Wie stellst du dir so ein Bürgergeld Life vor?

7 Antworten

Das mag sicherlich vielleicht für eine Zeit ganz gut sein. Wie du schon geschrieben hast, man könnte jeden Tag schön Ausschlafen und nach Belieben auf Teufel komm raus Zocken.

Aber das kann ja nun nicht alles sein. Große Sprünge sind mit dem Bürgergeld nicht drin. Man surft da ständig an der Kante. Hätte ich keine Lust drauf. Zudem würde mir irgendwann böse Langweilig werden.

Um dann z.B etwas zu unternehmen fehlt ziemlicher das Geld, denn man muss sich wohl oder Übel zwischen Essen und "Spaß" entscheiden. Beides geht nicht.

Hallo Tekeli03!

Da ich vermehrt mit Menschen, die sich im SGB-II Bezug befinden respektive Bürgergeld erhalten, arbeite, kann ich Dir ein paar Dinge dazu sagen/schreiben.

Die Dinge, die Du aufzählst, sind nur bedingt und kurzfristig positiv.
Neben Rechten haben Menschen auch Pflichten. Hinzu kommen alltägliche Probleme, Sorgen und die gesellschaftliche Stigmatisierung. Zumeist dann noch Schikane, Willkür, Rechtsbrüche und Co. seitens Jobcenter.

Denn, es gibt durchaus wesentlich mehr Nachteile und Probleme. Nicht jede Wohnung wird bezahlt. Es muss angemessen sein und die Richtwerte liegen eher an der unteren Grenze. Auch Leistungen der KdU sind sehr knapp bemessen. Beides müsste man dann einklagen und langwierig dafür kämpfen. Also ist das schon ein Kampf und alles andere als lustig. Oftmals stimmen Jobcenter teureren Wohnungen zu, wenn Rechteträger die Differenz selbst aus eigenen Mitteln bezahlen. Dann fehlt dort wiederum Geld für z.B. Essen. Auch wenn es Sozialwohnungen gibt, haben es die meisten Rechteträger schwer, da die Masse eben stigmatisiert und stets von ASSIs ausgeht. Auch wenn der Mietzins durch die Behöre gesichert wäre, lehnen viele private Vermieter und Gesellschaften, Immobilienfirmen etc. unbegründet ab. So toll ist es für die Betroffenen dann auch nicht, mit offenen Karten zu spielen und sich neben komischen Blicken auch doofe Sprüche anhören zu müssen.

Schaue Dir einmal die Regelsatztorte an. Derzeit liegt der Satz bei 563,00 €.

Bild zum Beitrag

195,39 € pro Monat für Nahrungsmittel etc.
In der Praxis schaut dies anders aus, da andere Posten zu gering bemessen sind und Rechteträger Geld vom "Nahrungsmittelposten" abzwacken müssen. Insofern ist ein stetes Umschichten angesagt. Und wenn es mehr Essen etc. sein muss, da Preise stets steigen, dann müssen Kunden von anderen Posten abzwacken.

Mache das einmal. Die wenigsten Menschen können mit Geld gut umgehen und wirtschaften. Man sieht das auch gut hier, wenn wegen 1500 €, 2000 € und 2500 € Netto im Monat gejammert wird. Immer die, die am Meisten haben, jammern am LAUTESTEN.

Hinzu kommt dann noch, dass die meisten Menschen Probleme, Erkrankungen und psychische Einschränkungen haben oder durch diese Situation erhalten.

Ferner wirst Du dich auch an das Recht, Termine und Pflichten halten müssen.
Dazu kommen dann Schikane, Willkür, Rechtsbrüche usw.

Gesellschaftlich bist Du eh unten durch und kannst mit dem Geld gar nichts machen/unternehmen.

Usw.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
 - (Liebe, Beziehung, Menschen)

Ne ist kein Leben, war selber mal Bürgergel vor ca 1 Jahr da mein Geschäft durch covid aufgegeben werden musste, das Geld reicht vorne und hinten nicht, hab auch innerhalb kurzer Zeit mir was neues aufgebaut. Lange hätte ich es mit Bürgergeld nicht ausgehalten, aber für Menschen die wirklich Hilfe benötigen eine gute Möglichkeit

Da bist Du nicht wirklich informiert. Das Amt schreibt Dir vor, wie gross Deine Wohnung sein darf, nämlich maximal 40 m2. Beim Heizen musst Du drauf achten, dass Du nicht mehr verbrauchst, als man Dir genehmigt.

Du musst Dich bei Stellen bewerben, die Dir das Amt vorschreibt. Tust Du das nicht, dann wird Dir das Geld gekürzt. Das was Dir für Essen bleibt ist ein Almosen - sind ca € 5.- am Tag.

Das Amt sagt "spring" und Du darfst nur noch fragen "wie hoch".

Du bist mit einem Wort ein "Untermensch". Am untersten Rand der Gesellschaft.

Wenn das für Dich traumhaft ist, na dann viel Spass.

Du findest es cool das andere für Deine Stütze arbeiten gehen ? Sowas nennt man Sozialschmarotzer und denen müsste man die Leistungen gnadenlos kürzen 🤢

Woher ich das weiß:Recherche