Wie mit kaputter traumatisierter Familiengeschichte umgehen?
Hallo. Ich muss bisschen ausholen, aber versuche es kurz zu fassen. Ich wurde als kleines Kind misshandelt, missbraucht, geschlagen, eingesperrt usw. Und all das von meinen Eltern. So etwas wie Prügel wenn ich mir nachts in die Hose gemacht habe.
Oder einsperren in dunkle Räume und so etwas, war normal.
Danach kam ich in Pflegefamilien und diversen Heimen.
Meine Geschwister wurden adoptiert oder lebten auch in Heimen.
Nur mein kleiner Bruder. Der jüngste von uns wuchs bei unserer Mutter auf. Wir hatten immer mal wieder sporadisch Kontakt. Was schwer war weil unsere Mutter es nicht wollte und irgendwie immer wieder schaffte unsere Kontaktversuche zu zerstören. Auch machte Sie uns beinander schlecht.
Jetzt habe ich vor kurzem wieder Kontakt zu meinem kleinen Bruder, also den Jüngsten aufbauen können.
Und vor paar Tagen unterhielten wir uns lange darüber wie kaputt unsere Familie eigentlich ist. Dabei kam heraus das er das Selbe erlebt hat wie ich. Die Schläge fürs nächtliche Einnässen. Das einsperren. der sexuelle Missbrauch. Und das sie als er in Suizidaler Absicht auf dem Balkon stand nur meinte er soll einfach springen.
Oder als er Blutüberströmt mit einer Platzwunde nach Hause kam, rief sie erst einen Arzt als er ihr ewig weinend und bettelnd in den Ohren lag.
Sie hat auch ihm gegenüber lügen über mich erzählt. Zb das ich mit einem unserer Brüder Sex gehabt haben soll. Was gar nicht stimmen kann da wir so gut wie nie Kontakt hatten.
Und dabei stellte ich auch fest das die Hälfte von uns Kindern psychisch so kaputt ist das wir nicht mal arbeitsfähig sind. Wir haben mit ständigen Depressionen, Persönlichkeitsstörungen, Phobien usw zu kämpfen. Ständige Behandlungen gehabt und gelten quasi seit Schulende als arbeitsunfähig.
Ich sehe unserer Mutter extrem ähnlich und ehrlich gesagt habe ich total Angst das ich wie sie werde. Mein Bruder meint das bin ich auf keinen Fall. Er kennt mein Kind und wie ich mit ihm umgehe und wie ich selbst agiere und das unsere Mutter niemals so wäre.
Sie hatte keine Liebe für uns.
Das Gespräch geht mir seit dem nicht mehr aus dem Kopf. Ständig muss ich daran denken. An unsere zerstörte Familie. An die Traumata meiner Geschwister und mir. An unsere grausamen Eltern.
Ich weiß gar nicht wie ich damit umgehen soll.
3 Antworten
Klingt wirklich unglaublich.
Ja es gibt tatsächlich sowas wie generationsübergreifendes familiäres Trauma. Das entsteht wenn irgendein Ururgroßelternteil schlimme Sachen erlebt hat und entweder damit sehr schlecht umgegangen ist, oder es so schlimm war dass er damit nicht besser umgehen konnte.
So lange in dieser Kette keine tiefgreifende Reflexion und Heilung stattfindet, kann sich dieses Trauma auf unbestimmte Zeit in den nachfolgenden Generationen weiter fortpflanzen.
Du klingst mir aber anders als deine Mutter und sehr viel reflektierter. Das ist gut.
Wichtig ist es, bezüglich Kindererziehung nicht in destruktive automatische Muster zu fallen. Hierbei würde Persönlichkeitsentwicklung und Therapie helfen. Das in Kombination mit täglicher Meditation, da diese zusätzlich Impulskontrolle und Selbstreflektion erhöht.
So ein Trauma kann sich mit der richtigen Lebensweise über Generationen ausschleichen. Du leidest sehr stark darunter, dein Kind später etwas weniger, und dessen Kinder womöglich nurnoch minimal. Das ist die Macht die man hat, wenn man es schafft, den richtigen Umgang damit zu wählen.
Bei dieser Entwicklung kannst du gleichzeitig auch eine verbesserte Lebensqualität für dein Leben erreichen. Dein Bruder auch.
Viel Glück euch
Hallo. Ich befürchte das dir hier nicht wirklich geholfen werden kann, tut mir leid. Deine Situation ist etwas für einen Profi, also einem Mediziner oder Psychologen der solche Situationen kennt und dir oder euch professionell helfen kann mit Therapien oder Gruppengesprächen.
Schau mal ob du einen Psychologen finden kannst der Fachlich Qualifiziert ist. Wenn du keine finden solltest, frag deinen Hausarzt. Der unterliegt der Schweigepflicht und weiss was zu tun ist.
Alles alles Gute und such dir Hilfe.
wenn du sonst fragen hast, kannst mich anschreiben
Vielleicht kannst du eine Hilfsorganisation finden die beim Aufarbeiten hilft. Wenn du dich vielleicht mal ans Landratsamt die haben einen Überblick welche Hilfsorganisationen es so gibt in eurem Landkreis.
Generell bist du aber nicht verpflichtet irgendwie mit deiner Familie wieder in Kontakt zu kommen oder irgendwelche Aktionen zu starten um die Familie wieder zusammen zu bekommen oder sonst was.
Ich würde schauen dass du dein eigenes Ding drehst und deine Zukunft selber gestaltest. Und zwar ohne Rücksicht auf deine Familie. Was geschehen ist kannst du ja auch nicht mehr ändern. Deshalb macht es auch keinen Sinn, sich großartige Gedanken über die Vergangenheit zu machen. Viel wichtiger ist es, die Gedanken auf die Zukunft zu lenken und deine Zukunft zu gestalten.
Das habe ich. Ich bin seit vielen Jahren immer wieder in Behandlung gewesen.