Wie stehst du eigentlich zum Thema Fernbeziehung? Ab wann ist eine Beziehung „fern“ und wäre sie für dich realisierbar?
9 Antworten
Eine Fernbeziehung ist dann eine Fernbeziehung, wenn die beiden sich, auf Grund der Entfernung, nicht täglich sehen können.
Bei Personen ohne Auto könnte es theoretisch auch bei 10 KM schon der Fall sein, i.d.R. aber dürften es meist 200-400KM sein.
Kurzfristig ist sowas denkbar, denn wenn man sich verliebt - zufällig im Urlaub kennengelernt zb - dann ist diese Entfernung halt gegeben.
Mittelfristig aber müsste man Lösungen finden, die Beziehung normal führen zu können.
Einige machen das 3 Monate mit, andere 3 Jahre...
..aber wohl niemand 30 Jahre.
Wie ich zu einer Fernbeziehung stehe: Man kann es versuchen. Man braucht dafür eine gewisse Psychische Konstitution, denn eine Fernbeziehung kann nicht jeder eingehen, zumindest nicht länger.
Ab wann es für mich eine Fernbeziehung ist: Die Entfernung ist dabei erstmal relativ egal. Es ist für mich dann eine Fernbeziehung, wenn man sich aufgrund diverser Umstände nicht täglich, oder im Abstand von ein paar Tagen sehen kann, sondern vielleicht alle 4 Wochen mal, oder länger.
Ob eine Fernbeziehung für mich realisierbar wäre: Grundsätzlich ja. Man muss eben die Umstände der beiden Fernbeziehungspartner kennen. Egal wie die Umstände zum Zeitpunkt gerade sind, auf dauer sollte für mich das gemeinsame Leben das Ziel sein, denn eine Fernbeziehung für den Rest meines Lebens würde ich nicht mitmachen und wenn ich eine Beziehung, oder Fernbeziehung eingehe, dann ist es das Ziel, den Rest meines Lebens mit der Person zu verbringen. Bis dieses Ziel erreicht werden kann, muss man eine Balance finden zwischen Realismus und Optimismus. Die Kommunikation muss nicht Täglich stattfinden, aber regelmäßig, denn sonst machen sich über größere Entfernungen schnell Misstrauen, Eifersucht, oder Vorwürfe breit und das ist Gift. Enttäuschungen und Rückschläge muss man generell einkalkulieren, aber bei Fernbeziehungen besonders, da man sich - Wenn man langfristig ein zusammenleben als Ziel hat - Schnell mal überschätzen kann, bis man gemeinsam dieses Ziel erreichen kann. Da man sonst nur übers schreiben, oder telefonieren Kontakt halten kann, können sich - Besonders wenn es nur übers schreiben läuft - Missverständnisse breit machen. Nicht nur einer, sondern alle beide müssen dazu bereit sein, über sämtliche Diskrepanzen zu reden, sonst entsteht durch die Distanz noch schneller Misstrauen, als für gewöhnlich. Wenn man Statistiken glauben kann, führen immer mehr Menschen eine Fernbeziehung, was durch das Internet auch relativ einfach ist. Man braucht viel Geduld, denn wenn das Ziel sich zu sehen, oder in Zukunft ein gemeinsames Leben zu führen nicht so schnell läuft wie geplant, dürfte das wohl mit die größte Enttäuschung sein und eine menge Frust verursachen. Wenn dann noch einer der beiden Fernbeziehungspartner in seiner unmittelbaren Umgebung zufällig jemanden kennenlernt mit dem er sich super versteht und bei dem auch eine Anziehung entsteht, wird es schwierig und ich bin der Meinung, das wird früher- oder später passieren. Und ich bin auch der Meinung, das die Gefahr hier zumindest viel größer ist die Fernbeziehung zu beenden, als eine gewöhnliche Beziehung, denn in den meisten Fällen wird man wohl jemanden bevorzugen, der in der nähe ist, als noch weiter geduldig zu bleiben und zu hoffen, das es beim nächsten mal vielleicht klappt mit dem zusammenziehen, wenn man diesbezüglich mehrmals enttäuscht wurde, weil es schon wieder nicht zu realisieren war. Allerdings glaube ich auch, das es durchaus machbar ist, es ist nur eine Frage des Mutes, ob einer, oder beide bereit sind, in seiner Umgebung alles aufzugeben und umzuziehen. Man weiß ja vorher nicht, ob man dabei vieles gewinnt, oder doch vieles verliert.
Ich habe eine Fernbeziehung hinter mir. Wir wohnten beide zwar in derselben Stadt, aber er als Pendler kam nur am WE nach Hause. Wir wohnten nicht zusammen. An den Wochenenden musste dann alles geschehen: miteinander reden, ausgehen, Sex, Diskussionen, Freundschaften pflegen, streiten, versöhnen... Da blieb kein Raum für Überraschungen, denn was am WE nicht passierte, konnte nicht auf morgen, sondern musste um eine Woche verschoben werden. Auch fehlte mir jemand zum Anlehnen, wenn ich ihn brauchte. Auch hier musste die Sehnsucht und alles andere auf das WE warten.
Für mich wäre eine Fernbeziehung eine Beziehung, die nur über das Internet verläuft. Bedeutet: Wenn ich die Person kenne und ich sie häufig treffe und mich mit ihr unterhalte dann ist das eine Normale Beziehung. Wenn ich sie nur über das Internet kenne, dann eine Fernbeziehung.
Ab 1 Stunde Autofahrt wäre es für mich eine Fernbeziehung. Den Partner nach der Arbeit zu besuchen stelle ich mir schwierig vor. Sich anfangs nicht so oft wie möglich zu sehen, würde ich nicht wollen. Wenn ich eine Beziehung habe, brauche ich die Nähe auch.