Wie von Eltern wegziehen?
Ich bin 20 Jahre alt und habe mit einer Ausbildung angefangen. Ich wohne noch bei meinen Eltern, aber halte es einfach nicht mehr aus. Meine Eltern erlauben mir nicht bei Freunden zu übernachten, mit Freunden urlaub zu machen, um 20 uhr muss ich wieder zuhause sein. Ich darf erst wegziehen wenn ich geheiratet habe. Mein Vater macht mir oft sehr angst, wenn ich ihm sage das ich nicht darauf höre was er mir verbietet. Durch die Angst traue ich mich dann auch die Sachen nicht zu machen die ich will, da ich weiß das er wirklich ausrasten kann. Ich verdiene bei meiner Ausbildung kein Geld und bin erst in 3 Jahren fertig. Wisst ihr wo ich hilfe bekommen kann, am besten irgendwo wo ich solange leben kann. Eigentlich möchte ich ja auch nicht wegziehen, aber ich will mit Freunden reisen und übernachten können und ja ich habe versucht in ruhe darüber zureden und mein Vater ist so ausgerastet. Meine psyche leidet auch echt oft wegen meinem Vater, er hat mir auch hin und wieder gedroht mir weh zutun, aber hat mich noch nie in meinem Leben geschlagen. Dieser Druck ist enorm und man kann mit ihm nicht reden.
4 Antworten
Mir ging es damals ähnlich wie dir. Nur das ich noch groß geworden bin, wo mann ab und zu auch mal eine gelangt bekam.
Ich hatte den Vorteil, ich habe in meiner Ausbildung Geld verdient. Mit knappen 17 Jahren bin ich ausgezogen.
Zu essen gab es viel Reiß, Hähnchenbrust und Tieflkühlbrokolie. Frisches Obst konnte ich mir nicht leisten. Wasser kam aus dem Wasserhahn. Bier gönnte ich mir ab und zu... Aber im Endeffekt habe ich 3 Jahre das gleiche gegessen. Naja gut Hackfleischsoße war auch an und zu mal dabei. Aber die Einschränkungen waren enorm. Zwar konnte ich Freunde einladen wie ich wollte, doch weggehen... Dazu musste ich 3 Monate sparen.
Ja klar ich war "frei" doch konnte ich mangels Geld mir sonst nichts leisten und war trotzdem irgendwie eingesperrt. Ich möchte auch gar nicht sagen "ich war viel schlimmer dran", sondern möchte dir zeigen, dass selbst wenn Mann auszieht, es nicht unbedingt besser wird und sich andere Faktoren einschränken.
Sollten wir aber zu dem Punkt kommen, wo du sagst, dies ist die bewusst und du möchtest dennoch weg, gibt es ein paar Tipps:
1. Eine Wohnung zu bekommen ohne festes Einkommen wird schwierig. Versuche einen Nebenjob zu bekommen. Suche eine kleine Wohnung, bei der dein geringes Einkommen keine Rolle spielt. Denn solltest du auf 400 Euro arbeiten und eine Wohnung für 380 Euro kalt wollen, wirst du niemals einen Vermieter finden, der dir den Zuschlag gibt. 1 Zimmer Max. außerhalb einer Stadt.... Aber für 400 Euro bekommt Mann halt auch nix mehr... Naja Punkt 1 ist schonmal das wichtigste... Regelmäßiges, sicheres Einkommen.
2. Punkt. Hier ist wie oben beschrieben, dein größter Feind der Luxus. Schränke dich ein wie es nur geht. Dies sollte dein Mindset sein. Sonst bist du ganz schnell in ner Schuldenfalle.
3. Baue dir jetzt schon Rücklagen auf und bleibe so lange es geht Zuhause. Ja du möchtest weg. Aber ohne gewisse Rücklagen, wirst du sehr schnell wieder Zuhause sein. Waschmaschine kaputt? Tja mit dem Minijob hast du leider keine Möglichkeit (falls es für die Miete reicht) diese zu ersetzen. Dieser Punkt ist entgegen deinem Willen... Aber das ist wohl der wichtigste Punkt, halte es aus so lange es geht.
4. Tu dich mit einem Freund zusammen. Am besten jemanden, der auf ausziehen möchte. Notfalls kann dieser allein die Wohnung mieten. Stichwort: regelmäßiges Einkommen. Du kannst Untermieter werden. Brauchst nicht mal die Zustimmung eines Vermieters. Lediglich muss dieser informiert werden. Verbieten kann er dies nicht, nicht mal wenn es im Mietvertrag steht.
Somit würdest du auch Punkt 1 und 3 etwas aushebeln. Alles kann durch 2 geteilt werden und wenn du knapp bei Kasse bist, kann Mann dies notfalls vom Freund leihen.
Fasse zusammen: Luxus abgewöhnen, Minijob oder mehr annehmen, Rücklagen aufbauen, so lange es geht Zuhause bleiben und sich mit nem Freund beim Auszug zusammen tuen.
Ohne regelmäßiges Einkommen und einen Bürgen kann ich nur sagen... Wird das fast nicht möglich.
PS.: ich habe in meiner Zeit viel gelernt, Probleme alleine lösen müssen und bin dadurch echt gewachsen. Aber die Zeit in der ich wenig verdient habe und mein "Fressen" nur aus immer dem gleichen Bestand, war nicht schön. Würde ich es wieder machen? Auf jeden Fall. Zudem habe ich das beste Verhältnis zu meinem Eltern, sicher war der Auszug mit verantwortlich. Mann weiß dann auch echt viel zu schätzen, was die Eltern gemacht haben... Auch wenn es manchmal scheiße war, wie sie mit einem Umgegangen sind ;)
Du bist anscheinend in einer Familie groß geworden, bei der alte Traditionen noch sehr wichtig sind. Da hast Du nur die Wahl zwischen persönlicher Freiheit oder Familie.
Wählst Du die Freiheit und ziehst aus, verlierst Du die Familie. Die werden Dich nicht aus Nettigkeit doch weiter lieb haben.
Es gibt ein paar Anlaufstellen für Dich:
Die sollten Dir sagen können, wo es Hilfen für Frauen wie Dich gibt, die aus der Familie wegwollen oder müssen.
Meine Eltern erlauben mir nicht bei Freunden zu übernachten, mit Freunden urlaub zu machen, um 20 uhr muss ich wieder zuhause sein.Ich darf erst wegziehen wenn ich geheiratet habe.
Und das lässt Du Dir mit 20 noch gefallen?!?
Wende Dich ans Jugendamt und such Dir dort Hilfe.
Dann bist du falsch informiert - ich zitieren hier direkte Aussagen von JA Mitarbeiterinnen.
Du bist falsch informiert:
1. Das Wichtigste in Kürze
Junge Volljährige haben vom 18. bis zum 21. Geburtstag einen Rechtsanspruch auf geeignete und notwendige Hilfe vom Jugendamt entsprechend der Regelungen für Kinder und Jugendliche. Er besteht, wenn und solange ihre Persönlichkeit noch nicht so weit entwickelt ist, dass sie ihr Leben selbstbestimmt, eigenverantwortlich und selbstständig führen können. Die Hilfen sollen in begründeten Einzelfällen bis zum 27. Geburtstag weitergeführt werden. Das Jugendamt leistet diese Hilfen je nach Bedarf in verschiedener Form, von der Beratung über Unterhaltsleistungen bis hin zur Erziehung in Heimen.
2. Dauer der Hilfe für junge Volljährige
Die "Hilfe für junge Volljährige" dauert in der Regel bis zum 21. Geburtstag, ausnahmsweise bis zum 27. Geburtstag, wenn die Maßnahme bereits vor dem 21. Geburtstag begonnen worden ist.
Quelle: https://www.betanet.de/hilfe-fuer-junge-volljaehrige.html
Das hiesige JA tickt anders, da kannst machen was du willst. Hier was aus dem Internet zu zitieren ist dann reine Makulatur weil die Praxis anders aussieht.
Alright wenn ein Mitarbeiter das so sagt dann ist das so? Wenn irgend ein Richter einfach weil er Lust darauf hat sagt das klauen legal ist dann ist es das auch? Ich weiß nicht wer dich verarscht hat das du denkst das die Aussage einer einzelnen Person sowas ändert.
Hier im Forum wird vieles was realitätsfremd ist palavert und ich stelle mir gerade die Frage, ob ich das in die Kategorie Paulaner Garten einordnen soll.
Du musst dich entscheiden, dein selbstbestimmtes Leben oder "die Familie bestimmt mein Leben".
Jugendamt kümmert sich nur bis 18, schon an 15 machen die oft nichts mehr.