Wie soll man auf eine unbegründete Vorladung der Polizei reagieren?
Also ich habe heute, an dem 07.08.2024 eine Vorladung wegen Volksverhetzung bekommen und weiß nicht ganz wie ich auf so etwas reagieren soll.
Zu was genau soll ich mich also bei der Vorladung äußern?
7 Antworten
Du hast am 14. Dezember 2023 um 20.41 Uhr Irgendetwas veröffentlicht, das mutmaßlich volksverhetzend ist. Denk an diesen Tag, denk daran, auf welchen Seiten du warst etc.
Anscheinend rein polizeilich, also ohne Staatsanwaltschaft, weshalb du nicht erscheinen musst.
Scheinbar handelt es sich also doch um einen Tweet, denn mit Datum und Uhrzeit konnte ich nichts finden. X hat mich damals wahrscheinlich gezwungen, den Beitrag zu löschen.
Zum Tatvorwurf.
und weiß nicht ganz wie ich auf so etwas reagieren soll.
Zunächstmal sollten sie da keinesfalls zur Vernehmung gehen. Sie müssen und sollten nicht zur Vernehmung gehen, da Sie sich dort nur selbst belasten können.
Es gehört zu den Tricks der Polizei, ihnen erstmal möglichst keine Informationen zu geben, da Sie so nicht merken wenn Sie sich selbst reinreden.
Sinnvoll wäre es zunächstmal Akteneinsicht zu beantragen und in der Akte einzusehen, was gegen Sie vorliegt. Das können Sie entweder selbst machen, oder einen Strafverteiger beauftragen.
Durch die Akte erfahren Sie worum es überhaupt geht und was gegen Sie vorliegt. Erst wenn sie das wissen, können Sie sich sinnvoll verteidigen.
Eine Vorladung ist niemals unbegründet.
Der Vorwurf ist vielleicht unbegründet, aber um genau das herauszufinden, sollst du ja vernommen werden.
Zu was genau soll ich mich also bei der Vorladung äußern?
Zu dem Sachverhalt, um den es geht! Das wird man dir dann schon sagen, wenn du es nicht weißt.
Gruß, B.
Ignorieren. Du mußt einer Vorladung der Polizei nicht Folge leisten. Du bist auch nicht verpflichtet mit der Polizei zu reden. Tust Du es dennoch kann dir jedes Wort im Munde umgedreht werden. Also warte bis die Polizei zu dir kommt und halte dann trotzdem die Fresse.
Dann geh halt hin. Aber es wird schwer werden die Klappe zu halten wenn Du darin nicht geübt bist.
Wer sich sicher ist, unschuldig zu sein, hat keinen Grund, nicht mit der Polizei zu reden.
Und das Wort im Mund verdrehen tun FBI-Agenten in schlechten Fernseh-Serien. Keine Sachbearbeiter von deutschen Polizeibehörden.
"Sie wissen, warum wir sie angehalten haben ?" Die Antwort entscheidet über die Höhe des Bußgeldes. Der freundliche Bulle ist immer der, der dich aushorcht. Und was der am Ende weiß wird er gegen dich verwenden wenn er kann. Das hat mit dem FBI gar nichts zu tun. Schweigen ist halt Gold. Die einzig mögliche Antwort auf die Eingangsfrage: "Weil ich der Schönste bin."
Das halte ich für ein Gerücht. Es mag sicherlich Kollegen geben , die so wie Du denken. Aber die Aufgabe eines Ernittlers ist es, den Schuldigen herauszufinden, egal wer und wie. Der Ermittler bekommt Geld dafür, dass er Ergebnisse liefert und kein Geld dafür, dass er der Staatsanwaltschaft mitteilt "Sorry, aber der Beklagte war bei uns und hat gesagt, dass er unschuldig ist.". Das wird dir jeder (Staats-)Anwalt bestätigen können. Man misst Erfolge daran, ob man jemanden als Beschuldigter oder Täter anbieten kann; egal ob auf dem ersten Blick schuldig oder nicht. Das klärt nachher das Gericht.
Du magst zwar seit 2015 bei der Polizei sein, davor ziehe ich meinen Hut, aber als Schöffe, Neffe eines damaligen EPHK plus mehreren befreundeten Anwälten, kann ich sagen, dass deine Aussage leider nicht die Regel darstellt.
Möglicherweise gibt es Gerichte, Kanzleien oder Behörden, bei denen das so läuft. Wenn du diese Erfahrung gemacht hast bzw. viele Erfahrungsberichte hast, dann kann ich dir das nicht absprechen.
Ich selber habe es so noch nie erlebt und auch noch nie gehört, daher kommen mir solche geradezu verschwörungsartig argwöhnischen Aussagen immer etwas albern vor.
Die Regel ist das, was du beschreibst aber, denke ich, auch nicht.
Es ist leider die Regel. Ich bin selbst unbescholten 👍 aber wie ich schrieb, viele direkt beteiligte konnten mir das so bestätigen. Du wirst ja auch nicht dafür bezahlt,.das zu glauben, was anderen dir sagen. Es gilt der Amtsermittlungsgrundsatz, du bist in der Pflicht zu ermitteln mit ALLEN was dir zur Verfügung steht und da ist es statistisch die Regel, dass auch unschuldige in Kreuzfeuer geraten. Wie erwähnt: wenn es bei dir bislang alles sauber verlief, ist das Klasse, aber definitiv nicht der Regelfall, denn sonst würde es keine Freisprüche, sondern nur Verurteilungen geben.
Ich hatte gehofft, dorthin zu gehen, um wenigstens zu hören, was die zu sagen haben, Antworten werde ich ganz sicher nicht.