Wie kommt es, dass Menschen heutzutage Probleme und Konflikte mit ihren Nachbarn, quasi direkt vor ihrer eigenen Haustür, nicht konstruktiv gelöst bekommen?

6 Antworten

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wenn man es selbst versucht zu klären bekommt man eh nur patzige Antworten.

Ich schätze diese Erfahrung haben viele schon gemacht und verzichten dann halt fortan darauf das Gespräch zu suchen.


nochnefrage  21.02.2021, 15:17

Hallo. Genau das ist oft der Grund, leider.

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Weil seit 30 Jahre eine Ideologie über die Welt geprügelt wird, die darauf fusst, dass alle Menschen einander Feind seien und es einen ständigen Verdrängungskampf gebe, indem einige siegen und andere verlieren.

Da sind dann alle anderen Feinde und es braucht eine mit Gewalt ausgestattete Autorität gegen sie.

Angst spielt eine Rolle und die Menschen wurden über viele Jahre gewöhnt Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Polizei rufen ist sowas ähnliches.

Zudem sind viele Menschen obrigkeitshörig. Das ist soooo krass.

Weil unsere Gesellschaft immer ichbezogener wird. Das hat mE verschiedene Wurzeln.

Überall wird betont, welche Rechte Menschen haben, aber es wird kaum darüber gesprochen, welche Pflichten man hat.

Wir können uns immer mehr leisten, aber es gibt auch immer mehr tolle Dinge - und damit steigt unser Anspruch, das auch haben zu wollen. Alles wird immer mehr verfügbar (nur ein Beispiel: Früher gab es Geschichten bloß gelegentlich am Lagerfeuer, später in Büchern, die teuer waren, dann 3 Programme im Fernsehen (mit Sendepause!), heute Binge-Watching auf Netflix)

Der einzelne, das Individuum ist wichtig, die Gruppe, die Gemeinschaft spielt keine Rolle. Es ist nicht "sexy" mal anderen den Vortritt zu lassen, sich zurückzunehmen, damit jemand anderes eine Chance bekommt.

Tatsächlich ist das Individuum auch heute alleine viel überlebensfähiger als früher. Man ist auf die anderen nicht mehr angewiesen. Und wenn jemandem geholfen wird, dann "anonym" über die Sozialfürsorge (auf die er natürlich ein Recht hat). Das heißt, einander zu helfen ist nicht mehr ein Akt der Barmherzigkeit, der Fürsorge oder der Liebe, nicht mehr ein Ausdruck von Gemeinschaft, sondern von Anspruch und Anspruchserfüllung.

Die Leute sind verweichlichter und bequemer als früher