Wie überleben die Fische für drei Wochen?

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Hi

Ich antworte später ausführlich.

Zunächst mal würde ich sagen: Keine Panik, die Situation ist viel normaler und händelbarer als du denkst. Das wird schon klappen und ist auch nicht besonders heikel.

xxxxxx

Also.

Zuerst mal- du hast diese Fische, es sind also ein paar erwachsene Moderlieschen und ein paar kleinere? Quasi in einem ungefilterten Zimmerteich das ist so eine Box.

Das ist in keiner Weise schlimm oder exotisch. Das funktioniert im Prinzip auch, und zwar ohne Technik. Oder ggf. mit einem Luftausströmer oder luftbetriebenen Filter.

Analysieren wir warum könnten diese Fische sterben. Ich meine- die sterben ja nicht einfach so

1. Temperatur: Eine Temperatur von bis 23 Grad ist ideal. 25 ist ok 27 ist Vorwarnstufe 29 ist schlecht. Insbesondere gekoppelt an Sauerstoff.

2. Vergiftung:

a) Pflanzen: Du hast da ja Pflanzen drin. Sind die mit den Fischen im selben Karton dann muss Licht an das Becken kommen, sonst vergammeln die Pflanzen. Licht kann aber nur so viel dran dass die Temperatur nicht steigt über... siehe 1.

b) zu viel Futter; Hüte dich davor. Eine Überfütterung und gammelndes Futter können einfach so das Wasser vergiften.

c) Anhäufung von Schadstoffen unabhängig davon: Hast du nicht im Griff. Kann passieren. Dann reagieren.

3. Sauerstoff: Solange das Wasservolumen ausreicht ist das Wasser fast immer zu ü 80% gesättigt, daher ein überschätztes Problem. Wird das Wasser bewegt ist es noch viel besser. Wenn du den Eindruck hast die Fische schnappen nach Luft ist zu 99% das Wasser vergiftet! Nicht der Sauerstoff zu niedrig, dh dann muss das Wasser weg.

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Schlussfolgerungen:

  1. Miss hin und wieder die Wassertemperatur oder häng ein Thermometer rein. Und beurteile so auch den Standort des Beckens ob er gut ist. Ostfensternähe oder schattig auf Balkon... sind oft gut.
  2. Überleg dir welche Pflanzen du zu den Fischen tust und wohin mit den Pflanzen vom Licht her.
  3. Eine gute Wassermenge für die Fische ist ab 35...40 Liter. Füll diese Kisten höher auf und miss sie mal aus wie viel Wasser da rein kann,
  4. Anschaffungen: Passt in keine der Kisten 35-40 l Wasser locker rein besorg dir irgendein Behältnis ab 35 40 l. Die Kisten gibt es auch in 130 l und es gibt weiße Maurerkübel, weiß wegen Sonne und Sichtbarkeit. Zweite Anschaffung: 1,5 m Aquariensilikonschlauch zum Wasser wechseln. Dritte Anschaffung: Nicht unbedingt nötig aber hilfreich: Geh in einen Zooladen und sag du brauchst einen Luftheber und Luftausströmer, oder eine Zimmerbrunnenpumpe, oder einen luftbetriebenen Filter mit Luftpumpe. Alle drei tun den Job.
  5. Füttere nicht zu viel, lieber 2 mal am Tag super wenig. Dazu: Kennst du Stechmückenlarven? Weißt du wo du welche herbekommen könntest in der Nähe? Regentonnen und Friedhofsbrunnen sind so Anlaufpunkte. Du könntesr da welche fangen und verfüttern, solches Futter ist lebendig und dadurch viel sauberer und einfacher zu verabreichen- da reicht auch 2x in der Woche ein Stoß Larven. Kennst du die nicht: Never mind.
  6. Bitte nicht die Wasserwerte testen, es hilft dir nichts
  7. Mach 2x in der Woche 50% Wasserwechsel als Basis. Wasser gleich warm wie das im Becken, Leitungswasser benutzen. Allerhöchstens 6 Grad kühler als das Beckenwasser. Um den Wasserwechsel zu erleichtern sollte das Becken aufgebockt stehen alwo nicht auf dem Boden.
  8. Sollten die Fische Vergiftungserscheinungen zeigen (Hängen an der Wasseroberfläche) tausch 90% des Wassers gegen gleich warmes Wasser aus.
  9. Bitte nicht die Seitenflächen der Behälter säubern das macht sie instabiler.
  10. Wenn du die vorhandenen Pflanzen nicht zu den Fischen gibst kauf ein zwei Catappablätter für die Fischis damit das Aquarium nicht völlig leer ist. Sollte der Standort heller sein wirf eine Portion Ceratophyllum, Limnobium, Ceratopteris oder Najas aus dem Handel hinein, das wäre ggf. vierte Anschaffung.

PS zur Anschaffung irgendeiner Pumpe (Filter, Zimmerbrunnen, Luftpumpe mit Ausströmer): Das ist eine Sicherheitsmaßnahme, es wird auch ohne gehen nur dann ggf. mit mehr Wasserwechsel. Wefhselst du alle 1-2 Tage einen guten Teil des Wassers dann ist es auf alle Fälle ohne Pumpe safe, es sei denn die Temperatur ist echt hoch.

Wenn die Fische nicht diesen Sommer in den Teich können holt euch mittelfristig ein 1m Aquarium und überwintert sie da drin- das ist nicht schwer und eigentlich recht spaßig. Im Winterhalbjahr nicht in einen Teich aussetzen.


Talbor 
Beitragsersteller
 17.07.2023, 12:06

Wow, vielen, vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort! :D Die hat mir echt weitergeholfen!!

Tut mir Leid für die späte Antwort, es ging wieder drunter und drüber und wurde auch noch krank. Die Fische habe ich aber immer wieder beobachtet und den scheint es soweit gut zu gehen..

Ich habe die großen Moderlieschen und kleinen jeweils getrennt. Die Großen sind in einer großen Samlabox, die halb voll mit Wasser gefüllt ist (mind. 40l), zusammen mit einer Wasserpest, einer Seerose und einer Pflanze, deren Namen ich nicht kenne.. Ich habe sie mit dem mitgegebenen Fischfutter gefüttert, was auch immer weg war... Die sind auch gesund und munter und schwirren hin und her oder verstecken sich unter der Seerose. Aber Wasser habe ich noch nicht gewechselt, ich bin mir noch irgendwie unschlüssig, wie ich das anstellen soll... :c Das Wasser sieht auch relativ klar aus.

Die Baby-Moderlieschen sind in der kleinen Samlabox geblieben, zusammen mit einer großen Seerose. Die sollten wir aber nicht füttern.. Die schwimmen nicht so sehr hin und her, sind eher an den hellen Fleckchen. Bei denen gießen wir ab und zu ein bisschen Wasser nach, damit sie genug Luft bekommen.

Stechmückenlarven kenne ich. ^^" Ich komme aber nicht an sie ran. :/

Und wie muss ich das Wasser genau wechseln? Durch den sehr inprovisierten Standort auf dem Boden im Lagerraum (am Fenster, damit die Pflanzen genug Licht haben, scheint nur abends die Sonne rein) sind auch die Schläuche zu kurz... Ich habe Wasser mit einem großen Suppentopf (15l?) transportiert.... Eine kleine Samlabox, wo die großen Moderlieschen drin sind, ist auch noch über.

Die Fische bleiben noch zwei Wochen bei mir. Dann gehen sie wieder zurück zu der Freundin und werden wieder von ihr umsorgt.

Danke nochmal! :D

Grobbeldopp  19.07.2023, 05:58
@Talbor
Die Fische habe ich aber immer wieder beobachtet und den scheint es soweit gut zu gehen..

Das ist das wichtigste, solange das so ist ist alles ok.

Die sind auch gesund und munter und schwirren hin und her oder verstecken sich unter der Seerose.

Gut.

Aber Wasser habe ich noch nicht gewechselt, ich bin mir noch irgendwie unschlüssig, wie ich das anstellen soll... :c Das Wasser sieht auch relativ klar aus.

Das Wasser wird auch nicht trüb so schnell das ist nicht der Grund für Wasserwechsel. Wasser wechselt man bei so kleinen Fischen damit das Aquarienwasser sich chemisch nicht zu weit vom Leitungswasser entfernt und damit sich nicht extrem viel Nitrat anhäuft.

Deshalb kann man grundsätzlich auch einfach kein Wasser wechseln.

 Die sollten wir aber nicht füttern..

Das sehe ich eher kritisch- das kann je nach Größe eine erhebliche Sterblichkeit oder Wachstumseinbußen bewirken.

Und wie muss ich das Wasser genau wechseln? Durch den sehr inprovisierten Standort auf dem Boden im Lagerraum (am Fenster, damit die Pflanzen genug Licht haben, scheint nur abends die Sonne rein) sind auch die Schläuche zu kurz...

Stell sie auf eine Kommode, einen Tisch oder Stühle. Auf dem Boden stehend kann man ja gar nicht mit der Schwerkraft Wasser wechseln.

Wenn du einen Wasserwechsel durchführst mach zuerst einen kleinen von 20% denn es ist nicht gut bei einem Becken mit länger keinem Wasserwechsel plötzlich die Hälfte zu wechseln.

Talbor 
Beitragsersteller
 28.07.2023, 12:14
@Grobbeldopp

Vielen Dank! Alles erledigt. ^^ Entschuldige die lange Antwort. :/

Bei den kleinen Fischen ging es der Seerose nicht gut und hat das Wasser betrübt. Bin fleißig, alles wieder in Ordnung zu bringen..

Hey,

wichtig ist, dass in dem Behälter wo die Fische drin sind auch ein Gilter reinkommt. Muss kein besonders teurer sein, hauptsache er schafft dieses Volumen.

Für mich sieht es so aus, als wenn die Pflanzen und Fische in einem getrenntem Behälter sind, das würde ich ändern.

Wegen dem Füttern: Nur so viel Füttern, wie die Fische auch essen. Das übergebliebene Futter verschlechtert die Wasserwerte.

Während den drei Wochen hast du ja genug Zeit, mit deiner Freundin zu reden. Sie soll sich ausreichend über das Verhalten der Fische, die Lebensbedingungen, Ansprüche, etc. informieren/durchlesen. Wenn sie das nicjt tut, soll sie die Fische am besten abgeben.

Meine Frage wäre: Was ist mit dem Teich? Warum sind die nicht im Teich drin?

Bei weiteren Fragen kannst du mir eine private Nachricht schreiben.

Liebe Grüße und gutes Gelingen!

Woher ich das weiß:Hobby – Ich habe 2 Aquarien.

Hallo Talbor,

Warum hast Du sie nicht in dem Teich gelassen? Ein kleiner Teich ist allemal besser als diese Plastikkisten! Ich würde sie umgehend wieder zurück setzen! Sicher hast Du es gut gemeint, doch das Gegenteil damit erreicht!

Füttern musst Du auch nicht übermäßig, denn sie finden auch in einem kleinen Teich etwas!