Wie viel Geld hast du schon in deine Glücksspiel sucht invesiert?
1 Antwort
Ich bin mir nicht sicher, ob du mit deiner Frage uns als Glücksspielberaterinnen meinst oder eher die Community. Ich selbst habe über die vielen Jahre, in denen ich schon Glücksspieler/innen berate, immer mal wieder kleine Beträge eingesetzt, um verschiedene Spiele mal selbst auszuprobieren. Insgesamt ist es aber bestimmt im zweistelligen Bereich geblieben.
Und kannst du den Anreiz zu zocken nun eher nachvollziehen?
Teils, teils. Das Spielen selbst macht mir keinen Spaß, weil ich einfach immer im Kopf habe, dass das Ergebnis bei Automatenspielen und Roulette einfach nur vom Zufall abhängt. Aber ich habe mal einen überschaubaren Betrag gewonnen, und der ist mir in den folgenden Wochen immer mal wieder eingefallen...
Werd bloß nicht selbst zur Zockerin. Das wäre schlimm. Die Suchtberaterin die selbst dem Gezocke verfällt
Keine Sorge! :-) Der kleine Gewinn ist 16 Jahre her. In der Zeit habe ich so viele Spieler kennen gelernt, die durch das Spielen unglücklich geworden sind, dass ich keinerlei Bedürfnis habe, Glücksspiele zu machen.
Sind Betroffene mehrheitlich männlich? Meine Vermutung, in diesen tipico Läden (Sportwetten) sehe ich wirklich nur Männer.
Bei Sportwetten trifft das absolut zu! Bei anderen Spielform sind die Betroffenen zu etwa einem Drittel weiblich. Trotzdem suchen nur sehr wenige Spielerinnen Hilfe. Ich denke, sie schämen sich noch mehr als die männlichen Spieler. Außerdem sind viele von ihnen traumatisiert und "brauchen" das Spielen, um sich zu betäuben.
Was ich fragen möchte ist, was der Grund bei Männern ist?
Das ist sehr vielfältig. Meistens ist es eine Mischung aus 1. Faktoren, die in der Persönlichkeit liegen (ein risikobereiter Mensch ist z.B. eher gefährdet als ein vorsichtiger), 2. Faktoren im Umfeld ( wenn z.B. die Freunde auch Glücksspiele machen) und 3. Faktoren, die mit dem Glücksspiel selbst zu tun haben (z.B. der Kick bei "schnellen" Spielen wie dem Automatenspiel oder die Herausforderung, die sportbegeisterte Spieler empfinden, wenn sie versuchen, ihr Sportwissen zu Geld zu machen). Und auch viele männliche Spieler nutzen das Spielen, um unangenehme Gefühle zu betäuben. Anderen geht es eher um den "Kick".
Übrigens kannst du mir auch gerne eine Freundschaftsanfrage schicken, wenn du weitere Fragen hast.
Warum hast Du gespielt? Um die Spieler besser zu verstehen oder??