Ich hatte mein Leben lang mit einfachen Menschen zu tun. Also ungebildeten Menschen. Mir wurde oft eingetrichtert, dass Arroganz eine schlechte Eigenschaft sei und reiche, wohlhabende Menschen bzw. Akademiker schlechte und abgehobene Menschen wären.
Lange habe ich das geglaubt. Nun studiere ich und merke, wie groß der Neid dieser einfachen Menschen auf mich ist. Ich hatte mehrere Nebenjobs und die Leute dort wussten, dass ich studiere. SIe haben mir grundlos vorgeworfen, dass ich als Student immer "das letzte Wort" haben möchte, obwohl das gar nicht gestimmt hat. Zudem haben sie mich oft mit einem hämmischen Grinsen angeschaut und mich wie einen Idioten behandelt. Dabei haben sie das Wort "Student" ständig verwendet und betont. Es triggert sie, wenn ich mich zivilisierter verhalte als sie bzw. mich gewählter ausdrücke. Sie können damit nicht umgehen.
Ich merke immer mehr, wie ich mich von diesen Menschen unterscheide. Mir ist bei ungebildeten Menschen auch oft aufgefallen, dass sie bei Kleinigkeiten sofort laut werden. Sie erinnern mich an verwöhnte Kinder, die denken, dass sie bekommen, was sie wollen, wenn sie laut genug schreien.
Bestimmt gibt es unter diesen einfachen Menschen auch tolerante und anständige Leute, aber sie sind meiner Meinung nach die absolute Ausnahme.