Wie macht man am besten ein Ganzkörperbild?

4 Antworten

Vieles wurde ja schon gesagt. Nicht nur deine Pose ist wichtig, sondern auch Hintergrund, Beleuchtung, Kleidung und Bildkomposition. Was das letzte angeht, gibt es auch keine ganz festen Regeln, man muss einfach ein Gefühl dafür bekommen, welches Element an welcher Stelle des Bildes interessant aussieht usw.

Posen: Corinna hat ja schon gesagt, dass man verschiedenes durchprobieren sollte. Also nicht einfach nur frontal in die Kamera schauen. Ich persönlich finde am interessantesten meistens sitzende Posen, wo man auf dem Boden sitzt, die Beine ein bisschen gekreuzt und dann kann man entweder in die Kamera lächeln oder verträumt in die Ferne schauen^^ So ist es bei mir sehr schön geworden. Und klar, man sollte locker rüberkommen, also nicht verkrampft.

Licht: Sonnenlicht ist natürlich am einfachsten und besten, aber bei Fotos drinnen nicht immer verfügbar. Das ist halt der Vorteil von draußen. Bei Fotos drinnen würde ich versuchen, es in Fensternähe und bei gutem Wetter zu machen.

Hintergrund: Ich bin ja eher Fan von Fotos im Haus oder Studio, weil es eine kontrollierbarere Umgebung ist mit weniger störenden Einflüssen. Am besten ein altes Haus mit Holzboden und alten Möbeln oder so. Dann aber den Hintergrund möglichst schlicht gestalten und genau überlegen, welches Element jetzt das Foto interessanter macht und welches stört.

Kleidung: die Kleidung sollte möglichst schlicht sein, da sie sonst zu viel Aufmerksamkeit auf sich zieht und das Bild stört. Also Jeans, ein T-shirt (oder noch besser langärmeliges Shirt) ohne Beschriftung oder auffällige Muster, die Schuhe und Socken ausziehen.

Gesichtsausdruck: Ich würde einfach alles ausprobieren: lächelnd, ernst, verträumt usw.

Machst du denn Fotos von jemand anderem oder wirst du fotografiert?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Klingelmannn 
Beitragsersteller
 15.08.2018, 17:19

Für den Fall das ich fotografiert werde.

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"Was sollte man alles beachten?" Nicht nur die Pose, sondern auch das Licht und den Hintergrund.

Mit großer Blende (=kleine Blendenzahl) und großem Sensor (also nicht mit der Handykamera) kann man einen sehr schönen unscharfen Hintergrund bekommen, diesen unscharfen Bereich im Foto nennt man "Bokeh". Wenn man kein Bokeh schaffen kann, dann muss man den Hintergrund sorgfältig auswählen, damit der nicht ablenkt oder stört.

Die Beleuchtung ist auch wichtig, im Fotostudio arbeiten die Profis sehr aufwendig mit verschiedenen Scheinwerfern, Tüchern und Reflektoren. Als Amateur kauft man sich natürlich keine Beleuchtungsanlage für einen fünf- bis sechsstelligen Eurobetrag. Am besten fotografiert man im Freien, hell aber ohne direkten Sonnenschein, Licht von schräg vorn, Hilfsperson mit weißem Bettlaken dabeistehend als Reflektor. Auf den fertigen Fotos immer wieder kontrollieren, ob beide Gesichtshälften ungefähr gleich hell sind und ob keine unschönen Schatten im Gesicht sind.

Schau dir auf Fotos verschiedene Posen von Fotomodellen an, die kannst du dann vor der Kamera durchprobieren. Steh nicht nur frontal vor der Kamera, sondern dreh auch mal den Oberkörper seitlich, eine Schulter in Richtung Kinn. Wenn du fotografisch mit kurzen Belichtungszeiten klar kommst, dann sind auch Luftsprünge sehr schöne Posen.

Meine eigene Taktik beim Fotografieren ist die "Vielknipserei": Ich mache von einem Motiv innerhalb von einer Stunde durchaus mal 2.000 Fotos. Ich probiere verschiedene Blickwinkel und Blenden durch und nehme besonders gern Bewegungsabläufe mit Serienbildfunktion auf. Zu Hause am PC schaue ich dann die Fotos durch, suche diejenigen mit der besten Mimik und Pose aus, stelle fest, was ich beim Fotografieren alles falsch gemacht habe, und nehme am nächsten Tag wieder 2.000 Fotos von demselben Motiv auf. :-)


NadinModel  11.08.2018, 13:15

Mein Gott, Walter! Du bist tatsächlich einer von diesen armseligen Knipsern, die mehr Zeit brauch, halbwegs vernünftige Bilder auszusuchen, als zu "fotografieren".

Unser Cheffotograf sagte mal bei einem Fotoseminar dazu: Der Unterschied zwischen knipsen und fotografieren ist wie der zwischen einem MG-Schützen und einem Scharfschützen. Der eine trifft vielleicht auch mal mitten ins Herz, bei dem anderen sitzt jeder Schuß.

Das liegt daran, daß der eine seine Waffe beherrscht, und der andere nur ein Schießgerät bedient. LG. Nadin

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Corinna2015  11.08.2018, 13:35
@NadinModel

Ja, ich bin so "armselig". Und das Ergebnis ist nach einer Stunde "Vielknipserei" und zwei Stunden Fotos aussuchen am PC, dass ich ca. 10 sehr gute "Actionfotos" habe, die das Modell in der Bewegung festhalten. Profis kommen in ebenfalls drei Stunden wahrscheinlich auch auf ca. 10 sehr gute Fotos, also ist das Ergebnis gleich.

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Corinna2015  11.08.2018, 13:55
@Corinna2015

Ich habe mehrmals bei Fotografen Bewerbungsfotos von mir machen lassen. Jedesmal hatte sich der jeweilige Fotograf ca. 15-20 Minuten Zeit genommen, und am Ende musste ich mir aus drei oder vier Fotos eins aussuchen. Bei allen Fotos, bei jedem der Fotografen, waren Hintergrund und Belichtung perfekt, aber ich sah unvorteilhaft aus. Dann habe ich selber Fotos von mir gemacht, und nach 8 Tagen und ca. 6000 Fotos gab es das eine, auf dem der Schattenwurf zwar unperfekt ist, ich aber nett und fotogen aussehe. Im Ergebnis habe ich natürlich extrem viel mehr Zeit aufgewendet als die Profis, aber mein selbstgemachtes Foto ist definitiv besser für Bewerbungen geeignet.

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NadinModel  11.08.2018, 17:26
@Corinna2015

Das begreife ich nicht. Der Hintergrund in einem Fotostudio ist beim Fotografieren die unwichtigste Sache - wenn man sein Handwerk beherrscht.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß Du bei Berufsfotografen in einem Studio warst. Wobei "Studio" ist ein relativer Begriff. In den meisten Fällen haben die nur einen schmalen, weißen, grauen oder blauen Hintergrund für Portraits und wenn es hoch kommt, zwei Blitzlampen. Aber damit gibt es normalerweise keine Beanstandungen.

In welchem Kaff wohnst Du denn? Ich würde mir gerne mal eins von den beanstandeten Fotos anschauen. LG Nadin

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Corinna2015  11.08.2018, 17:34
@NadinModel

Okay, dann nehme ich das "Profis schaffen maximal 10 sehr gute Fotos in drei Stunden" zurück, sorry für eine eventuell falsche Behauptung.

Um auf dein Beispiel vom Scharfschützen zurückzukommen: Nicht jeder kann ein Scharfschütze sein und nicht jeder möchte eine dreijährige Ausbildung zum Scharfschützen absolvieren. Manchen Leuten reicht es, im Bedarfsfall mit viel Munition und vielen Fehlschüssen am Ende auch das Ziel zu treffen. Hauptsache, das Ergebnis stimmt.

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NadinModel  12.08.2018, 12:02
@Corinna2015

Manchen Leuten reicht es, weniger als Mittelmaß zu sein. Da gehe ich mit Dir konform. Hat aber nichts mit fotografieren zu tun, sondern mit knipsen.

Dies zur Ehrenrettung derjenigen, die fotografieren können oder es anstreben. LG Nadin

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Corinna2015  12.08.2018, 12:24
@NadinModel

Du gehst nicht mit mir konform, aber ist okay. :-)
Jedem seine Meinung.
Liebe Grüße

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Ich fotografiere sehr viel und habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Ganzkörperfotos zu machen ist ganz einfach: Wichtig ist zum einen, dass du selbst entspannt bist. Die Fotos solltest du bei gutem Wetter machen, nicht grad, wenn draußen Windstärke 10 und ein Unwetter tobt. ;-)
Dann suchst du dir einen Ort aus, der nicht allzu belebt ist. Stell dich so hin, wie du normalerweise auch da stehst. Nicht künstlich cool sein, sondern sei einfach du selbst. Das sieht man nämlich auf den Fotos. Und ganz wichtig: Nicht ein Foto machen, sondern ruhig 10 oder 15. Dann hast du mehr Auswahlmöglichkeiten. Du wirst sehen: Die Fotos sehen toll aus. :-)
Falls du noch Fragen hast, stell sie ruhig, dafür bin ich ja hier. :-)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

NadinModel  11.08.2018, 13:17

Du hast nicht beachtet, daß er nicht fotografiert, sondern fotografiert wird.

Es sollte der Fotograf sein, der lenkt.

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DanySahne85  10.08.2018, 13:40

PS: Wenn du magst, kannst du ein Bild auswählen und hier reinstellen. Dann schau ich es mir mal an. ;-)

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Schau dir mal die Posen der Kumpels an, die dir gefallen. Stell dich vorm Spiegel und guck mal, wie du dir am besten gegällst. Und dann einfach mehrere Fotos machen. Fotos Anschauen und auswerten. Wo ist die Haltung gut, hast du die Hand „unvorteilhaft“ angewinkelt, ist Dein Blick böse/arrogant.... etc. Ggf. Neue Fotos machen mit „überarbeiteter“ Körperhaltung.