Wie sahen die Menschen früher aus?

5 Antworten

Die mussten stundenlang stocksteif hocken und in dieselbe Richtung glotzen, damit ein Maler sie malen konnte. Erwartest du da jemanden der fröhlich auf und ab hüpft?

Aus dem Rijksmjseum in Amsterdam stammt dieses Bild

Frans Hals: Lautenspieler 1623.

Steck diese Person in einen Armani-Anzug, Laptop unter dem Arm, dann ist er ein New Yorker Börsenmakler, der auf den Aktienkurs guckt!

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Ich finde es geradezu magisch. Der Maler lebte von 1580 bis 1666. Wie sensationell hat er diesen verschmitzten Blick eingefangen, die Handhaltung. Ich war lange in diesem Museum und war so ergriffen davon wie lebendig viele Modell in ihren Bildern wirkten, als hätte man sie mit einer Zeitmaschine ins Heute geholt.

Vergiss auch nicht, dass Maler Geld verdienen mussten und deren Bilder galten damals nicht unbedingt als Kunst die ein Kunstsammler haben wollte. So waren die Porträts meistens Auftragsarbeiten gut Betuchter Bürger. Arme konnten sich so etwas gar nicht leisten. Und die Abgebildeten hatten sehr genaue Vorstellungen wie sie denn wirken wollten. Gutsituiert, entrückt, intellektuell, herrisch, streng, dominant. Entsprechend musste der Maler die Akzente setzen. Der Kunde war auch damals König.

 - (Geschichte, Portaits, 18. Jahrundert)

Das lag vermutlich am Kleidungsstil. Da es allerdings keine Fotos aus dem 18. Jahrhundert gibt, kann man es nicht mit 100-prozentiger Sicherheit sagen.

ich vermute, die Maler haben in die Gesichter der Modelle eigene Vorstellungen integriert

wieso ich das denke ? mit Erfindung der Fotografie erhielt man reale Abbildungen einer Person und plötzlich waren die von dir erwähnten Gesichtszüge nicht mehr vorhanden, vor allem dann, wenn diese Person nicht mitbekam, dass sie fotografiert wurde

Früher gehörte es zum guten Ton auf Fotos nicht zu lächeln.

Ich würde sogar sagen, dass einige früher besser gekleidet waren, als heute.

Rein Genetisch hat sich in den paar Jahren nichts getan. Die waren genau so Mensch, wie wir jetzt.


Aeroplanus  09.07.2024, 16:52

Lächle mal konstant über Stunden und Tage, die es brauchte, um ein Portrait zu erstellen. Dieses "Say Cheese" war auch damals für Bilder gar nicht gefragt, zumal Reiche und Adelige sich zwar selbst gern auch gütig sahen, aber je nach ihrem Selbstbild auch gern dominant und mächtig gesehen werden wollten, was man durch Pose und Ausdruck und auch Insignien der Macht, Klamotten, Waffen, Reichsapfel, Orden, Embleme etc. darstellen musste, oder durch Bücher, Schreibzeug (Intellektualität), Haustier, Hunde... (ich kann es mir leisten Fleisch zu verfüttern aus Jux), Möbel.. (seht wie toll ich wohnen kann)

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Falls du auf Gemälde und Portraits anspielst, dann liegt das daran, dass das Ziel dieser nicht unbedingt war, die Wirklichkeit abzuspiegeln, sondern Zeichen zu vermitteln.

Bei Frauen hat zur Zeit der Frührenaissance eine große Stirn zum Beispiel einen "wachen Geist" suggeriert, weswegen der Künstler seine Klientin natürlich auch eher so gezeichnet hat.

Woher ich das weiß:Hobby – Interresse an Ereignissen aus vergangener Zeit