Wie unterscheiden sich Organisationen und Unternehmen?

1 Antwort

Die Definition halte ich für falsch. Eine Organisation kann jeden Zweck haben. Ein Verein ist eine Organisation und die wird nicht zum Unternehmen, selbst wenn sie einen Zweckbetrieb unterhält.

Unternehmen sind auf die Erfüllung eines Unternehmenszwecks gerichtet. Sie machen daher sämtliche Rechtsgeschäfte im Blick auf die Erreichung dieses Zwecks. Wenn ein Autobauer seine Gewinne nicht im eigenen Betrieb investiert, sondern damit auf dem Finanzmarkt Erträge erwirtschaftet, dann bleiben diese Gewinne trotzdem in dem Unternehmen.

Jedes Unternehmen hat eine Organisation. Das bedeutet, dass die Abläufe irgendwie bestimmt sind. Auch wenn es nur heißt: Ich bin ein Ein-Mann-Unternehmen und mache alles selber. Ob das Unternehmen damit zwingend als eine Organisation angesehen werden muss kann ich Dir nicht sagen. Da musst Du schon in die Definition von Organisation tiefer einsteigen.

Dabei könnte allerdings auch die Rechtsform des Unternehmens eine Rolle spielen. Bei dem Einzelunternehmer habe ich da meine Schwierigkeiten. Den würde ich nicht als Vertreter einer Organisation ansehen.

Allerdings eine Personengesellschaft wie die GbR oder Kapitalgesellschaften wie eine GmbH würde ich darunter schon fallen sehen.

Wenn Du definition:organisation bei der bekanntesten Suchmaschine eingibst, dann wird zwar noch eine allgemeine Definition für Organisation angeboten. Allerdings bereits beim ersten erscheinen des Gabler-Verlages wird auf die problematische und nicht eindeutige Definition des Begriffs verwiesen.

Es ist also an Dir eine entsprechende und gängige Definition zu nutzen. Auf die Theorie die dahinter steckt zu verweisen und dann die Einteilung entsprechend zu beschreiben. Woher Du den Quark mit der Institution hast ist mir allerdings schleierhaft. Denn wenn man sich den allgemeinen Sprachgebrauch so ansieht, dann wird der Begriff es ist eine 'Institution' für feststehende Einrichtungen verwendet. Diese Einrichtungen haben in der Regel einen öffentlichen Auftrag zur Erfüllung von Aufgaben. Andere Institutionen haben sich diesen Begriff durch herausragende Erkenntnisse oder Fertigkeiten erworben.

So spricht man im letzteren Falle auch von Wissenschaftlern. "Sie ist eine Institution auf ihrem Gebiet". Dabei wird man kaum auf die Idee kommen einen beliebigen Anwalt oder Steuerberater so zu bezeichnen. Da muss schon auch eine Bekanntheit und eben Qualität öffentlich bekannt geworden sein.

Von unternehmerischer Tätigkeit braucht eine Institution nichts zu haben. Es würde aber auch kein Ausschlusskriterium sein. So wird die Bertelsmann Stiftung in bestimmten Bevölkerungsgruppen als Institution begriffen. Die Stiftung publiziert auch. Ob Gewinnabsicht besteht, dass verhindert kein Unternehmen. Das wird erst dann wichtig, wenn die Frage kommt, ob Steuern zu zahlen sind und wofür.