Wie schreibe ich einen guten verzweifelten Monolog?
Wie schreibe ich einen guten verzweifelten Monolog?
5 Antworten
Möglichst lange dran sitzen und es versuchen, bis der Papierküllhaufen die Decke erreicht und man beim Versuch des Erstellens eines verzweifelten monologes verzweifelt. Dann nur noch den eigenen Inneren Monolog zu Papier bringen. Authentizität in ihrer reinsten Form.
Aber mal im Ernst. Da kommt es drauf an, welcher Ansatz dir liegt. Du kannst dich in den Character hineinversetzen und tatsächlich einfach deinen eigenen Monolog zum Ausdruck bringen, du kannst andere Monologe studieren und ihnen folgen, oder ähnliches.
Wichtig sind dabei ein paar Faktoren und gute Ansätze.
Steht der Monolog für sich allein oder ist er Teil eines Gesamtwerkes? Wenn er allein steht, musst du darin den Character des Verzweifelnden komplett erklären und stimmig halten, wenn du aber ein umstehendes Werk hast, kannst du deinem Character damit eine neue Dimension verleihen, indem du eine uncharacteristische Reaktion schaffst - nicht dass das sein muss, aber du hast die Möglichkeit.
Es gibt ein paar klassische verzweifelte Reaktionen und Emotionen, vor allem Hoffnungslosigkeit, Trauer, Frustration, Wut. Manche Menschen werden wenn sie verzweifeln ruhig, andere laut. Manche werden aggressiv, andere verschwinden förmlich in sich. Manchen fällt es schwer, klar zu denken und sie verfallen in unzusammenhängende Satzstücke, andere denken viel nach und verschwinden praktisch in dem Fluss ihrer Gedanken. Es wird dir helfen, wenn du dir eine solche Reaktion aussuchst, und versuchst, thematisch daran zu bleiben. Das kann deine eigene Reaktion sein, muss es aber nicht. Das kommt darauf an, ob es dir leichter fällt, zu schreiben indem du dich in den Character versetzt, oder indem du dich von ihm distanzierst.
Der Monolog kann eine narrative Struktur haben - der klassische dramatische Bogen bietet sich an. Wenn du nicht schon vorher die ganze Geschichte erzählt hast, kannst du das Geschehene aus der Perspektive des Characters nacherzählen, als ob dieser mit sich selbst spricht. Das ist ja schließlich ein Monolog. Dabei kannst du übrigens auch toll die Reihenfolge der Geschehnisse durcheinanderbringen, um bessere Wirkung zu erreichen.
Inkoherenz ist gut! Sie drückt die Panik des Characters aus. Dennoch muss das ganze Stück einen schlüssigen Anfang und Ende haben - oder eben nicht, ein offenes Ende oder ein unterbrochener Monolog ist auch gut - es muss aber begründet sein. Es reicht, wenn du eine Türklingel einbaust, oder der Character aus dem Fenster schaut und jemanden kommen sieht und sich so losreißt. Auch das musst du dann aber natürlich passend einbauen, ein plötzlicher Perspektivwechsel am Ende ist in der Regel suboptimal.
Überleg dir, was um den Character herum passiert. Was tut er - läuft er im Kreis, sitzt er da und starrt die Wand an, welche Pose hat er? Am besten ist der Monolog, wenn du anhand seiner Struktur nachvollziehen kannst, was narrativ um den Monolog herum gerade passiert.
Damit im Einklang kannst du den Monolog durch kurze Kenntnisnahme des Geschehnisses um den Character herum unterbrechen. Zum Beispiel kann er sich eine Tasse kaffe aufsetzen, vom Pfeifen des Wasserkochers unterbrochen werden, und sich nach kurzer Verwirrung dazu entscheiden, diesen zu ignorieren.
Oder du kannst sogar eine dramatische Geschichte um den Character herum erschaffen, die an sich viel dringender als der Monolog ist, aber nur durch beiläufige Referenzen erzählt wird. Zum Beispiel könnte der Character in einem brennenden Haus sein, dann reißt du den Leser in einen Gedankenmonolog und vertiefst ihn in diesen, nur um die Geschichte mit einem harschen Reality Check zu beenden.
Und noch ein kleiner Tipp - achte nicht darauf, ob dein Werk originell ist. Selbst wenn du versehentlich existierende Werke referenzierst, kannst du das im Nachhinein anpassen, oder eben nicht. Wenn du dir darum allerdings Sorgen machst, kann das ganze gar nicht gut gehen.
Mit ChatGPD:
Schreibe einen verzweifelten Monolog einer männlichen Person, die gerade seinen Hund verloren hat:
Ich kann nicht glauben, dass er wirklich weg ist. Mein bester Freund, mein treuer Begleiter, mein Hund, ist einfach verschwunden. Ich habe alles versucht, um ihn zu finden, aber er ist nirgends zu finden. Ich habe die Nachbarschaft durchsucht, habe Anzeigen in der Zeitung aufgegeben, habe jeden Tierarzt und jedes Tierheim in der Gegend angerufen - aber nichts. Ich vermisse ihn so sehr, es tut weh.
Es fühlt sich an, als ob ein Teil von mir fehlt. Wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, gibt es niemanden, der mich freudig begrüßt. Niemanden, der mich anschaut, als ob ich der beste Mensch auf der Welt wäre. Niemanden, der mit mir spazieren geht oder sich mit mir auf das Sofa kuschelt, um einen Film anzusehen. Es ist so still und leer ohne ihn hier.
Ich frage mich ständig, ob er okay ist. Ob er alleine draußen in der Kälte ist oder ob er verletzt ist und Hilfe braucht. Ich vermisse seinen Geruch, sein Bellen, sein Schwanzwedeln und sein Spielzeug auf dem Boden.
Ich habe das Gefühl, dass ich versagt habe. Dass ich nicht gut genug auf ihn aufgepasst habe, oder dass ich nicht hart genug gesucht habe, um ihn zu finden. Ich kann nicht aufhören zu denken, dass ich ihn vielleicht nie wiedersehen werde, und das bricht mir das Herz.
Ich weiß nicht, wie ich ohne ihn weitermachen soll. Er war ein so wichtiger Teil meines Lebens und ich kann nicht einfach so tun, als ob nichts passiert wäre. Ich vermisse ihn so sehr.
Es ist ein Monolog. Schonmal ein Buch gelesen? Selten findet man dort Monologe, die man auch im realen Leben mi sich halten würde.
Das hier ist zwar kein lyrisches Meisterwerk aber dennoch ne gute Leistung.
Weil ein echter innerer Monolog schwierig zu lesen wäre. Weil er eben nicht durchdacht und sauber geschrieben wird. Deshalb bemühe ich mich zum Beispiel immer um einen Mittelweg. Denn eine Figur innerlich zum Goethe zu machen, wenn sie verzweifelt ist, ist meines Erachtens einfach falsch. Man sollte halbwegs realistisch schreiben,
Kommt auf den Einsatzzweck an. Kann man nicht pauschalisieren.
Oh, ich verteufel alles Neumodische, das mein Leben vereinfacht ;0)
Es vereinfacht das Leben bis zur Unkenntlichkeit. ;0)
Ich hab' selbst schon intensiv damit herumgespielt, dabei einige üble Schwachstellen identifiziert und auch ein paar Methoden gefunden, es zu manipulieren.
Wenn ein Lehrer die Aufgabe stellt, einen Monolog zu schreiben, dann ja nicht, weil er für den nächsten Tag unbedingt Lesestoff mit nach Hause nehmen will (Lehrer hassen das sogar!), sondern damit im Kopf der Schüler was passiert. Bei letzterem hilft ChatGPT leider kein Stück.
Ich lehne also neumodisches Zeug nicht ab, sondern ich setze es lediglich zielgerichtet und deshalb auch selektiv ein. Leute wie ich waren schon bei der Erfindung des Internet, später bei der Erfindung des WWW dabei, und müssen uns jetzt von Jungspunden sagen lassen, wir würden neumodisches Zeug generell verteufeln? Ha!
So, und jetzt muss ich erst mal wieder an die Arbeit, mehr neumodisches Zeug erfinden ... 🤣
sondern damit im Kopf der Schüler was passiert. Bei letzterem hilft ChatGPT leider kein Stück.
Bestreite ich doch überhaupt nicht.
Ich lehne also neumodisches Zeug nicht ab, sondern ich setze es lediglich zielgerichtet und deshalb auch selektiv ein.
Gut so, so sollte es sein.
Leute wie ich waren schon bei der Erfindung des Internet, später bei der Erfindung des WWW dabei, und müssen uns jetzt von Jungspunden sagen lassen, wir würden neumodisches Zeug generell verteufeln? Ha!
Na dann formuliere deine Kommentare halt dementsprechend.
So, und jetzt muss ich erst mal wieder an die Arbeit, mehr neumodisches Zeug erfinden ... 🤣
Oho, du "Erfinder" ;)
Ich fände den ganzen Monolog um einiges spannender, wenn tatsächlich erst am Ende erwähnt wird, dass es um einen Hund geht. Außerdem solltest du mehr direkte Reden/ Einzelne Flüche etc. einbauen. Sowas wie "Denk nach.", wenn es darum geht wie du den Hund ansonsten noch finden kannst.
Schöner Ansatz, aber etwas zu schlicht. Vielleicht musst Du es etwas emotionaler machen. Also eher so:
"Oh! Mein Gott! Warum hast Du mich verlassen? Ich bin so hilflos! Alles ist verloren. Wie bloß soll ich jetzt noch einen verzweifelten Monolog schreiben?"
Mit Gefühlen. Kurzen Sätzen.
Das muss weder in sich stimmig noch logisch sein, es darf Sprünge enthalten. Es darf abrupte Gefühlsänderungen enthalten. Es darf kurze Fragen enthalten. Flüche. Je nach Person.
Warum? Fuck. Fuck. Fuck. Warum? Ausgerechnet heute? Warum ich? ahhrr. Ich hasse sie. Es tut so weh. Fuck. Was kann ich tun? Vielleicht sollte ich ... Fuck. Okay, als erstes...
So könnte sowas bei einer Person aussehen, die gerne flucht ;-).
... ChatGPT denkt seltsames Zeugs... Ich kenne niemanden, der so mit sich selber sprechen würde...