Wie Kind mit Lernstörung beim lernen helfen?
Ich mache ein Praktikum bei eine Grundschule und bin täglich in der Nachmittagsbetreuung. Dort ist ein sehr liebes Mädchen mit einer Lernschwäche. Sie ist in der 4ten Klasse, nach Aussage der Lehrerin auf dem Niveau der 2ten Klasse
Ich soll mich bei den Hausaufgaben 100% auf sie und keinen anderen Kindern konzentrieren, aufgrund ihrer Probleme. Ich weiß nicht ganz wie ich ihr helfen kann. Z.b in Mathe. Man musste Vor- und Nachgänger Zahlen aufschreiben und sie hatte schon starke Probleme mit "201+1". Wir saßen an diesen Blatt beinahe 2 Stunden
Die Lösungen ihr alle zu sagen ist ja Unsinn. Ich versuche, dass sie von selbst auf etwas kommt, jedoch sitzt sie dann nur schweigend da uns gibt auf, auch wenn ich ihr gute Tipps gebe. Sie muss die Hausaufgaben machen, also leichtere Aufgaben die sie besser fördern gehen nicht.
Ich merke persönlich dass die Aufgaben einfach nicht ihren Wissenstand entsprechen und zum Teil bleiben alle Blätter halb leer,.außer ich sage ihr die Lösungen
Was soll ich tun? Ich will dem Mädchen unbedingt helfen
2 Antworten
Also 2 Stunden an den Aufgaben zu sitzen u das auch noch mit frustrierenden Ergebnissen ist purer Stress. Für beide u ganz besonders für die Kleine. Du siehst, das die „Methode“ zu warten, nicht klappt. Ihr Schweigen ist auch eine Reaktion, aber eine, die oftmals Verzweiflung u das Gefühl von Versagen beinhaltet.
Da hilft nur ein offenes Gespräch mit der Lehrerin und die Bitte, die Hausaufgaben an den aktuellen Wissensstand der Kleinen anzupassen. Die Kleine braucht unbedingt Erfolgserlebnisse beim Lernen! Natürlich geht es, den Lernstoff individuell anzupassen, warum auch nicht.
Jetzt in der Praxis: Vielleicht ist es dir möglich, die Lernschritte kleiner zu gestalten, also weiter zurück beim Basiswissen noch mal anzufangen. Versuch ihre Sicherheit da durch viele Wiederholungen zu verstärken. Loben ist übrigens die allerwichtigste Methode, um ihre Motivation fördern. Und immer schön ruhig bleiben, sei witzig, locker diese anstrengende Situation mit Humor bisschen auf.
Es ist nicht deine Aufgabe und du hast auch nicht die Ausbildung dafür, dem Mädchen zu helfen.
In der 4. Klasse sollte die Lernbehinderung längst aufgefallen sein und Eltern + Lehrerin + Schulpsychologe/~sozialarbeiter sollten alle Hilfen in die Wege geleitet haben.
Wenn nicht, wäre das ein Armutszeugnis aller Beteiligten - außer dem Mädchen natürlich.
Es ist gar nicht gesagt dass sie auf eine Förderschule muss. Es gibt auch schulbegleitende Kurse z.B. bei Dyskalkulie oder Leserechtschreibschwäche.
Dann wäre es gut, wenn die Lehrerin oder Schulpsychologin mal aktiv würde und mal mit den Eltern sprechen würde. Wenn sich dann nichts tut, könnte man wegen Kindeswohlgefährdung aktiv werden.
Deine Möglichkeiten sind jedenfalls begrenzt. Du bist weder ausgebildet noch autorisiert dich damit qualifiziert zu befassen.
Ich will ihr jedoch trotzdem helfen. Ihre Lernschwäche ist schon bestätigt, die Eltern weigern sich jedoch sie auf eine Förderschule zu schicken
Einer der Lehrerinnen meinte wortwörtlich zu mir "Sie fällt in die Arme von einen Mann und kann Kinder bekommen, mehr wird aus ihr so nicht"
Das kann doch keine Zukunft für ein so liebes Kind sein