Wie macht man jemandem der sich krankhaft selbst sabotiert bewusst, dass er dies tut?
Ich möchte einer Person helfen zu verstehen, dass sie gerade ihr ganzes Leben zerstört, indem sie alle ihr nahe stehenden Menschen, ohne es zu merken, subtil provoziert, bis diese dann in die offensive gehen und es zu heftigen Streitereien kommt. Insbesondere bei Menschen, die ihr vorsichtig Hilfe anbieten.
Es gibt Grund zur Annahme, dass besagte Person an einer Borderline Persönlichkeitsstörung leidet. Sie ist allerdings weder in Therapie, noch erkennt sie, dass sie ein Problem hat.
Sie hat ein äußerst geringes Selbstwertgefühl, was letztendlich ihre Selbstsabotage begründet.
Ich denke, dass ich ihr helfen könnte, aber dazu muss ich ihr klarzumachen, dass sie ein Problem hat.
Die Sache ist nur, dass diese Realisierung für sie wahrscheinlich einem ontologischen Schock gleichkommen würde und das wird auch der Grund dafür sein, weshalb sie sich so massive Abwehrmechanismen gebaut hat, die sogar in der Lage sind ihre engsten Freundschaften und Beziehungen zu vernichten (oder wenigstens zu vergiften), nur um sich vor der Wahrheit zu "schützen".
Ich scheine der einzige Mensch in ihrem Leben zu sein, der sich trotz stetig aggressiver werdenderen Provokationsversuchen nicht dazu bewegen lassen hat diese zu erwidern oder persönlich zu nehmen, konnte aber bisher leider noch keinen Weg finden ihr zu helfen.
Ich denke zwar nicht, dass jemand von euch mir da irgendwie helfen kann, aber es kann ja nicht schaden mal zu fragen.
3 Antworten
Ich möchte einer Person helfen zu verstehen, dass sie gerade ihr ganzes Leben zerstört, indem sie alle ihr nahe stehenden Menschen, ohne es zu merken, subtil provoziert, bis diese dann in die offensive gehen und es zu heftigen Streitereien kommt
Nun... so ein Verhalten zerstört nicht das eigene Leben. Es macht aber zumindest einsam. Manche Menschen kommen mit Einsamkeit sehr gut zurecht und brauchen diese sogar.
Es gibt Grund zur Annahme, dass besagte Person an einer Borderline Persönlichkeitsstörung leidet.
Und genau aus diesem Grund, solltest Du Dich von dem Wunsch, der Person zu helfen, schnell verabschieden. Als Laie wirst Du einem Borderliner, der zudem Deine Hilfe gar nicht will, nicht helfen können.
Ich denke zwar nicht, dass jemand von euch mir da irgendwie helfen kann, aber es kann ja nicht schaden mal zu fragen.
Ein Schuh wird draus, wenn Du erkennst, warum Du dieser Person unbedingt helfen willst. Das hat mehr mit Dir als mit der anderen Person selbst zu tun.
Ich glaube Du machst Dir in vielerlei Hinsicht etwas vor.
Ich bin für den Gedanken völlig offen, aber dann müsstest du schon konkreter werden.
Es fängt damit an, dass Du jemandem helfen willst, der keine Hilfe (von Dir) will.
Wenn du ohne Aufwand einen Unbekannten davon abbringen kannst Suizid zu begehen, würdest du es tun oder nicht? Das ist eine reine Ethikfrage. Versuch mal das Wort "Problem" zu definieren.
Ein wichtiger Punkt den ich noch hinzufügen möchte: Dass jemand keine Hilfe möchte ist und kann immer nur eine Interpretation sein. Jeder Mensch möchte tief im inneren doch eigentlich einfach nur glücklich sein. Die Annahme, dass jemand keine Hilfe möchte, nur weil er Schwierigkeiten hat sie anzunehmen, ist ein Trugschluss.
Die Annahme, dass jemand keine Hilfe möchte, nur weil er Schwierigkeiten hat sie anzunehmen, ist ein Trugschluss.
So so.... das mag in Deinem Weltbild so sein, muss aber nicht für alle gelten.
Wenn du ohne Aufwand einen Unbekannten davon abbringen kannst Suizid zu begehen, würdest du es tun oder nicht?
Nun... kannst Du ja eben nicht, außer Du meldest die Gefahr fachkundigen Spezialisten.
Lass dir den Satz "Dass jemand keine Hilfe möchte ist und kann immer nur eine Interpretation sein." nochmal auf der Zunge zergehen, dann solltest du merken, dass das völlig unabhängig von meinem Weltbild ist. Ich glaube ich sehe da auch einen wesentlich komplexeren Sachverhalt zwischen Unterbewusstsein und Verstand als du. Zu meinem Beispiel: Na sicher geht das. Stell dir vor du schneidest seinen Strick durch. Anschließend sieht er seine Kinder und ist dir ewig dankbar dafür, dass du ihn am Suizid gehindert hast. Ich gebe dir mal meine Definition von "Problem: "Ich habe ein Problem, wenn ich einen Teil der Realität auf eine für mein Wohlbefinden nicht dienliche Art und Weise interpretiere." Verstehst du was ich meine? Mein Wohlbefinden ist nicht Abhängig davon, ob ich der Person am Ende helfen kann oder nicht. Ich habe mir nicht als Ziel gesetzt die Probleme der Person zu lösen, sondern mich herauszufordern, es zu versuchen und auf dem Weg dorthin zu lernen.
Wenn du wirklich konstruktiv etwas beizutragen hast bin ich dir ehrlich dankbar. Es scheint aber gerade mehr als hättest du dich im confirmation bias verlaufen. Du hast aus einem hypothetischen Beispiel was ich dir gegeben habe, was dazu diente dir eine Ethik-Frage zu verbildlichen, interpretiert, dass ich nach Dankbarkeit strebe... und alles andere was ich geschrieben habe scheinbar ignoriert.
Ich habe mir nicht als Ziel gesetzt die Probleme der Person zu lösen, sondern mich herauszufordern, es zu versuchen und auf dem Weg dorthin zu lernen.
Du benutzt also einen nach deiner Definition kranken Menschen für dein persönliches Wachstum?
Ob dieser Mensch krank ist oder nicht sollte unerheblich sein. Nein, ich "benutze" diese Person nicht. Zumindest nicht mehr, als du uns Antwortenden hier im Forum zu deinem persönlichen Wachstum "benutzt".
Im Prinzip ist es genau so... wollen Leute mit einem verdeckten Helferkomplex aber leider nicht wahrhaben.
Nun... die konstruktive Komponente ist, dass Du mal Deinen Helferkomplex hinterfragen könntest. Du hältst den ja für normal und bist Dir dessen nicht einmal bewusst.
Ist nicht weiter schlimm...
Du würdest Dir Dein eigenes Leben einfacher machen, wenn Du Deine dahinter liegenden Muster irgendwann mal erkennst.
Für konstruktiv fehlt mir leider die logische Begründung. Aber wir werden uns wohl damit abfinden müssen, dass wir gegenseitig denken, dass der jeweils andere ein Problem hat, was er sich nicht eingestehen kann. Ich danke dir trotzdem für deine Antwort.
Sie ist allerdings weder in Therapie, noch erkennt sie, dass sie ein Problem hat.
dann kannst du nichts machen. Klingt hart, ist aber realität. Und soll ich etwas noch Härteres sagen: dann geht es ihr noch nicht schlecht genug
Ich bestreite keineswegs, dass es wahrscheinlich sehr schwierig ist und es gut sein kann, dass ich es nicht schaffen werde, aber unmöglich wird es nicht sein. ;)
Ich schließe mich Mobbingratgeber vollkommen an und sage dir, dass du ein Problem hast: Du bist ein hilfloser Helfer. Das kannst du googeln.
"Helfersyndrom" konnte ich bei Wikipeida finden. Es ist sicherlich nett gemeint von dir, aber es scheitert schon daran, dass mein Wohlbefinden nicht abhängig vom Ergebnis des Helfens ist. Anderen Leuten zu helfen ist per sé ja nur ein Problem, wenn man sich selbst damit irgendwie schadet. Das trifft hier nicht zu. Aber danke trotzdem, jetzt habe ich ein neues Wort gelernt.
Nein, du verkennst die Tragweite. Die Verbindung zweier Menschen schafft auch immer eine Wechselwirkung. Hilfst du gerne, muss der andere zwangsläufig immer auch hilfsbedürftig sein.
Du brauchst nach eigenem Bekunden solche Menschen für deine Herausforderung. Das glaube ich dir nicht. Eine ECHTE Herausforderung wären psychisch gesunde Menschen für dich!
Die Schilderung deines EP klingt nach "Da steht eine Omi am Straßenrand und der willst du über die Straße helfen, obwohl die nur die Autos beguckt."
Obendrein ist es extrem dreist und anmaßend von dir, eine so schwerwiegende Diagnose wie Borderline zu stellen, obwohl du kein Facharzt für Psychiatrie bist!
Da jeder Mensch tief in sich drin eigentlich glücklich sein möchte, ist ein Mensch der nicht glücklich ist, automatisch hilfsbedürftig, auch wenn eine psychische Krankheit ihn daran hindert dies zu erkennen.
Ich habe nie bekundet solche Menschen zu brauchen. Dem ist auch nicht so. Es ist einfach eine weitere Herausforderung in meinem Leben.
Wenn du etwas dreist findest ist das nicht mehr als deine subjektive Interpretation. Sie scheint deinem Wohlbefinden und deiner Integrität auch nicht gerade dienlich zu sein.
Du liest NICHT richtig! Es ist keine subjektive Interpretation sondern Fakt, aber das darfst du ruhig verdrängen. Ich möchte mich mit deiner verdrehten Denkweise nicht weiter beschäftigen.
Alles was du wahrnimmst ist und kann auch nur deine Interpretation sein. Du weißt nur, dass du existierst, alles andere ist eine Interpretation, egal wie viele Ausrufezeichen du und Großbuchstaben verwendest. ;)
Ich bin vielleicht Leihe, aber meine Erfahrung hat gezeigt, dass ich trotzdem genug weiß, um solchen Leuten zu helfen, wenn ich ihnen klar machen kann, dass sie ein Problem mit sich selbst haben. Warum ich der Person helfen möchte ist leicht beantwortet: Ich schätze die Person als Mensch, ich helfe gerne und ich liebe Herausforderungen. Ich glaube der entscheidene Punkt den du nicht verstehst ist, dass ich keine böse Absicht in ihr Verhalten interpretiere, so wie das wahrscheinlich fast jeder andere Mensch tun würde. Jemandem helfen zu wollen, geht immer von einem selbst aus, das hast du richtig erkannt, aber es ist kein Problem solange man sich dabei wohl fühlt.