Wie wäre es am sparsamsten mit dem Gas verbrauch?

1 Antwort

70° Vorlauftemperatur ist viel zu hoch und wird Deinen Gasverbrauch noch weiter erhöhen.

Ich habe ein Einfamilienhaus Bj. 1934 ( 85qm) welches im Jahr 2001 grundsaniert wurde. U.a. wurde das Dach gedämmt, die Kellerdecke wurde gedämmt und neue Fenster sind reinkommen. Die restliche Bausubstanz (Wände) sind allerdings noch so, wie vor fast 100 Jahren. Vor 2 Jahren kam dann eine neue 15kw Niederbrennwert Oel-Heizung rein.

Ich liege aktuell bei knapp 2000 Liter Heizölverbrauch pro Jahr, was umgerechnet ca. 20.000m3 Gas entspricht. Pro Tag rechnerisch also ca. 5,4L Oel bzw. 54m3 Gas.

Die Vorlauftemperatur liegt bei mir aktuell bei 5° Außentemperatur bei ca. 48° und die Rücklauftemperatur bei ca. 40°.

Ich habe nicht "gemessen", würde aber mal so grob pauschalisieren, das sie ca. alle 60 Minuten mal für ca. 6-8Minuten läuft. (so ganz grob) .

Das reicht, um das ganze Haus mit 7 Heizkörper und Fußbodenheizung im Badezimmer auf Konstant 20°-20,5° Raumtemperatur zu halten.

Lüften tue ich nur einmal morgens kurz, allerdings ohne hier etwas zu regeln. D.h. die Heizung läuft dann "normal" weiter.

Ich habe die beste Erfahrung in Punkto Sparen bisher damit gesammelt, das es besser ist, wenn die Heizung konstant läuft als sie z.B. über Uhrzeiten zu regeln. D.h. besser konstant 50° Vorlauf (über 24h) , als die Wohnung Nachts um einige Grad abkühlen zu lassen . Ist es morgens nämlich nur 17° in der Bude braucht jede Heizung recht lange um besagte 3° wieder herzustellen. D.h. die Heizung läuft dann (in dieser Zeit) viel häufiger und länger, was die Nacht-Absenkung damit wieder "relativiert" . Ich denke, gerade für ältere Häuser/Wohnungen ist das so auch am besten.


alterzapp  10.12.2024, 15:55

Gerade bei schlecht gedämmten Häusern ist eine Nachtabsenkung sinnvoll und auch sparsamer als die Temperatur durchlaufen zu lassen. Dabei kann man ruhig 3 Grad absenken.Durch die relativ schnelle Abkühlung wird auch schnell wieder neue Heizenergie angefordert. Das erhöht den Verbrauch. Man kann die Nachtabsenkung aber ohne weitere schon ein Stunde vor dem Schlafengehen anlaufen lassen und morgens dann entsprechend früher wieder ausschalten, damit die Wohnung warm ist wenn man aufsteht. Es wird dabei zwar beim Aufheizen mehr Energie verbraucht, aber die nächtliche Einsparung ist größer.

Bei modernen und sehr gut gedämmten Häusern hat man dagegen kaum einen Spareffekt.

BerndBauer3  10.12.2024, 15:26

2.000 Liter Heizöl sind nicht 20.000m³ Gas, sondern 2.000m³ Gas , oder genauer 2.200 - 2.400m³ Gas. Das entspricht 22.000 - 24.000 kWh. In den Abrechnungen vom Gasverbrauch wird normalerweise geschrieben, wie viele kWh es sind, und nicht, wie viele m³. Der Zählerstand zeigt aber die m³.

Im Jahresdurchschnitt ist der Verbrauch 5,4 ltr. Im Winter allerdings viel mehr, als im Sommer. Aber für das warmhalten des Warmwassers wird auch im Sommer Energie verbraucht. Auch wenn man gar kein Warmwasser benutzt.

fuchs0697 
Beitragsersteller
 10.12.2024, 11:36

Vielen Dank für die ausführliche Antwort :)