Wie soll dieses Perpetuum mobile funktionieren und warum kann es das nicht?

9 Antworten

Das ist ein Prinzip, dass auf einen Entwurf von Villard de Honnecourt für ein Perpetuum Mobile zurückzuführen ist.

Hier siehst du, wie das funktionieren soll.

https://www.youtube.com/watch?v=ZOUNujjuV1Y

Warum es nicht funktioniert:

Dieses Konstruktionsprinzip geht von der Annahme aus, daß auf einer Seite des Rades 4 Massen ein einseitiges Drehmoment erzeugen und die restlichen 3 Massen nach oben beförden. Villard hatte nicht bedacht, daß das Gesamtsystem nach kurzer Zeit einen Gleichgewichtszustand einnimmt, bei dem sich je 3 Massen in ihren Drehmomenten ausgleichen und die verbleibende siebte Masse senkrecht nach unten hängt, wodurch ein stabiler Zustand der Maschine gewährleistet wird. Manche heutigen Perpetuum-Mobile-Erfinder unterliegen demselben Trugschluß wie Villard. Fast achthundert Jahre um und Nichts gelernt - das nenne ich Beharrungsvermögen eines Horizonts!

Das Bild von dir ist ein Entwurf von Leonardo DaVinci, mit dem er gleichzeitig auch bewiesen hat, dass ein Perpetuum Mobile mit mechanischen Armen unmöglich ist.

""Das fallende Wasser hebt dieselbe Menge Wasser, wenn wir das Gewicht des Aufpralles hinzurechnen..., von der Kraft der Maschine müssen wir jedoch das abziehen, was durch die Lagerreibung verlorenging.""

Leonardo stand trotz seines dauerhaften Interesses der Idee der perpetuierlichen Bewegung sehr skeptisch gegenüber. Von ihm ist eine Zeichnung überliefert, anhand derer er die Unmöglichkeit eines Perpetuum Mobiles beweist, das mit beweglichen Massen am Umfang eines Rades arbeitet.

Leonardos Beweis der Unmöglichkeit eines mechanischen Perpetuum Mobiles mit Hebeln (vgl. Cianchi S.83 / Cod. Madrid I, fol.145r.)

http://www.hp-gramatke.de/perpetuum/german/page0020.htm


Jackie251  23.10.2018, 17:13

Man sollte es nicht verteufeln einem nicht erreichbarem Ziel nachzujagen.
Viele tolle Erfindungen basieren nun einmal darauf.
Die gesamte (Al)chemie ist ein Nebenprodukt der Jagt auf ein Rezept für Gold.
Und auch in der Technikevolution haben die Pionieren gern einem Traum nachgejagt es zwar nicht so hinbekommen wie man gedacht hatte, aber man hat einen alternativen Weg gefunden der sehr nützlich war (zb die Geschichte des Fliegens).

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alenna200 
Beitragsersteller
 25.10.2018, 12:29

Vielen Dank, du hast mir echt weitergeholfen

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KEIN Perpetuum Mobile funktioniert, weil jedes durch Reibung Energie an die Umwelt verliert, die nicht wieder zugeführt werden kann.


alenna200 
Beitragsersteller
 23.10.2018, 15:11

Das weiß ich aber wie soll diese Maschine denn funktionieren? Ich meine ja es ist kein Perpetuum mobile aber es funktioniert ja, nur nicht ewig..

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PVJeltz  23.10.2018, 15:15
@alenna200

Ja klar. Vergleiche den Abstand der Kugeln von der Achse. Er wächst beim Ausklappen an den Zähnen. Sie dienen als Schwungmasse und klappen dann wieder ein. Ein vergleichbarer Effekt mit einem Eiskunstläufer, der eine Pirouette macht und dabei die Arme anzieht, um schneller zu werden.

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Die Idee dahinter ist, daß auf der rechten Seite die Gewichte auf einem längeren Hebelarm sitzen und damit ein höheres Drehmoment ausüben als auf der linken Seite, wo die Stäbe eingeknickt sind. Es funktioniert aber nicht, weil der Winkelbereich, über den der lange Hebelarm wirkt, zu kurz ist.


alenna200 
Beitragsersteller
 23.10.2018, 15:13

Danke das hat mir sehr weitergeholfen!

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Jedes Perpetuum mobile ist unmöglich, dies aufgrund der Hauptsätze der Thermodynamik, also von Naturgesetzen.

Der Erfinder dieser Maschine dachte, weil die Gewichte rechts am grösseren Hebel sind, hätten sie mehr "Kraft", also mehr Drehmoment als jene links.

Das stimmt zwar für ein einzelnes solches Gewicht. Aber schon auf deinem Bild sieht man, dass es links eben mehr solche Gewichte hat als rechts. Und in der Summe sind eben die Drehmomente links genau gleich gross wie jene rechts.

Drehmoment = "Gewicht" mal Entfernung von der senkrechten Linie durch den Drehpunkt.

Beide Fragen zusammen verdeutlichen das Problem, das die Konstrukteure solcher Maschinen haben:

  • wie sollte es funktionieren = was hat sich der Konstrukteur gedacht
  • warum funktioniert es nicht = warum denkt die Natur nicht wie der Konstrukteur

Die Idee, dass die Natur menschlicher Logik folgen soll, zeigt einen erheblichen Nachholbedarf an menschlicher Einsicht. In der Tat ist es der Natur weitgehend egal, was Menschen denken.