Wie oft verändert ihr die Drehzahl eurer Stand-/Tischbohrmaschine?
Ich bin auf der Suche nach einer Stand-/Tischbohrmaschine im Preisbereich 150-300€. Letztlich konzentriert es sich meinem Verständnis nach auf drei Varianten:
eine Bosch PBD 40
eine neue Standbohrmaschine mittlerer Qualität mit Riemenantrieb
eine gebrauchte Standbohrmaschine höhere Qualität mit Riemenantrieb
Unabhängig vom Konstruktionsprinzip Riemenantrieb/Elektroantrieb kocht es sich für mich herunter auf die Tatsache, dass man an der Bosch bequem die Drehzahl per Drehknopf verstellen kann während man bei "klassischen" Maschinen mit Riemenantrieb (egal ob neu oder alt) den Riemen händisch umlegen muss nachdem man die Gehäusabdeckung geöffnet hat.
Ich will gar nicht die Diskussion starten, welche Maschine bzw. welches Konstruktionsprinzip warum und weshalb besser ist als die andere oder eben nicht. Vielmehr möchte ich mich gezielt auf einen einzigen Aspekt konzentrieren und mal die Frage an alle Heimwerker stellen, die diese Art von Maschinen im regelmäßigen Einsatz haben, wie oft ihr die Drehzahl wirklich verstellt.
Man "sollte" ja eigentlich abhängig vom Bohrer und zu bohrendem Material die Drehzahl individuell einstellen, nur kann ich mir schwerlich vorstellen, dass man das letztlich auch macht. Am Ende des Tages vermute ich, hat man einfach eine passende mittlere Drehzahl, die einen großen Anwendungsbereich abdeckt "und gut is". Die Frage ist halt warum?
Weil man zu faul ist, den Riemen jedesmal umzulegen, was für die Bosch spräche, da man die Drehzahl bequem voreinstellen kann...
...ODER...
...weil letztlich eine mittlere Drehzahl sowieso ausreicht, was das Feature "elektronische Drehzahlregelung" der Bosch zwar nice-to-have, aber eigentlich überflüssig macht, und somit für Riemenmaschinen im Allgemeinen spricht.
Wie läuft das bei euch im Alltag? Das würde mich interessieren.
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Also die Bosch sieht für mich eher wie ein Spielzeug aus.
Wenn Du in Stahl bohren willst, brauchst Du geringe Drehzahlen, einen kräftigen Drehmoment und einen langen Hebel um ordendlich Druck für den Vorschub aufzubauen.
Mit dem lächerlichen Handrad bekommst Du niemals ein Loch in eine massive Stahlplatte gebohrt.
Um nur in Alu oder Holz Löcher zu bohren, brauche ich keine Ständerbohrmaschine und damit ist die Maschine von Bosch eigentlich ein Witz.
Schau lieber mal ob Du bei Ebay eine 30 - 40 Jahre alte Tischbohrmaschine findest - da hast Du wesentlich mehr von.
Das einzige mal, das ich mit der Ständerbohrmaschine in Holz gebohrt habe, war wegen der Löcher von Topfscharnieren und das auch nur, weil es in dem Fall mit der Tiefe ziemlich knapp war.
Hallo, ich stelle die Drehzahl bei jedem Bohren oder Senken neu ein. Es geht bei mir aber auch sehr einfach da ich mir einen Frequenzumwandler an die Maschine gebaut habe und mit dem Teil auch richtig gut Gewinde schneiden kann da der Umrichter auch Linkslauf zulässt. Ein sehr wichtiger Grund um die oder die andere Maschine zu wählen ist aber ein ganz anderer, nähmlich der Abstand von der Bohrsäule zu der Standsäule. Da komme ich immer sehr schnell an die Grenze.
Weil es sich so gehört. Wenn ich das auf der arbeit machen würde, hatte ich ständig stumpfe Bohrer und ausgerissen senkungen
Das hängt immer vom Bohrer ab. Wenn du nur kleine Löcher bohrst, kannst du die Drehzahl lassen, aber du kannst einen 10mm Bohrer nicht mit 1000 U/min laufen lassen und schon gar keinen Senker.
Ich füge auch noch einen Aspekt ein: Ich besitze - nein, ich hänge regelrecht an ihr - eine nunmehr fast 50 Jahre alten Metabo-Bohrmaschine. Von der Firma damals eines der ersten Modelle mit elektronischer Drehzahlregelung. Die habe ich - wenn auch nicht häufig - unter anderem dafür benutzt, um mit einfachen Steinbohrern Löcher in Glasflaschen (als Lampenfüße) zu bohren. Geht nur mit gaaaaanz geringer Drehzahl - was diese Maschine leistet. In den (zugehörigen) Bohrständer eingespannt, Flasche unverrückbar befestigt, den Vorschubhebel mit einem Gewicht belastet, da kann die Maschine den Bohrer stundenlang ins Material treiben.
Fazit für mich: IMMER eine Maschine mit elektronischer Drehzahlregelung, die WIRKLICH langsam kann!
Auf Basis meiner bisherigen Arbeiten kann ich sagen, dass ich zu 95% in Holz bohre, vielleicht zu fast 5% in Metall und der minimale Rest, der übrigbleibt, ist dann mal irgendein Plastikteil.
Ausgehend vom Holz, sind es bisher Arbeiten gewesen mit Brettern oder nicht zu dicken Balken (<10cm), sprich eher geringen Tiefen, allerdings soll die Standbohrmaschine schon dazu dienen dann in mittlerer Frist mittelgroße Projekte anzugehen, ich möchte mich also hinsichtlich der Bohrtiefe nicht zu sehr einschränken, zu groß muss die Bohrtiefe allerdings auch nicht sein.
Ich finde eine Standbohrmaschine auch bei Holz oder Alu sinnvoll, da ich so langsam merke, dass mich meine "händische Ungenauigkeit" bei meinen Projekten dann doch so langsam nervt und limitiert.
Danke für die Meinung, Ebay (Kleinanzeigen) ist sicherlich eine Option.