Wie überwinde ich meine Angst vorm Bahn fahren?

10 Antworten

Denk mal zurück an die Situation im Bus. Da dachtest du wahrscheinlich auch, die Angst wir ewig weiter da sein, und immer schlimmer werden. aber das Gegenteil ist eingetreten. Die Angst war erstmal eine zeitlang da, aber sie ist nicht schlimmer geworden, sondern ist nach und nach abgeklungen. Das wird in der U-Bahn ganz genau so sein.

Und mal eine andere Frage...was ist das schlimmste was passieren könnte?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Psychologiestudium

TakiOtaku 
Beitragsersteller
 06.11.2020, 07:36

Konnte mich beim Bus fahren die ersten male nur beruhigen als ich einen Freund angerufen hatte. Ich habe halt extreme Angst eine Panikattacke vor allen anderen zu bekommen, mir sieht man sowas nämlich an, ich musss weinen und zitter extrem. Und wenn das passiert habe ich angst, dass es so wird wie nach meiner letzten Panikattacke wo ich mich nicht mehr alleine aus dem Haus getraut habe :/

Niyaha22  06.11.2020, 07:03

Glaub mir, als gesunder Mensch wirst du solche irrationalen Gedanken nie verstehen.

Und das Schlimmste, was passieren könnte, ist zu sterben.

sunnywobgirl  06.11.2020, 07:04
@Niyaha22

Glaub mir, ich verstehe diese Gedanken besser als du glaubst. Und nein, das Risiko bei einer Panikattake zu sterben ist nicht höher, als bei einem gesunden Menschen ohne Panikattake in einer U-Bahn. Angst ist nicht gfährlich

Gut wäre, Deine Therapeutin würde eine kognitive Gesprächstherapie erstmal mit Dir durchführen, wobei sie Dir erklärt und auch aufzeichnet, wie Angst in Dir ensteht. Desweiteren wäre generell bei Angststörungen das Erlernen einer Entspannungsmethode wichtig.

Erst dann bist Du soweit gewappnet, dass Du mit einem Freund/Dir vertrauten Menschen zusammen, das Bahnfahren ausprobieren solltest.

Alles Gute!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Das Schlimmste ist die Angst.

Da musst du dir Tricks ausdenken, um sie auszuhalten. Damit dann tun. Und mit jedem Erfolg wird sie weniger.

Unfälle passieren doch dort höchst selten. Da muss man nicht drauf warten, oder sie durch Angstgedanken herbei manifestieren.

Sag dir laufend: "Ich komm heile an". Und bleib in dir in Ruhe und Frieden.

War das schon immer so?

Gab es einen Grund? Kannst du Auto fahren?

CWenn Du Deine Angst durch Konfrontation mit den Dir Angst machenden Situationen überwinden willst - was die nachhaltigste Variante der Angstbewältigung ist - dann beherzige folgende Regeln:

  1. Nutze nur geeignete Situationen zur Therapie. Im sonstigen Alltag verhalte Dich so, wie es Dich möglichst wenig stresst.
  2. Wenn Du Dich einer Situation stellen willst, überlege Dir vorab, was Du normalerweise tust, um Dich zu beruhigen und nimm Dir vor, darauf zu verzichten.
  3. Konzentriere Dich in der Konfrontation vor Allem auf den Verlauf Deiner Körpersymptome und Deiner Angst. Führe ggf. Protokoll dazu. Es werden Katastrophen- und Beruhigungsgedanken auftauchen. Das lässt sich nicht vermeiden, aber konzentrier Dich auf das Angstgefühl und die Körpersymptome.
  4. Plane ausreichend Zeit für die Kontrontation ein. In dieser geht es nicht darum, mit der U-Bahn irgendwohin zu kommen, sondern darum, solange U-Bahn zu fahren, bis es langweilig ist, weil die Angst soweit nachgelassen hat. Ein anderes Fahrtziel vor Augen würde automatisch als Beruhigungsgedanke präsent sein und die Gewöhnung behindern.
  5. Bitte für die erste Fahrt ruhig jemanden um Beistand, um das Einstiegsangstniveau etwas zu drücken. Aber möglichst bald tu es alleine.
  6. Finde heraus, welche externen Faktoren (z.B. die Menge der anderen Passagiere) Deine Angst noch erhöhen. Steigere so bei weiteren Wiederholungen die Herausforderung.
  7. Wenn Du doch mal flüchtest. Gib nicht auf. Frage Dich was der entecheidend überfordernde Faktor war. Überlege Dir, wie Du das ohne weitere Beruhigungsmaßnahme überstehen kannst und versuche es erneut.

Wenn Du das durchziehst, wirst Du nicht nur bald Deine Angst vorm U-Bahn Fahren überwunden haben, sobdern auch etwas grundsätzliches stärkendes über Dich und Ängste erfahren haben.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung