Wie lautet das Antonym von "behindert"?

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

hochbegabt. Egal in welchem Bereich. Auch Behinderungen sind auf Bereiche begrenzt.


Quantom 
Beitragsersteller
 12.01.2012, 18:05

Auch Hochbegabte sind auf einigen Bereichen begrenzt / beschränkt.

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Quantom 
Beitragsersteller
 12.01.2012, 18:23
@Luise

achso, das hab ich missverstanden. alles klar ;)

sollte es "unterbegabt" nicht das Antonym von hochbegabt sein?

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Luise  12.01.2012, 18:30
@Quantom

Minderbegabt, ja das ist sicher auch eines. Aber ich dachte bei hochbegabt nicht nur an Geistesleistungen, wobei das wieder ein Gegenteil zur geistigen Behinderung sein könnte, sondern auch an sportliche Leistungen, was wieder das Gegenteil der körperlichen Behinderung wäre. Und die Begabung ist nur in einem Bereich besonders ausgeprägt, wie wohl auch die Behinderung. Das war mein Denkansatz dazu.

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Luise  12.01.2012, 18:34
@Luise

Eingeschränkt in den Fähigkeiten, oder eben besonders begabt.

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Der Fachbegriff lautet: abliert. Nichtbehindert ist nicht die Norm!

...ist mitunter ja schon schwierig genug, so vermeintlich "schlichte" Begrifflichkeiten/Gegensätze wie "gut" und "schlecht" (oder -aufgemerkt!-: böse...) inhaltlich (und vor allem: konkret inhaltlich!) zu füllen.

Insofern dürfte es bei diesem Adjektiv "behindert" um noch ein Vielfaches problematischer werden, das von dir gewünschte Antonym zu finden - der Begriff des "behindert seins" ist einfach viel zu undifferenziert (bzw. zu komplex, auch wiederum - je nach Sichtweise und Perspektive), um nun "auf den Punkt" ein einziges treffliches Wort dafür zu finden.

Bleibt also fast nix anderes übrig, als auf das (ähnlich schwammige) "nicht behindert" zurückzugreifen (auch wenn´s nicht gefällt...).

Oder aber (und das halt´ich eh für das Passendste) man ergeht sich von vornherein nicht in dieser eher "nichtssagenden Beschreibung" für einen Menschen - sondern versucht es mal mit gänzlich (!) anderen Worten....


Quantom 
Beitragsersteller
 12.01.2012, 18:47

Ja da bin ich auch der Meinung ;)

Versuche ja seit einiger Zeit einen neuen Namen für "Behinderte" zu erfinden. Nur habs eins vll gefunden, "anders für lateinisch = secius" .. vll sollten wir sie "Seciuten" nennen ;)

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Luise  12.01.2012, 18:54
@Quantom

Man sagt ja heute auch eher "Menschen mit Behinderungen", weil man niemanden auf ein Leiden beschränken soll durch seine Äußerungen. Und wer hat nicht irgendwelche kleinen Behinderungen? Ob Sehbehinderungen und man braucht eine Brille, oder ob gesundheitliche Behinderungen, eingeschränkte Bewegungsfähigkeit... Das ist sehr richtig, was mia68 da schreibt.

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mia68  12.01.2012, 19:03
@Quantom

...sicher - der "Mensch mit Behinderungen", das ist so das "Gängige", was man schreibt, liest, hört und sagt. (macht aber auch deutlich, wie du schon schreibst, Luise, dass der Kern des Problems im "Kategorisieren-Wollen" liegt...)

Dass es Menschen gibt, die "anders" sind (mal im weitesten Sinne), lässt sich ja nicht leugnen und auch nicht wegreden; mit dem da oben meinte ich nur, dass es für (fast) jede Form der sog. "Behinderung" ja immerhin eine Bezeichnung, evtl auch eine Diagnose (oder zumindest einen Versuch dessen) gibt - auf die (oder den) man sich entsprechend beziehen kann (wenn man denn nach passenden Worten für diesen oder jenen Menschen sucht).

Da nun aber zwingend nach einem "Alternativ-Begriff" zu fahnden oder (gar: zu "er"-)finden, das halt´ ich entsprechend für nicht wirklich sinnvoll oder nötig, und ehrlich gesagt: für noch weniger hilfreich.

Ändert doch auch so rein gar nichts an dem Dilemma um die Begrifflichkeit (und wie dieser nun jeweilig zu füllen ist) an sich...

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Nur mal ein kurzer Einschub: In der "Fachsprache" wird heutzutage von einer (körperlichen, geistigen...) Beeinträchtigung gesprochen. Behindert wird der Mensch dann erst durch die gesellschaftlichen Umstände aufgrund seiner Beeinträchtigung. Mag haarspalterisch klingen, ist aber so :-). Und hochbegabt trifft es gar nicht. Das hieße ja, Hochbegabung und Behinderung würden sich gegenseitig ausschließen. Dies ist definitiv nicht der Fall !!! Es müsste erst einmal eine genauere Aussage darübver getroffen werden, um was für eine Behinderung (Beeinträchtigung) es sich handelt, damit man möglicherweise so etwas in der Art wie ein Antonym finden kann, z.B. gehörlos - hörend.

Auch wenn es dir nicht passt, das Gegenteil von behindert ist nun mal nicht behindert. Ich habe selber eine Behinderung und habe kein Problem mit dem Begriff Behinderung oder behindert. Ich halte auch nichts davon zwanghaft einen anderen Begriff zu suchen.


Quantom 
Beitragsersteller
 12.01.2012, 20:09

Klar. Das habe ich schon bemerkt. Jedenfalls wäre es schön, wenn es ein Antonym von behindert gibt.

Übrigens.. allein an sich das Wort "behindert" ist schon irgendwie negatives daran .. daher finde ich ziemlich blöd, dass die Gesellschaft immer einen Mitleid einem Behinderten hat, nur weil er/sie behindert ist.

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Anton96  12.01.2012, 20:20
@Quantom

Das Wort behindert an sich ist Wertfrei. Im übrigen hast du gerade selber eine Unschöne Formulierung genutzt, statt Behinderter ist Mensch mit Behinderung die bessere Formulierung, Was das Mitleid angeht, das hängt bestimmt nicht von dem genutzten Begriff ab.

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Quantom 
Beitragsersteller
 12.01.2012, 20:54
@Anton96

Na ja. In gewisser Weise haste ja Recht. Jedoch bin ich der Meinung, dass das Wort an sich ein wenig negatives bzw. abwertendes liegt. "Menschen mit Behinderung" ist für mich genauso wie "Behinderter", allein weil das Wort immer noch da ist.

Das Problem ist, ich fühle mich nicht behindert. Die Gesellschaft/der Staat hat mich "behindert" stigmatisiert. Denn nach meiner Ansicht sollte entweder jeder ist perfekt oder jeder ist behindert.

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Anton96  13.01.2012, 20:44
@Quantom

Mal eine Frage was für eine Behinderung hast du, ich persönlich fühle mich durchaus eingeschränkt und das bei weiten nicht nur weil ich auch schon mal unnötig behindert werde. Es ist nun mal eine Tatsache das man eingeschränkt ist und der begriff Behindert ist für erst einmal mich keine stigmatisierung , es kommt natürlich wie so oft auf den Kontext an, Ich wette egal welches neu Kunstwort man nutzt um das Vorliegen eine körperlichen oder geistigen Einschränkung zu beschreiben es wird auf kurz oder lang auch negativ besetzt genutzt.Ich habe genügend Selbstbewusstsein um mich nicht an einem Begriff wie Behindert zu stören.

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itebob  19.05.2019, 07:00
@Quantom
Übrigens.. allein an sich das Wort "behindert" ist schon irgendwie negatives daran .. daher finde ich ziemlich blöd, dass die Gesellschaft immer einen Mitleid einem Behinderten hat, nur weil er/sie behindert ist.

Es ist für die Beantwortung deiner Frage relevant, in welchem Kontext, mit welchen Absichten, für welche Anwendung eine Antwort gesucht wird. Bin auf diesen Thread aufmerksam geworden (über die Suchmaschine gefunden), weil mein Anliegen ist im Kontext "Inklusive Gesellschaft", UN-Behindertenrechtskonvention die Stigmatisierung durch den Gebrauch des Begriffs #Behinderung zu beseitigen.

Um diese negative Abfärbung, de-facto Diskrminierung durch den Gebrauch des Begriffs #behindert loszuwerden, halte es für zielführend statt von Behinderten schlicht und einfach von "Menschen" zu sprechen.

Es ist ein Mensch und mit "Mensch sein" sind bestimmte Rechte verbunden. Die gelebte Universalität https://de.wikipedia.org/wiki/Menschenrechte#Universalit%C3%A4t der Menschenrechte kann aus meiner Sicht den Gebrauch des Begriffs "behindert" überflüssig machen.

Mir ist bewusst, dass die Verbannung des Begriffs "behindert" aus den Gesetzen und Verwaltungsakten einen nicht unerheblichen Aufwand bedeuten kann, aber es ist m.E. ein lohnender Aufwand, da allein die Beschäftigung damit hilfreich sein kann, dass "Menschen mit Beeinträchtigungen" von den Mitmenschen als gleichberechtigte Menschen wahrgenommen und ihre Menschenrechte wahrnehmen können.

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