Wie vermittelt man jemandem effektiv das Gefühl von dem, was er anderen selbst antut, ohne es ernst zu meinen?
Angenommen ihr diskutiert mit jemandem, der sagt, er findet es lustig bzw. richtig wenn andere wegen ihm leiden. Er müsste aber schon lange in dem Alter sein, in dem er weiß wie sich das anfühlt, aber vielleicht hat er das nie erfahren. Ihr würdet das also gerne rausfinden, ob er es ernst meint, oder nur ein Troll ist, der was sagt, es aber nicht so meint.
Bringt es da was, diesem Jemandem möglichst realistisch zu zeigen was er tut, indem man es selbst tut und schaut, wie seine Reaktion darauf ist?
Gibt es dadurch irgend einen Lerneffekt? Dass er merkt: Oh, wow, so wurde das noch nie ausgedrückt, ich weiß jetzt dass das ein mieses Gefühl ist.
Was gibt es sonst noch, um diesem Jemand begreiflich zu machen, dass es eben nicht lustig ist?
2 Antworten
Jeder Mensch hat ein Unrechtsbewusstsein, davon gehe ich jetzt mal aus. Man trete einem Tyrannen nur mal auf den Fuß, schon ist das Geschrei groß, oh (!), welch' ein Unrecht tat man ihm an. Die Freude an der (eigenen) Grausamkeit ist unabhängig vom IQ. Es sind also nicht ausschließlich die etwas minder Begabten, die sich daran ergötzen, anderen Menschen Schaden zuzufügen, sie zu quälen und sie zu missbrauchen. "Lustig" ist daran gar nichts. Das wird niemand mehr unter verirrtem Humor verbuchen. Es gibt nun mal Menschen, die gerne quälen, schädigen und schamlos auf den Rechten anderer rumtrampeln. Das steht außer Zweifel. Und m. E. gibt es kein Patentrezept, diesen Menschen zu verdeutlichen, wie es sich anfühlt, was sie anderen zufügen. Wäre ihnen das deutlich, würden sie es nicht tun. Ich bin nicht Kläger, ich bin nicht Richter. Ich bin nicht Täter, ich bin nicht Opfer. Unumstößlich verankert bleibe ich in Ahimsa. Aber eines möchte ich doch hinzufügen = diese Menschen, die gerne quälen und Freude an ihrem eigenen Sadismus haben, werden sich eines Tages selbst begegnen. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Das Thema ist zu vielschichtig und viel zu ernst, um das mal eben so zwischendurch als Freitagmittag-Zwischendurch-Beitrag auf's Gleis zu setzen. Sehr gute Frage, sie regt zum Nachdenken an. "Blut und Boden" sah ich eine Zeit zurück, auch andere Berichte interessierten mich. Das ist nun das große Format, das - davon ist auszugehen - jeder kennt. Im kleinschaligen Bereich ist der Genuss am eigenen Sadismus ähnlich, diese Menschen gibt es, obwohl sie sehr wohl ein Unrechtsbewusstsein haben = man trete ihnen nur mal auf die Füße, wow (!) das Geschrei ist groß. Welch' ein Unrecht hat man den Ärmsten zugefügt.
Josef Mengele studierte an mehreren Universitäten Medizin und biologische Anthropologie. 1935 promovierte er an der Universität München im Fach biologische Anthropologie. 1936 absolvierte Mengele das medizinische Staatsexamen.
1937 nahm er seine Arbeit am Institut für Erbbiologie und Rassenhygiene in Frankfurt auf. Dort war er Assistent des Direktors, Dr. Otmar von Verschuer. Verschuer war ein führender Genetiker, der für seine Forschungen über Zwillinge bekannt war. Unter der Leitung von Verschuer erwarb Mengele 1938 einen weiteren Doktortitel.
Wir fürchteten nichts mehr als diese Visiten, denn [. . .] wir wussten nie, ob es uns erlaubt war, am Leben zu bleiben [. . .] Er konnte mit uns machen, was er wollte.
– Zitiert aus Gisella Perls Memoiren Ich war eine Ärztin in Auschwitz.1
Nach dem Zweiten Weltkrieg erlangte Mengele schreckliche Berühmtheit für seine Arbeit in Auschwitz, nachdem Gefangene, die ihm als Ärzte zuarbeiten mussten, sowie Gefangene, die seine medizinischen Experimente überlebt hatten, Zeugnis darüber abgelegt hatten.
https://encyclopedia.ushmm.org/content/de/article/josef-mengele
Das ist schwierig zu beantworten, denn es kommt darauf an was für ein Mensch es ist. Möglich wäre aber eine Rückfrage: Warum findest Du es lustig oder richtig, wenn andere wegen Dir leiden?
Dann kann es interessanten, was er darauf antwortet und obber sich wirklich darüber Gedanken gemacht hat oder er es nur so sagt. Das könnte eine Möglichkeit sein herauszufinden, wie er das meint.
Das ist gut! = "Möglich wäre aber eine Rückfrage: Warum findest Du es lustig oder richtig, wenn andere wegen Dir leiden?" = Und dann mal abwarten, was die Antwort ist.
Genial geantwortet
LG Angel
👍👍👍👍💕💕💕