihren Widerstand gegen staatliche Eingriffe in die Wirtschaft, die an das verhasste Ancien Régime erinnerten, auf. Robespierre argumentierte, dass das Existenzrecht wichtiger als das Eigentumsrecht sei. Ansätze zu einer Sozialisierung der Konsumgüter waren damit verbunden, beispielsweise Beschlagnahmungen. Für Wucherer sollte die Todesstrafe gelten.

Die Umsetzung des Maximums war schwierig, weil die stark differierenden lokalen Preise und Löhne ermittelt werden mussten. Eine staatliche Kontrolle als eine Voraussetzung der Ausführung des Gesetzes war kaum möglich.

Am 23. Juli 1794 wurde das Maximum der Löhne erneuert, was zu einem Bruch der Sansculottes mit den Jakobinern führte, die damit ihren Rückhalt in der Pariser Bevölkerung und ihre Massenbasis verloren. Unmittelbar nach dem Sturz der Jakobiner wurden die Maximum-Gesetze am 24. Dezember 1794 von den neuen Machthabern aufgehoben und die Maßnahmen zur staatlichen Lenkung der Wirtschaft aufgegeben.“

Jakobiner und Sansculotten

Während der französischen Revolution spielten die Jakobiner und die Sansculotten eine besonders tragende Rolle. Einer der wichtigsten politischen Klubs in dieser Zeit war dabei der "Klub der Jakobiner". Dieser Klub traf sich in Paris, im Dominikanerkloster Saint-Jacques, woher sich auch sein Name ableitet. Anhänger des Jakobinerklubs, nicht unbedingt Mitglieder strebten sowohl in als auch außerhalb Frankreichs die Ideale an, die durch die französische Revolution berühmt geworden sind, nämlich "Liberté, Égalitè, Fraternité" - "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit". Die Ziele des Jakobinerklubs, der sich in den Tagen der neuen Nationalversammlung gründete, waren von den Gedanken Jena-Jacques Rousseaus durchdrungen. Sie strebten eine Absetzung der konstitutionellen Monarchie an und wollten diese durch eine Republik ersetzen. Anhänger fanden sie im ganzen Volk und gewinnen konnten sie diese durch eine gut organisierte Maschinerie. So verteilten sie Flugblätter, veröffentlichten Zeitungsartikel und führten flammende Reden. Das einfache Volk, denen die Arbeiter und Kleinbürger angehörten, konnten sie damit immer mehr auf ihre Seite ziehen. Diese Menschen wurden in jener Zeit auch Sansculotten genannt.

Eines der im Nachhinein wohl berühmtesten Mitglieder der Jakobiner war Maximilien de Robespierre. Im Laufe der Revolutionsjahre wurde ihre Vorgehensweise, die gesteckten Ziele zu erreichen, immer radikaler. Dazu gehörte auch der erzwungene Prozess gegen den König. Schließlich errichteten sie ein Terrorregime, das in dieser Zeit seinesgleichen suchte. Charakterisiert ist die Jakobinerherrschaft durch die Hinrichtungen der politischen Gegner, die vor allem durch die in dieser Zeit berühmt gewordene Guillotine, mit der die Hingerichteten geköpft wurden. Jegliche konterrevolutionäre Bewegungen wurden unterdrückt und mittlerweile war man wieder bei Höchstpreisen angelangt. Mit diesen Methoden konnten sie die inneren und äußeren Feinde der Revolution besiegen. Durch diese Art der Staatsführung verloren sie aber mehr und mehr Anhänger, vor allem aber ihre Basis, die Sansculotten. Robespierre hatte nicht mehr die nötige Unterstützung im Konvent und wurde schließlich im Jahr 1794 gestürzt und im Juli desselben Jahres hingerichtet. Zitiert aus nem anderen Forum

goooglest doch mal robespierre, er war der obere chef der jacobiner, auch gegen Danton. musst du ins internet finden.