Wie steht ihr zu Transgender?

14 Antworten

Nachdem ein guter Freund von mir Transgender ist...wie soll ich dazu stehen?
Es sind in erster Linie Menschen - Menschen in einer unheimlichen seelischen Notsituation. Und natürlich unterstütze ich es.

Mir ist wichtig, dass ein Mensch glücklich mit sich ist...

Ich unterstütze die freie sexuelle und identitäre Entfaltung von Menschen.

Transrechte sind Menschenrechte. Die LGBTQ-Community benötigt breite gesellschaftliche Unterstützung; überall, auch in Europa in Zeiten der "lgbtq-freien Zonen" in Polen oder Hassverbrechen wie in Lettland, wo ein junger Mann verbrannt wurde aufgrund seiner Lebensgestaltung:

https://www.eurotopics.net/de/260319/lettland-wird-gewalt-an-lgbt-nicht-ernstgenommen

LG

Finde ich normal. Diese Menschen sind genauso wie wir. Und wenn jemand sagt, dass sie weiblich ist, ist sie das. So einfach ist das, lasst uns das Leben nicht noch schwerer machen

Jeder kann sein eigenes Leben und Glauben natürlich ausleben wie er möchte. Allerdings bin ich halt kein Mann des Glaubens. Wie würde man zu einem 50 jährigen stehen, der sich für einen 5 jährigen identifiziert und entsprechend verhält?
Wenn ein biologischer Mann sagt, er identifiziert sich als Frau, kann aber Frau/Mann weder definieren noch abgrenzen, dann frage ich mich natürlich, anhand welcher Kriterien hat er festgestellt hat, dass er eine Frau und kein Mann ist? Es gibt für mich keine überzeugende Argumente zu sagen, dass das eine weniger merkwürdig sein soll, als das andere.

Woher ich das weiß:Recherche

Guten Abend Niemand200,

meine persönliche Sicht ist folgende:

Ich akzeptiere Transgenderpersonen und finde auch die "Verwandlung" interessant. Kenne auch selbst eine(n).

Schließlich sind es genauso Menschen wie du und Ich.

Nur die neu erfundenen Pronomen für bestimmte Personen wie "xier" oder so ähnlich halte ich für nicht sinnvoll - zumal sie grammatikalisch sowie biologisch falsch sind.

Viel Glück

Lg Irgendwasxoxo

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

loadingInfo  07.05.2021, 20:42
zumal sie grammatikalisch

Es ist nicht die Intention der Neopronomen, sich in den bestehenden Sprachgebrauch einzufügen. Sie sind nunmal neue Worte und da kann es sie natürlich nicht früher schon gegeben haben. Das ist, als würde man sagen, dass das Handy ein falscher Begriff ist, da er nicht immer im Deutschen benutzt wurde.

Rein grammatisch sind Neopronomen meist sogar korrekt - viele haben einen zugeordneten Genitiv, Dativ und Akkusativ. Nur im Duden stehen sie eben nicht.

sowie biologisch  falsch sind

"Biologisch falsch" gibt es bei keinem Wort. Wie wir sprechen, hat nichts mit Biologie oder Natur zu tun. Wir leben in der Kultur, unsere Begriffe entstammen unserem sozialen Zusammenleben und sind nicht genetisch bestimmt.

Man muss Neopronomen nicht gutheißen, selbst benutzen (wobei es sowieso unwahrscheinlich ist, dass man jemals jemandem begegnet, der darum bittet) oder andere dazu animieren. Nur gegen die willentliche, private Nutzung von diesen zu argumentieren, weil sie nicht in der bisherigen Sprache bekannt sind, halte ich nicht für sinnvoll.

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Irgendwasxoxo  07.05.2021, 21:14
@loadingInfo

Hallo LaodingInfo,

Ich bin gerne offen für zurechte zurechte Kritik an meinen Antworten.

Bitte verrate mir, weshalb Pronomen wie "er, sie es" nicht ausreichend sind. In der Realität müsste sich meines Erachtens nach jeder damit angesprochen fühlen.

Weshalb also neue Erfinden, zumal das die Sprachen noch komplexer zu lernen macht.

Du hast in dem Punkt der Verwendung hast du natürlich recht - die Mehrheit hat bittet nicht darum, so angesprochen zu werden. Allerdings fielen mir schon ab und zu ein paar Menschen auf, die unbedingt so angesprochen werden wollten und dies mit aller Kraft hinaustragen mussten.

Lg

Irgendwasxoxo

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loadingInfo  07.05.2021, 22:33
@Irgendwasxoxo
Bitte verrate mir, weshalb Pronomen wie "er, sie es" nicht ausreichend sind. In der Realität müsste sich meines Erachtens nach jeder damit angesprochen fühlen.

Es geht nicht um "angesprochen fühlen" in dem Sinne, wie manche Frauen sagen, dass sie sich nicht von den rein männlichen Redeformen angesprochen fühlen. Wenn man sich auf geschlechtsunspezifische Gruppen bezieht, ist "er/sie" / "er*sie" / "er_sie" / "er oder sie" o.ä. (je nachdem, was man eben bevorzugt) natürlich immernoch in Ordnung, zumindest aus meiner Sicht.

Du weißt sicher, dass (viele) Trans*Personen sich nicht nur mit den Pronomen, die nicht ihrem empfundenen Geschlecht entsprechen, nicht angesprochen fühlen, sondern ein wirkliches Unwohlsein verspüren, wenn man diese in Bezug auf sie nutzt. Und hier kann es eben auch passieren, dass sich ein Mensch weder mit "er", noch mit "sie" wohlfühlen kann. "Es" wird von vielen dieser Leute dann auch eher als Beleidigung empfunden, a la "wenn du kein er und keine sie bist, musst du ein es sein, und das macht dich zu einer Sache".

Daher hat man sich eben Neopronomen überlegt, von denen einige (und das sind dann auch die, die aus meiner Sicht sinnvoll sind) nur neutrale Kombinationen aus den bestehenden Pronomen und teils Pronomen aus anderen Sprachen bilden (so z.B. "sier", "xier", "dey").

zumal das die Sprachen noch komplexer zu lernen macht.

Ich sage nicht, dass Neopronomen in den normalen Sprachgebrauch eines jeden Deutschsprachigen aufgenommen werden sollten. Es gibt eben kein einheitliches Neopronomen, und das sollte es auch nicht geben, weil man genau das auswählen können sollte, mit dem man sich am ehesten wohlfühlt. Nur wenn man eine der wenigen Non-Binary-Personen, die Neopronomen nutzen, kennt, braucht man sich die "Mühe" (wobei das auch nur ein einziges Wort ist und Fehler, anders als in Deutschtests in der Schule, kein Problem sind) machen, das eine Neopronomen, das diese für sich nutzt, verwenden zu lernen.

Und wenn man es aus irgendeinem Grund nicht hinkriegt, hat man ja immernoch die Möglichkeit, mit der Person darüber zu reden, um gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten.

Allerdings fielen mir schon ab und zu ein paar Menschen auf, die unbedingt so angesprochen werden wollten und dies mit aller Kraft hinaustragen mussten.

Wenn diese Personen das respektlos verlangt haben, dann muss man ihnen natürlich nicht entgegenkommen. Aber die meisten Leute, die sich mit der Bitte, andere Pronomen zu nutzen, outen, sagen das höflich und respektvoll.

P.S.: Es ist schön, mal wieder einee offene, sachliche Diskussion führen zu können, bei dem vielen "Das ist doch alles Quatsch", das man hier zu hören bekommt.

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Irgendwasxoxo  08.05.2021, 00:01
@loadingInfo

Danke für die Erklärung.

Mein Denkfehler war die Ansicht, dass "es" ein Pronomen sei, durch welches man sich positiv angesprochen fühlt. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der "Mainstream" das Pronomen "es" als Beleidigung gegen Transgenderpersonen nutzt, da sie leider gesellschaftlich noch nicht vollständig akzeptiert werden.

Insofern kann ich es jetzt die Nutzung von Pronomen wie "xier" besser nachvollziehen.

Es ist momentan eine Zeit, in welcher die Gesellschaft, wenn auch nur sehr langsam, lernt, dass es auch Menschen sind und diese die gleichen Rechte und Pflichten haben (kein Widerspruch zum oberen. Vollständig akzeptiert sind Transgender personen leider noch nicht, aber sie lernen, sich zu offenbaren, und dies ist gut so)

Es wird sicher eine Zeit dauern, da es sehr neu für viele Menschen ist und es wird immer wieder Menschen geben, die etwas dagegen haben, aber im Endeffekt sollte sich jeder wohl fühlen und wenn mich jemand nach unserer Diskussion freundlich bittet, ihn mit einem der Non-binary Pronomen anzusprechen, würde ich dies tun.

P.s.: Danke für die netten Worte, kann ich nur zurückgeben. Ich halte generell nichts von Streitdiskussionen, sie sind meistens kindisch und bringen nichts, da sich (mindestens) eine Seite stur verhält.

Schönen Abend

Irgendwasxoxo

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