Wie soll sich studieren anfühlen? Woher weiß ich, dass es das Richtige für mich ist?
Ich studiere Jura und um ehrlich zu sein macht es mich nicht wirklich glücklich. Ich traue mir selbst nicht zu, dass ich das Studium überhaupt schaffen werde. Ich kann mich nur sehr schwer zum Lernen motivieren und einen richtigen Glücksmoment oder Freude an der ganzen Sache hatte ich noch nie. Ich seh mich beruflich auch nirgends, bin da also ziemlich perspektivlos. Ich habe schon Tests zur Studienwahl gemacht, allerdings waren die nie so wirklich aussagekräftig. Ich hab das Fach schon einmal gewechselt und hab Angst davor es nochmal zu tun und wieder etwas zu beginnen, das letztendlich auch nicht das Richtige ist. Ich habe neben dem Studium immer gearbeitet, aber wenn ich da jetzt intensiviere und mein Studium abbreche, waren die letzten 7 Jahre Schule/Uni völlig um sonst. Woher weiß ich, welches Studienfach zu mit passt? Wie soll sich ein Studium anfühlen? Ist das alles nur für mich so eine Qual?
2 Antworten
Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Bin selber seit mittlerweile 6 Jahren im Studium und habe auch einmal das Studienfach gewechselt.
In dem Studium, das ich letztlich durchgezogen habe, musste ich mich auch durchbeißen. Aber das alles klappt besser mit einem "Lichtstreif am Horizont", heißt, entweder die pure Freude auf das Berufsleben, oder aber das Ende des Studiums treiben einen an.
Wenn einem das ganze Fach im entferntesten Spaß macht, ist es erträglicher, Stress und Anstrengung über sich ergehen zu lassen.
Die Tatsache, dass ich spannende wissenschaftliche Forschung am Ende jedes Studienabschnitts machen kann (Abschlussarbeit) und dann anschließend aktiv in der Wissenschaft über längere Zeit forschen darf. Das ist, wofür ich mir den ganzen Stress und Ärger antun kann. Und ein hohes Grundinteresse für das Thema.
Was hat dich denn dazu gebracht überhaupt Jura zu studieren? Irgendeine Motivation muss es dafür ja gegeben haben.
Direkt nach der Schule hatte ich ein Lehramtstudium begonnen und habe die Fächer gewählt, in denen ich gut war. Bald merkte ich, dass ich nicht immer Lehrer bleiben wollte und habe gewechselt. Durch einen Schulkollegen bin ich auf Jura gekommen und habe mir gedacht, dass ich die Materie interessant finde. Aber das genügt eben nicht. Also ich brenne nicht so für das Fach, wie es andere tun, was sich auch in meinen Prüfungsleistungen widerspiegelt. Ich gebe mir wirklich Mühe, aber es erfüllt mich absolut nicht.
Ui. Das ist also schon dein zweiter Anlauf... bitte find endlich mal raus WAS du denn überhaupt willst!
Das versuche ich, aber es wird mir nicht klar. Ich habe eben Angst wieder daneben zu greifen. Hast du Tipps, wie ich diesen inneren Konflikt lösen kann?
Indem man erwachsen wird und realistisch mit sich selbst umgeht.
Aber was genau war dein Lichtstreif? Da ich mir nicht mehr mal zutraue alles zu schaffen, ist das Studienende noch nicht am Horizont zu sehen ^^ und das Berufsleben ist noch so weit weg, noch nicht greifbar und ich weiß nicht, ob ich dazu bereit bin, mir das noch so lange "anzutun". Die Gedanken sind eigentlich sehr verwerflich, weil es ein Privileg ist eine so gute Ausbildung zu bekommen, aber wie gesagt, es erfüllt mich nicht im geringsten..