Wie reagieren, wenn man als Mieter wochenlang keine Heizung hat?
Folgende Situation: Ich miete eine Wohnung von einem Bekannten und wir haben ein fast familiäres Verhältnis. Bislang wurden alle Belange rund um die Wohnung immer sehr unkompliziert geregelt, die Miete wurde auch nie erhöht und preislich ist die Wohnung sowieso recht günstig.
Jetzt ist es aber so, dass seit über 5 Wochen die Heizung kaputt ist und meine Räume inzwischen ohne Heizlüfter 13 Grad Grundtemperatur haben. Ein Techniker war mehrmals im Haus, leider hieß es dann immer, ein Ersatzteil der Heizung wäre kaputt und müsste bestellt und ersetzt werden - das dauert aber nun schon extrem lang und es ist kein Ende in Sicht.
Wäre ich dem Vermieter nicht freundschaftlich verbunden, würde ich eine Mietminderung fordern, aber ich will mir das gute Verhältnis nicht kaputt machen.
Allerdings bin ich irritiert, dass es preislich gar kein Entgegenkommen gibt und ich auch für den Strom aufkommen soll, den ich durch Heizlüfter extra verbrauche. Ich hab mehrfach das Gespräch gesucht und quasi mit dem Zaun gewunken - leider vergebens. Ist das angemessen, dass ich den Strom zahlen muss? Was würdet ihr tun oder wie würdet ihr euch verhalten? Tausend Dank
5 Antworten
Naja dir steht eigentlich ja ne Mietminderung zu.
Aber du sagst ja selber, dass die Miete ziemlich günstig ist und es eher ein „Freundschaftspreis“ ist… deshalb würde ich es erstmal hinnehmen und den Strom auch selber zahlen (vorallem weil so ein Lüfter ja auch nicht soo viel Strom verbraucht)…
Und weil es auch nun Wärmer wird und du vermutlich in paar Wochen eh keine Heizung mehr brauchst… warum dein Verhältnis mit dem Vermieter kaputt machen, wenn es nur noch paar Wochen sind? Und dein Vermieter bis zum Winter dann Zeit hat, alles zu reparieren?
Wenn ich der Vermieter wäre und meinem Mieter ein Freundschaftspreis gemacht hätte, weil wir uns kennen… und dieser um eine Mietminderung gebeten hätte, weil mal die Heizung nicht funktioniert, würde ich der Mietminderung aufjedenfall zustimmen… alles reparieren und die Miete sofort danach um den maximalen Wert erhöhen… und nach 12 Monate würde jedes Jahr ein Brief bei dir ankommen, dass ne weitere Mieterhöhung ansteht.
Du musst jetzt halt wissen, ob du dein Verhältnis mit dem Vermieter verschlechtern willst, nur um paar Euros zu sparen, obwohl du ja bereits günstig in der Wohnung lebst.
Eine nicht beheizbare Wohnung ist nicht nutzbar, insofern ist sie ein Anlass die Miete um 100% zu kürzen. Dieses kann man jedoch nur dann tun, wenn man dem Vermieter schriftliche eine Aufforderung mit Fristsetzung für Abhilfe zukommen ließ, am besten per Einschreiben. Selbst Schuld also, wenn du dich schon so lange damit abgefunden hast. Du hättest dich ab dem ersten Tag über deine Mieterrechte informieren können. Es empfiehlt sich der www.mieterverein.de
Hallo naninka,
Ich würde in diesem Fall lieber auf eine Mietminderung verzichten um das gute Verhältnis nicht zu zerstören.
Es wird ja bald wärmer werden und dem Vermieter kann man ja auch nicht vorwerfen dass er sich nicht darum gekümmert hat.
Wenn die Ersatzteilbeschaffung solche Probleme bereitet hat das der Vermieter ja nicht mehr in der Hand etwas zu beeinflussen.
Gruß Markus
Wenn deine Miete ohnehin eher ein Freundschaftspreis ist, würde ich an deiner Stelle die Stromkosten tragen.
Ganz objektiv und rechtlich betrachtet steht dir eine Mietminderung zu.
Aber ich kann deine Zweifel bei einem freundschaftlichen Verhältnis verstehen. Im Endeffekt musst du dich halt entscheiden.
Ich würde, wenn Gespräche abgelehtn werden, schriftlich einen NETT formulierten Text aufsetzen in dem du dem Vermieter eine Frist setzt und um Stellungsnahme bittest. Und dann musst du überlegen, ob du dir nicht lieber was anderes suchst.