Wie lese ich Bücher in alter Sprache?
Ich verstehe kein Wort & das Buch geht nur so weiter. Ich brauche dringend paar Tipps.
5 Antworten
Ich nehme an, das ist der Sinn der Übung: Du sollst sehen, was man früher als gehobene Sprache betrachtete. Es wurde sicher nicht in solcher Dichte auf der Straße gesprochen, deshalb begreift man es als Poesie. Aber dennoch hat man früher sicher verstanden, worum es ging UND man hat diese Sprache auch als Vorbild und Leitline hergenommen. Die Bibel drückt sich ja nun auch nicht unbedingt verständlich aus, nicht nur Shakespeare.
Betrachte es als amüsanten Ausflug in die Geschichte und versuche, die eine oder andere Wendung zu verstehen! Knifflig ist es, wenn Doppeldeutiges geschrieben wird. Steigt man dahinter?
Ansonsten erst einmal diagonal lesen, damit man überhaupt versteht, worum es geht. Beim zweiten Durchgang kann man dann das schrullige Zeug besser einordnen.
Es ist schade, dass man im Deutschen nicht (mehr) so klar spricht.
Das heutige neo-Internet-Denglisch macht es schwer, weil es viel zu chillig is digga!
Spaß beiseite. Belese Dich langsam in das Buch. Lass die Sätze auf Dich wirken. Das ist Neuland für Dich, aber das Fundament zum Verstehen ist eigentlich da.
Du musst Dich nur daran gewöhnen, wie der Text verfasst ist.
Dann wird das schon.
Hilfreich ist, sich erklärende Sekundärliteratur zu holen. Ich habe da früher gerne Kindlers Literaturlexikon genommen, heute hilft durchaus Wikipedia.
Man erfährt, welche Figuren vorkommen, die Handlung wird zusammengefasst und gängige Interpretationen werden geschildert.
Dann kannst Du den Text leichter verstehen.
Das ist vermutlich ein Theaterstück. Vermutlich ein Text für den Schulgebrauch, denn ganz unten sieht man, dass "veraltete" Begriffe erläutert bzw. "übersetzt" werden. Das Lesen fällt Dir vielleicht schwerer, da du Dir die Personen im Dialog vorstellen musst. Außerdem nehme ich an, es gibt vorgelagerte Szenen, so dass man den Text besser versteht, wenn man das ganze Stück im Zusammenhang liest.
Selbst in früheren Zeiten hat man nicht wirklich so geredet, das ist affektierte Theatersprache. Poesie für die Bühne gewissermaßen, heute redet man ja auch nicht im Alltag in Herzschmerz-Reimen. Worte die heute nicht mehr gebräuchlich sind (Gevatter) mußt Du googeln.
Wenn Du was verständliches lesen willst was alt ist, dann darfst Du Dir kein Buch über ein Theaterstück rausziehen. Allerdings sind auch "normale" Geschichten früher oft unnötig langatmig gewesen, aus heutiger Sicht. Statt gleich auf den Punkt zu kommen wie man es heute macht (was damals als sehr unhöflich gesehen worden wäre) hat man oft tausend Worte drumherumgewebt.