Könntest du dir vorstellen nur von Bürgergeld zu leben dein ganzes Leben?

Ne 77%
Ja 23%

31 Stimmen

10 Antworten

Ich stimme jetzt einmal bewusst nicht ab, weil ich eigentlich mit "Jein" antworten müsste.
Würde die Frage lauten: "Kannst Du Dir vorstellen, mit einem bedingungslosen Grundeinkommen zu leben", sieht die Sache schon wieder anders aus; da lautet die Antwort: Ja.

Warum dieser Unterschied?
Ich arbeite in einen Beruf, in den ich nie wollte. Ich wurde dort hineingedrückt. Die berufliche Richtung, in die ich gehen wollte, war immer das Unterhalten.
Als ich meine ersten Bewerbungen schrieb - das war so gegen Ende der 1980er - wollte ich gerne zum Radio. Damals schossen die privaten Radiosender so mehr oder minder aus dem Boden, und meine Chancen waren zu diesem Zeitpunkt recht gut, einen Platz für ein Volontariat zu bekommen.
Nur leider gab es ein Familienmitglied, das alles dran setzte, dass ich nicht beim Radio unterkam (lange und unschöne Geschichte) und stattdessen im Handel landete.

Mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen könnte ich zumindest jetzt mehr Zeit investieren, um vielleicht eine andere Richtung des Berufsbildes "Unterhaltung" anstreben, vielleicht sogar in freiberuflicher Tätigkeit, ohne Angst haben zu müssen, wieder in etwas hineingedrückt zu werden, was ich nicht ausüben will.
Beim Bürgergeld sieht die Sache anders aus: Da kommt man nicht raus aus dem, was man beruflich gelernt hat. Und ich durfte auch die Erfahrung machen, dass anderes Gelerntes, was nichts mit dem Job zu tun hat, vom JC gerne mal ignoriert wird, selbst wenn es von Menschen kommt, die Ahnung davon haben.

Eines noch:

Zu viel sinnlose Zeit

Zeit ist niemals sinnlos. Zeit ist nur ein Konstrukt, von uns Menschen erdacht, um etwas einzuteilen.
Es kommt immer darauf an, wie wir die Zeit nutzen. Und selbst da ist halt die Frage, wie wir da die Sinnlosigkeit definieren. Ist Weiterbildung sinnvoll? Oder soziale Kontakte? Oder Sport treiben? Oder einfach lesen/fernsehen/computern?
Ich glaube, selbst dies ist individuell zu sehen.
Aber das ist nur meine unmaßgebliche Meinung.

Ne

Es klingt vielleicht schön wenn man den ganzen Tag nichts tun muss, aber ich bin mir sicher mit der Zeit wird das echt langweilig. Ich habe ja auch so schon immer Langeweile und ohne Beschäftigung oder andere Sachen wäre es zu langweilig. Ausserdem will ich nicht von dem Geld der anderen leben müssen. Wenn ich doch ein Körper habe, den ich nützlich einsetzten kann und arbeiten kann, dann nutze ich das auch. Ohne Arbeit wäre die Welt völlig aufgeschmissen.

Niemals - ich habe noch nie BüG bezogen und zum Glück hätte ich auch keinen Anspruch darauf.

Nichts empfinde ich als entwürdigender als beim Staat um Geld zu betteln/mich zu rechtfertigen und dafür dessen Überprüfungen über mich ergehen lassen zu müssen.

BüG bedeutet absolute Abhängigkeit - damit bewerte ich die persönliche Freiheit und die Lebensqualität für =0.

Ja

Wäre kein Problem, im Gegenteil.

Zuviel Zeit gibt es für mich nicht, finde immer interessante Tätigkeiten. Nur einen kleinen Teil meiner Zeit verbringe ich mit Geldverdienen. Es ist viel schöner, sich nicht mit Geld beschäftigen zu müssen.

Ein „Unentschieden“ fehlt. Vom Gefühl her würde ich’s nicht wollen. Aber von den nackten Zahlen her….

Eine vierköpfige Familie (zwei Kinder) bekommt auch nicht so viel weniger als ich mit meiner Vollzeitarbeit. Zudem werden Wohn- und Energiekosten übernommen. Das eingerechnet frage ich mich schon, warum bei mir der Wecker klingelt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung