Wie stehts mit der Lebenszufriedenheit von Erwachsenen, die im Heim aufwuchsen?

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Hey,mein Vater arbeitet als Jugend und Heimerzieher. Also alle Kids die er hatte,die inzwischen älter sind und die ich wieder getroffen habe,haben ein gutes Leben das sie schätzen und mit dem sie sehr zufrieden sind. Schlieslich hatte es ja auch einen Grund dass sie dort gelandet sind und das muss ja nicht zwangsläufig an den Kinder oder Jugendlichen selbst liegen. Es gibt zum Beispiel einige Eltern die wirklich sonderbar sind,also nicht im Stande einen jungen Menschen zu einem selbstständigen,glücklichen Menschen zu erziehen oder Eltern die so psychisch krank sind dass ihr Kind darunter mehr zu Schaden kommen. Wie gesagt alle die ich wieder getroffen haben gehts gut und sie sind froh dass sie dort waren denn sonst wären sie heute nicht die,die sie sind. Es hätte einfach was für die Entwicklung wichtiges gefehlt. Mit Statistiken kann ich dir leider nicht helfen,ich bin erst 16 und lerne nur die Theorie der Psychologie noch dazu bin ich nicht sonderlich gut in Mathe also bin ich noch nicht soweit um dir da helfen zu können,tut mir leid.

Wenn Du von Erwachsenen wissen möchtest, wie sie heute damit leben, kann ich Dir schreiben, dass ich von 1952 bis 1971 im Heim aufgewachsen bin. Es gibt sehr viel Literatur darüber und viel fühle ich mich bestätigt was passiert ist und wie traumatisiert ich teilweise heute noch bin. Ich habe alles, was man sich an negatives in der damaligen Zeit miterlebt. Heute habe ich noch daran zu knacken, schließt aber nicht aus, dass ich einer von leider wenigen Heimkinder bin, die das gut verarbeitet haben. Wie gesagt, bin ich heute noch mit 65 Jahren damit beschäftigt und gehe auch damit in die Offensive. Das hat mich sehr stark gemacht und das Resultat daraus ist,dass ich 35 Jahre verheiratet bin und eine tolle Familie habe. Ich will mich nicht als Super darstellen, aber im weiterem Leben, nach meinem Heimaufenthalt, habe ich sehr viel Glück gehabt und bin mit Menschen zusammengekommen, die mir auch geholfen haben. Fairerhalber muss ich das auch sagen. Ich wäre ohne diese Begegnungen in die Gosse gelandet. Ich hoffe annähernd etwas damit gesagt zu haben. Gern bin ich auch bereit,über dieses Thema mehr Preis zu geben. Mag, Peter

Das kommt ganz auf den Mensch an was er bereit ist daraus zu machen. Ich war im Heim, habe auch eine lange schlechte Lebenskette hinter mir, aber heute mit 40jahren, bin ich mit meinem Mann seid 7 jahren Zufrieden, Glücklich und alles was dazugehört. Sicher ich musste und muss immer noch sehr viel an mir und wegen meiner schlimmen Vergangenheit an mir arbeiten, aber es lohnt sich wenn man einen tollen verständnisvollen und lieben Partner an seiner Seite hat. Jahrelang war alles schlecht, mutlos war ich auch und einen Sinn in meinem Leben habe ich bis vor 7 jahren nirgendwodrin gesehen. Für jeden Menschen kommt nach einer langen Durststrecke auch mal das Paradies, man muss nur aufmerksam sein und es nicht mehr fallen lassen. Ich weiss wovon ich rede. Bin endlich angekommen und werde es für immer behalten und pflegen.

Hexetilly

Der Neffe meiens Mannes hat fast seine ganze Kindheit in einem Heim verbracht. ER weiss ganz genau, wie gut es ihm heute geht und geniesst jeden Tag seines Lebens. Seine Kinder - 2 Söhne - finden immer ein offenes Ohr bei ihm und stossen auf Verständnis. Er ist immer für sie da. Ich glaube, diese Menschen haben - wenn es ihnen später gut geht - ein höheres Lebenswertgefühl. Allerdings war das Heim des Neffen meines Mannes ein ausgezeichnetes. Dort gab es keine Schlägereien, Neid, Hänseleien....

die jungs sind sehr glücklich später, die hatten ja auch bestimmt ne gute kindheit und viele frauen vergewaltigt... wenn ich soviel liebe gehabt hätte als kind wäre ich auch als erwachsener froh..