Wie schaffen es Menschen mit Diabetes gut zu leben?

11 Antworten

Ich lebe sehr gut mit Diabetes Mellitus Typ 2. Wegen der Medikamente gewöhnt man sich so seine Tricks an, damit man sie nicht vergisst oder aus Versehen doppelt nimmt. Ich muss ein Medikament morgens und abends vor der Mahlzeit essen, die anderen danach. Wenn ich ersteres genommen hab lass ich die Mediamente offen herumliegen und weiß so, ob der Rest noch fehlt. Manche Packungen sind nach Wochentagen beschriftet und manche nach morgens und abends. So kann man ablesen ob man sie schon genommen hat. Seine Ernährung kannn man optimieren und möglichst wenig essen. Man lässt sich nicht von gesellschaftlichen Normen erpressen, dass man von dem und dem Nahrunngsmittel so und so viel essen soll. Rumpsteak? Schneid ich durch und mach zwei draus. Reis-Kochbeutel? Verbrauch ich esslöffelweise und nicht am Stück. Zur Bewegung, man beobachte, welche Änderungen der Lebensgewohnheiten viel bringen. Ich hab z.B. gemerkt, dass es sich sehr, sehr gut auf den HBA1C-Wert auswirkt, dass ich immer seltener mit dem KFZ einkaufe und immer mehr zu Fuß, mit den Einkäufen in einem schweren Rucksack auf dem Rücken. Das mit den Arztbesuchen ist doch kein Drama. Man muss einmal pro Quartal zur Routineuntersuchung, und immer wenn ein Medikament alle ist braucht man ein Rezept. Ich hab von jedem Medikament einen Riegel im Plastikbeutel, und wenn ich den letzten Riegel aus der Packung genommen hab leg ich die leere Packung offen hin, als Gedächtnisstütze dass ich ein Rezept brauche. Ich muss noch nicht Insulin spritzen. Meine Schwester muss es, und sie braucht ein Dauer-Messgerät. Wenn dieses beim Autofahren Alarm schlägt, wegen drohender Unterzuckerung, steckt sie sich eben während der Fahrt ein Stück Traubenzucker in den Mund, Problem gelöst. Sie lebt auch ihr Leben, wenn sie nach Südamerika reist hat sie eben das Insulin und Kühlelemente dabei. Also,genieß Dein Leben, bleib körperlich aktiv, wenn Du verreist nimm ausreichend Medikamentenvorräte mit, und auch den Medikationsplan vom Arzt damit Du bei keiner Grenzkontrolle beschuldigt wirst Drogen zu importieren.

Zu negativen Reaktionen anderer Menschen: Ich versteh nicht wie es bei Dir dazu kommt. Natürlich belästigt man andere nicht indem man lang und breit von seiner Diabetes erzählt. Wenn man in Gesellschaft vorm Essen Insulin spritzen muss, dann puhlt man sich nicht bei Tisch eine Bauchspeckfalte hervor, sondern macht das auf der Toilette. Bevor man wegen Unterzuckerung zusammenklappt merkt man das doch und nimmt Traubenzucker, anstatt anderen ein Drama zu bescheren.

Man muss doch auf so viele Dinge achten.

Man muss den Lebensstil ein wenig anpassen. Wenn sich das erstmal eingespielt hat, dann macht man das automatisch. Du denkst ja auch nicht jedes Mal explizit daran die Haustür abzuschließen, sondern machst es einfach, oder?

Ständig zum Arzt gehen.

Muss man nicht zwingend. Und zu Vorsorgeuntersuchungen gehen viele ja auch.

Immer Angst vor Folgeerkrankungen haben.

Wenn man den Lebensstil entsprechend anpasst, dann kann man sowas minimieren.

Immer Angst haben nicht gut genug zu sein und sich vor Ärzten und Mitarbeitern zu blamieren.

Hätte ich nicht. Solange ich mitarbeite bringe ich die Leistung, die ich bringen kann. Wenn eine Krankheit mir das nicht möglich macht, dann ist das okay. Das muss mir nicht unangenehm sein und dafür verurteilt mich auch niemand.

Wohlmöglich auch noch negative Reaktionen von anderen Menschen bekommen.

Mein Diabetes ist mir doch nicht auf die Stirn tätowiert, oder?

Wie schafft man es da noch Lebensqualität zu haben?
Und ein angeblich normales Leben zu führen?

Indem man es tut. Du wirkst hier eher überdramatisch.

Mein Bruder hatte Diabetes Typ 1. Anfangs war es sehr schwer für ihn, immer aufs Essen achten, das Essen abwiegen etc. Immerhin war er damals auch erst 12.

Aber mit der Zeirät musste er das nicht mehr. Er konnte gut einschätzen, wie viel Insulin er für welches Essen spritzen musste und hat auf kaum etwas verzichtet.

Und soo viele Termine hatte er nun auch nicht.

Alle Diabetiker, die ich bislang kennengelernt habe, sind gut mit ihrer Erkrankung klar gekommen. Man muss halt auf einige Dinge achten. Aber wenn man eingestellt ist, muss man auch nicht ständig zum Arzt.

Du glaubst gar nicht, was alles machbar ist, wenn man muss.

Man muss doch auf so viele Dinge achten

Wenn du dich einmal daran gewöhnt hast (Ernährung) dann ist das kein Problem.

Ständig zum Arzt gehen

Wenn du richtig eingestellt bist, dann gehst du vlt. alle 6 Monate zum Arzt

Immer Angst vor Folgeerkrankungen haben

Dafür gehst du ja zum Arzt, der kontrolliert das.

Immer Angst haben nicht gut genug zu sein und sich vor Ärzten und Mitarbeitern zu blamieren.

Nicht gut genug wofür? Wobei? Wieso solltest du dich blamieren?

Wohlmöglich auch noch negative Reaktionen von anderen Menschen bekommen.

Niemand sieht dir deine Diabtes an...

Wie schafft man es da noch Lebensqualität zu haben?
Und ein angeblich normales Leben zu führen?

Indem du zu einem Arzt gehst, medikamentös eingestellt wirst und den Empfehlungen deines Arztes vertraust und nachkommst.

Das alles funktioniert natürlich auch nur, wenn man will das es funktioniert.

Sollte man mit der Erkrankung Probleme haben, dann kann man auch einen Psychologen aufsuchen.


Sabina985 
Beitragsersteller
 07.08.2024, 13:05

Blamieren weil die Werte schlecht sind.

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Morticia20  07.08.2024, 13:07
@Sabina985

Solange sich nicht alles eingespielt hat ist das doch völlig normal... auch das sie mal entgleisen können... wenn du nun allerdings mit einer ganzen Sahnetorte beim Arzt sitzt und dich dann über die Werte wunderst... ja, dann könnte das peinlich werden

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