Wie macht man das - deutsch Grammatik?
Wie wandelt man nebensätze in satzglieder um? Danke!
5 Antworten
Du musst immer soviel wie möglich aus dem Nebensatz in den Hauptsatz mitnehmen. Das ist häufig nur möglich, wenn du Verben zu Substantiven machst, eventuell auch mal unter Verwendung eines anderen Wortes, das den gleichen Sinn hat.
Dabei darf nicht der Nebensatz zum Hauptsatz gemacht werden!
Ich schreib mal ein paar Beispiele, wie man es machen kann. Das ist nämlich sehr individuell. Richtige Regeln lassen sich da kaum aufstellen.
Ich weiß, was du Schlimmes getan hast. —> Ich weiß von deinen schlimmen Taten.
Wer wagt, gewinnt. —> Der Wagemutige gewinnt.
Sie lernt Vokabeln am besten, wenn sie sich die Wörter dabei laut vorliest. —> Sie lernt Vokabeln am besten durch lautes Vorlesen der Wörter.
Wer gerne nachmittags spazieren geht, lebt gleichzeitig sehr gesund. —> Mit dem Hang zu einem nachmittäglichen Spaziergang lebt man gleichzeitig sehr gesund.
Du lernst Englisch, wenn du mit Deutsch fertig bist. —> Nach Deutsch lernst du Englisch.
Dies soll hier aber nicht zu einem Privatgespräch ausarten.
Du weißt ja, wie es geht,
jedenfalls nicht so, dass wieder ein "dass" auftaucht.
Er wollte niemand etwas über das vergebliche Warten auf seinen Freund erzählen.
und dann zum Beispiel bei :das Pferd wieherte laut vor Freuden, obwohl es dadurch die anderen Tiere im Stall verärgerte = Das Pferd wieherte laut vor Freuden dass es dadurch die anderen Tiere im Stall schrecklichst Verärgerte. Oder bei :Alsbald verzog sich das Gewitter, nachdem die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolken spitzen. = Alsbald verzog dich das Gewitter nach den ersten Sonnenstrahlspitzen.
Das Pferd wieherte trotz der erheblichen Verärgerung der anderen Tiere im Stall laut vor Freude. (nur eine Freude)
Mit den Spitzen der ersten Sonnenstrahlen in den Wolken hatte sich das Gewitter (alsbald) verzogen.
dann zum Beispiel bei sie schrieb geschickt von ihrem spickzettel ab, indem sie den Ärmel des Pullovers als Versteck benutzte. Wäre: sie schrieb geschickt von ihrem Spickzettel ab durch das Nutzen ihres Pulloverärmel. stimmt das?
Ja.
Und du kannst sogar noch mehr in die Hauptsatzkonstruktion übernehmen:
Sie schrieb geschickt von ihrem Spickzettel in seinem Versteck in ihrem Pulloverärmel ab.
Du hast dann aus dem adverbialen Nebensatz ein adverbiales Attribut gemacht.
Sie schrieb geschickt von ihrem im Pulloverärmel versteckten Spickzettel ab.
@ralphdieter:
Ich hatte einige Mühe walten lassen, um eine Partizipialkonstruktion zu vermeiden. Aber möglich ist es natürlich auch.
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BTW: wie machst du das mit dieser Interessebekundung im Kopf?
a) Also ich finde eine zur Aussage passende Partizipialkonstruktion viel eleganter als einen Nebensatz, der alles nur zerstückelt :-)
b) t) w) Es hat eine Weile gedauert, bis ich Deine Frage verstand... Gegenfrage: Wie bekomme ich das wieder weg? Da scheint ein neues GF-Experiment stattzufinden, über das mal wieder keiner genau Bescheid weiß. Vermutlich hatte ich bei dieser Frage "Merken" und "Benachrichtigen" angekreuzt, und vielleicht war ich der erste. Aber bestimmt gibt's dazu im Forum schon einen zehn Seiten langen Thread!
Anders herum ist es viel einfacher:
- Wie wandelt man Nebensätze in Satzglieder um?
- Wie wandelt man Nebensätze um, damit sie Satzglieder werden?
- Wie wandelt man das, was als Nebensatz dasteht, so um, dass es ein Satzglied wird?
- Wie macht es jemand, der einen Satz umwandeln muss, dass die Teile, die als Nebensatz dastehen, so verändert werden, dass sie Satzglieder sind?
Klar, Nebensätze sind nützlich. Aber allzu oft dienen sie als Lückenbüßer, weil einem das passende Wort gerade nicht einfällt. Das wird dann schell wirr und unverständlich — und sogar komisch, falls im Nebensatz genau das Wort auftaucht, das man umschreiben will. Du kannst Dir also bei einem beschreibenden Nebensatz zuerst überlegen, ob Dir dafür ein treffender Begriff einfällt. Gute Chancen hast Du bei Nebensätzen, die mit wer/wo/was/welches/wohin /... beginnen:
- wer spazieren geht ⇒ ein Spaziergänger
- wo das Handy festgemacht wird ⇒ die Halterung
- was es zu sehen gab ⇒ die Sehenswürdigkeiten
Des Weiteren können Nebensätze nähere Umstände beschreiben (wann?, wo?, wie?, warum?, ...). Du erkennst sie am einleitenden als/weil/damit/denn... Sie können oft viel kürzer und eleganter durch ein Adverb oder ein präpositionales Objekt ausgedrückt werden:
- als wir im Urlaub waren ⇒ während unseres Urlaubs
- damit kein Unfall passiert ⇒ zur Sicherheit
- wenn wir eine Klassenarbeit schreiben ⇒ bei einer Klassenarbeit
Im Deutschen gibt es sehr viele präpositionale Phrasen, mit deren Hilfe Du dich sowohl klar verständlich als auch gebildet ausdrücken kannst, ohne als aufgeblasener Schwätzer zu wirken:
- Auf jeden Fall
- Unter keinen Umständen
- In jeder Hinsicht
- Bei Gelegenheit
- Wider besseres Wissen
- Mit ruhigem Gewissen
- Ohne mit der Wimper zu zucken
- ...
Wer statt solcher Formulierungen einen Nebensatz verbricht, tut sich und seinen Zuhören und Lesern meist keinen Gefallen.
Schreibe mal ein paar Sätze mit solchen Wendungen und wandle diese danach in Nebensätze um. Dann bekommst Du eher ein Gespür dafür, wie — und vor allem: warum — man verkorkste Nebensätze in eingängige Satzteile umwandelt, und worauf Du dabei achten musst.
Das kommt darauf an, Du kannst ja meistens nicht dieselben Wörter verwenden, um den Inhalt als Satzglied wiederzugeben. Einen Adverbialsatz wandelst Du beispielsweise oft in eine adverbiale Bestimmung, für Relativsätze könntest Du Adjektivattribute verwenden. Für dass-Sätze und Infinitiv-Sätze fällt mir jetzt wirklich nicht ein, wie man die anders ausdrücken können sollte...? Hast Du ein konkretes Beispiel, bei dem Du Hilfe brauchst? Du musst es einfach üben, damit Du ein Gefühl dafür bekommst.
und zum Beispiel bei :wer gerne nachmittags spazieren geht, lebt gleichzeitig sehr gesund. Ist es: durch das Spazierengehen lebt man sehr gesund. stimmt das?
Nein, nicht präzise. Der erste Satz drückt Korrelation aus, der zweite Kausalität. Aber weil das ein Subjektsatz ist, sehe ich da auch keine genaue Möglichkeit. Man könnte außerdem sagen: "Nachmittägliches Spazierengehen hält sehr gesund." Aber das drückt natürlich auch Kausalität aus.
Ein/Jeder Nachmittags-Spaziergänger lebt gleichzeitig sehr gesund.
Nachmittags-Spaziergänger leben gleichzeitig sehr gesund.
Klingt zwar komisch, aber die Vorlage ist auch nicht so toll. Nur fällt es dort wegen der umständlichen Formulierung nicht so auf.
Also ich hab dann bei :Bevor er zu arbeiten beginnenden konnte, legte er dich Zirkel und Bleistift zurecht da hab ich :wenn er etwas Arbeitet legt er dich Zirkel und Bleistift zurecht. Das stimmt dann auch nicht oder?
Nein das ist leider sogar grammatikalisch falsch, weil es immer noch ein Nebensatz ist und das Komma fehlt.
"Wenn er etwas arbeitet, legt er sich Zirkel und Bleistift zurecht."
Außerdem hast Du Vorzeitigkeit in Gleichzeitigkeit verwandelt.
Vor dem Beginn der Arbeit legte er sich Zirkel und Bleistift zurecht.
Falls es Dir hilft: In einem Nebensatz kommt ein Prädikat vor, in einem Satzglied nicht.
der neben Satz ist der nach dem Komma und der muss in ein satzglied umgewandelt und in den Satz eingebaut werden.
Sie lernt Vokabeln am besten, wenn sie sich die Wörter dabei laut vorliest. Da komm ich nicht weiter..
Ich geb Dir einfach mal zwei Beispiele:
Sie lernt Vokabeln am besten, wenn sie sich die Wörter dabei laut vorliest.
Sie lernt Vokabeln am besten durch lautes Vorlesen.
Sie lernt am besten Vokabeln, die sie sich laut vorliest.
Sie lernt am besten laut vorgelesene Vokabeln.
:-) Das war ein Beispielsatz! ⇒ "Sie lernt Vokabeln am besten durch lautes Vorlesen." — anders geht's nicht.
Da gibt des verschiedene Möglichkeiten... durch Partizipialkonstruktionen, durch Nominalisierung, durch präpositionale Objektbildung...Das fällt mir dazu aus dem Stegreif ein...
Sende doch bitte deinen Hauptsatz mit den Nebensätzen!
denn bei zum Beispiel: dass er vergeblich auf den Freund gewartet hatte, wollte er niemandem erzählen = er wollte niemandem erzählen dass er seinen Freund vergeblich erwartet.