Wie war Cäsar eigentlich?

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Cäsar ist eine Figur extremer Gegensätze. In seiner Jugend musste Cäsar viele Rückschläge hinnehmen. Durch seine Familie und seine Ehe stand er politisch auf der "falschen" Seite und lernte schon früh, was es bedeutet verfolgt zu werden und mit Niederlagen und Schicksalschlägen umzugehen. Von seiner Ehefrau betrogen, von Freunden verraten und ohne eine einzige Münze in der Tasche begann er seine Karriere, mit nichts als einem großen und altehrwürdigen Namen, der ihm dienen sollte.

Durch diplomatisches Geschick, Fleiß und Ehrgeiz sowie seinem ausgeprägten Führungstalent gelang es ihm, sich die Achtung und den Respekt zurückzuholen. Er schloss Bündnisse mit den beiden mächtigsten Männern seiner Zeit (Crassus wegen seines Reichtums und Pompeius wegen seinen Einflusses beinden Truppen), und obwohl er jünger war und keinen militärischen Ruhm sowie Reichtum vorweisen konnte, gelang es ihm, sich im Laufe der Zeit beides zu erkämpfen. Und noch mehr: da er Zeit seines Lebens dazulernte und nicht in eingefahrenen Bahnen dachte, und auch keine Skrupel zeigte und niemals zögerte, seine Ziele zu erreichen, gelang es ihm schließlich, die Macht als Alleinherrscher zu erlangen. 

Hier machte er seinen einizigen fatalen Fehler: da er mit Milde und Nachsicht seinen Gegnern begegnete und sie begnadigte statt sie zu vernichten, wurde er von ihnen auf dem Höhepunkt seiner Macht ermordet.

Bewertend würde ich sagen, dass Cäsar kein Mann war, mit dem man Streit haben wollte und auch lange haben konnte, aber als Freund war er überaus nachsichtig und großzügig. Und Spaß verstand er auch. Jedoch war er auch ein Mann, der vor keinem unsauberen Mittel (noch nicht einmal der Dezimation seiner Truppen!) zurückschreckte. Korruption und Intrigen beherrschte er so geschickt, dass er sie immer gut abstreiten konnte. Und er war ein Frauenheld, jedoch ein was wahre Liebe anging wohl eher glückloser Mann. Insgesamt würde ich ihn als einen sehr klugen, überlegt vorgehenden Menschen beschreiben, der viele Talente hatte. Auch sogar als Schriftsteller: seine überlieferten Werke wie De Bello Gallico sind ein Musterbeispiel für den Umgang und die wahre Beherrschung der lateinischen Sprache, und er muss sich damit noch nicht einmal hinter Cicero verstecken.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium der Geschichts- und Religionswissenschaften

Da es "gut" und "böse" nicht gibt, kann man diese Frage nicht beantworten.

Er war ein Herrscher, ein Feldherr, ein Eroberer, aber auch gnädig und gütig. Als erster römischer Feldherr vertrat er die "Liebe deine Feinde"-Philosophie und bemühte sich darum besetzten Gebieten Kultur, Bildung und Wohlstand zu bringen.