Wie schnell lernt man eine Sprache im Ausland? (Spanisch)
Ich habe folgende Situation: Ich möchte in Spanien studieren, schon in 5 Monaten. Ich hatte nie Spanisch in der Schule oder sonstigen Kontakt mit Spanisch. An der Univeristät wird kein Sprachtest und auch kein Einstellungstest vollzogen, es kommt nur auf die Abinote an. In den letzten 3 Monaten habe ich eigentlich nur Vokabeln gelernt, jeden Tag 10 Vokabeln.
Jetzt habe ich von einigen Personen, v.a. im Internet gehört, dass ich unbedingt noch einen Sprachkurs besuchen sollte und evtl erst im SS 2013 mit dem Studium beginnen sollte, da es sonst nicht machbar wäre, den Vorlesungen zu folgen. Das leuchtet mir ein das das am Anfang nicht geht. Im Gegensatz dazu habe ich von anderen gehört, die gesagt haben, sie hätten nur etwa 1-2 Monate gebraucht, um sich flüssig im Alltag verständigen zu können, nur fürs Lernen hätten sie am Anfang etwas länger gebraucht, aber nach noch etwa 2-3 Monaten konnten sie das auch perfekt.
Was haltet ihr davon: - Würdet ihr mir raten, erst zum SS 2013 anfangen, um vorher noch etwa 8 Monate intensiv Spanisch im Land zu lernen? - Oder würdet ihr mir raten, gleich anzufangen, da man die Sprache sowieso leichter und sehr schnell lernt, wenn man sie direkt anwenden muss und da man sowieso nach einiger Zeit den Vorlesungen folgen kann?
Wer hat Erfahrungen damit gemacht. Ich muss dazu sagen, dass ich ein durchschnittlicher Sprachentyp bin, also mit wenig Lernen in Englisch z.B. im 2er, 3er - Bereich bin.
12 Antworten
ohne perfekte Sprachkenntnisse hast du keine Chance. Und die bekommst du nicht in 6 Monaten. je nachdem, wo du studierst, mußt du auch noch die Regionalsprache lernen wie z.B. in Barcelona kastellan. Das ist die Amts- und Unterrihtssprache. Es ist besser, du machst in Spanien einen Intensivsprachkurs. Es ist mir auch neu, daß du keinen Sprachtest vor Studienbeginn machen mußt. Hier in Sevilla verlangen sie den immer, und zwar auf einem hohen Niveau.
Ich würde dir zumindest einmal auch ganz eindeutig raten, nicht (fast) unvorbereitet nach Spanien zu gehen. Wenn du dich halbwegs artikulieren kannst, dann ist das schon in Ordnung, aber wenn du sehr wenig bis gar nichts verstehst, wird es schwer. Dann verzögert sich auch das weitere Erlernen der Sprache sehr, da du für die Grundlagen sehr lange brauchst.
Da du allerdings nicht nur zum Spanischlernen nach Spanien gehst, sondern auch von den Lektionen etwas mitbekommen willst, würde ich dir auch zu einem Sprachkurs raten.
Mit einem Fall wie dem deinen habe ich keine konkrete Erfahrung. Ich kenne aber einige Auslandsstudenten (z.B. aus Spanien), die ohne Deutschkenntnisse herkamen, sich fast nur auf Spanisch und Englisch unterhalten haben und dann ohne Deutschkenntnisse wieder heimgefahren sind... Das war allerdings nur deshalb möglich, weil sie Romanistik studierten. Wenn du nicht Germanistik studierst, wirst du mit geringen Kenntnissen an der Uni wohl Schwierigkeiten haben. Deshalb würde ich dir zur 8-Monate-Vorbereitung-Version raten.
¡Mucha suerte!
Du solltest unbedingt einen Sprachkurs besuchen! Es ist eine Utopie zu denken, dass man sich in 1 - 2 Monaten ****flüssig*** verständigen kann, geschweige denn, den Vorlesungen folgen kann!
Mein Verstand sagt mir das auch, ich glaube ich besuche einen.
Also ein Bekannter von mir hat vor seinem Auslandssemester in den Sommerferien einen 2 Monate Intensivkurs (täglich 6h) in Spanien gemacht, und hatte keine Probleme. Ist allerdings eine Kostenfrage. Das schöne ist, dass man das Gelernte sofort anwenden kann, und automatisch auch außerhalb des Kurses übt. Obendrein hat man noch eine schöne Zeit.
War der zufällig in Malaga? Soll eine der besten Sprachschulen sein, aber auch sehr teuer... Aber wenn man damit dann gut gerüstet ist, lohnt es sich ja.
Also ich würde Dir unbedingt raten, Dir die grammatikalischen Grundlagen in einem Sprachkurs einzupauken. Der Grund ist der, daß man zwar schnell plappern lernt, wenn man sich in der Umgebung aufhält, aber es schleifen sich viele Fehler ein und man wird sie dann so schnell nicht wieder los (in manchen Fällen nie mehr). Wenn dagegen die Grundlagen da sind, kommt der Rest fast von allein und Du kannst Spanisch schnell (fast) perfekt lernen. Dazu willst Du ja hingehen, oder?
Um die Sprache möglichst schnell fließend zu erlernen, gibt es eigentlich nur 2 Möglichkeiten: 1. als au-pair nach Spanien, vormittags Kurs, nachmittags Kinderbetreuung, abends lernen. Da ist man in einem halben Jahr schon ziemlich fit in der Sprache. 2. einen Intensivkurs in Mittelamerika machen. Ich war damals in Antigua Guatemala an der Cristian Science Academy, das war wirklich super (sowas gibt's sicher in anderen Ländern auch). Man bekommt dort intensiven Einzelunterricht von ausgebildeten Lehrerinnen zu einem Preis, mit dem spanische Schulen einfach nicht konkurrieren können. Das ist wirklich intensives Lernen und nach 4 Wochen hat man schon ein Super-Grundgerüst, auf das man aufbauen kann. Und einen kleinen Vorteil gibt es noch: die Mittelamerikaner sprechen langsamer als die Spanier, das erleichtert erstmal den Einstieg.
Du hast ja jetzt hier viele Ratschläge bekommen, ich hoffe, Du findest den für Dich richtigen Weg. Viel Glück!
Ok, danke.