Wie kann man sich überzogene Erwartungen abschminken?
Hallo, ich bin schon älter, u. wurde ursprünglich geprägt durch ein recht geregeltes, und eher lustfeindliches Elternhaus, mit kirchlichem Touch.
Dennoch trage ich den großen Wunsch mit mir herum, Affären zu haben, mit möglichst mehreren Frauen - ich hatte das allerdings so gut wie nie.
Mein Verstand sagt mir, dass das wohl unrealistische Erwartungen sind. Weil es mein Äußeres, meine mangelnde Erfahrung, das Alter, u. eben auch die frühkindliche Prägung eher nicht hergeben.
Es ist mir aber fast unmöglich, diese Wünsche und Fantasieen aufzugeben. Eig. müsste ich jetzt, auf der Stelle, jegliche Gedanken in diese Richtung als Irrtum entlarven, u. versuchen, abzustellen.
Nur iwie gelingt das nicht, denn es gibt da im Alltag immer wieder so kleine Reize, die das wieder neu entfachen. Also dass man meinetwegen Leute sieht, die zu den Fantasieen passen, u. wo man dann denkt: ja, warum eig. nicht? Warum soll ich darauf verzichten, wenn es am Ende doch möglich ist?
Das ist es aber wohl nicht. Allerhöchstens eine normale, monogame Beziehung zu einer - sagen wir mal - Frau mitte 40. "Mehr" wird in meinem Fall vermutlich nicht drin sein.
Was, in aller Welt, kann ich aber jetzt schon beitragen, dass diese Fantasieen nicht den Rest meines Lebens einnehmen? ich glaube nicht mehr, dass sie sich verwirklichen lassen - ich werde sie aber auch nicht los. Durch die kleinen Alltagsreize werden sie immer wieder neu belebt.
Ich sehe mich hier in einer ausweglosen Lage. ich weiß eig., dass ich diese Gedanken aufgeben muss. Aber immer, wenn ich soweit bin - kommt wieder ein neuer Reiz, der das ganze anfacht. Das geht nun seit vielen jahren so.
3 Antworten
Dennoch trage ich den großen Wunsch mit mir herum, Affären zu haben, mit möglichst mehreren Frauen - ich hatte das allerdings so gut wie nie.
An deiner Stelle würde ich mich fragen, wozu du sie willst?
Welches tieferliegende Bedürfnis würdest du dir gerne damit erfüllen?
Um was ganz genau geht es dir dabei?
Also nicht an dieser Stelle - will Affären - aufhören, zu hinterfragen.
Widme dich dem Thema intensiver und tiefer, nimm dich gerne ernst und wichtig damit und hinterfrage dich diesbezüglich.
Denn mit mehr Informationen mehr Verständnis und dadurch Möglichkeiten, Lösungen für dich zu finden.
Es ist immer gut zu wissen, was man will. Alles Oberflächliche aber befriedigt uns nicht wirklich oder nur sehr kurz und zeigt nicht unsere wahren Bedürfnisse. Deshalb lieber genauer Bescheid wissen, um seine Bedürfnisse tief befriedigen zu können.
Dennoch trage ich den großen Wunsch mit mir herum, Affären zu haben, mit möglichst mehreren Frauen
Viele Frauen, viel Weibliches auf einmal soll es sein, weil du damit im Defizit bist?
Sexualität steht im übertragenen Sinne für Verbindung. Verbindung mit Frauen, mit Weiblichkeit und weiblichen Eigenschaften wie etwa Vertrauen-haben, Weichheit, Nachgiebigkeit, Hingabe, Langsamkeit, Fürsorge, Sanftmut, Gefühle ....
Wie sieht es bei dir so mit weiblichen Eigenschaften aus?
Wendest du sie ausreichend im Leben an?
Oder bist du damit im Verhältnis zu männlichen Eigenschaften eher im Ungleichgewicht?
Was, in aller Welt, kann ich aber jetzt schon beitragen, dass diese Fantasieen nicht den Rest meines Lebens einnehmen?
Offensichtlich ein wichtiges Thema für dich, dass sich nicht einfach wegdrücken lässt.
Dann wende dich doch offen und lösungsorientiert zu! = weibliche Eigenschaften leben.
Da der Mensch nicht nur aus Körper besteht und auch Geist und Seele hat, alles in Wechselwirkung zueinander steht, kannst du alle materiellen und körperlichen Themen auch im übertragenen und mentalem Sinne ansehen, hinterfragen und bearbeiten bzw. auflösen.
Das könntest du zu deiner Entlastung und dir zu liebe beitragen.
Auch zeigen sich dann im Umfeld und Außen ganz von selbst häufig Änderungen .....
Mein Verstand sagt mir, dass das wohl unrealistische Erwartungen sind. Weil es mein Äußeres, meine mangelnde Erfahrung, das Alter, u. eben auch die frühkindliche Prägung eher nicht hergeben.
Hier stehst du dir natürlich selbst im Weg, indem du selbst die Grenzen ziehst. Wenn du nicht offen dafür bist, kann es natürlich nicht klappen.
Wenn du etwas willst, was du bisher nie hattest, musst du natürlich auch etwas tun (umdenken), was du bisher nie getan hast bzw. etwas denken, was du bisher nie gedacht hast.
Du selbst musst die Veränderung sein, die du dir wünscht.
Veränderungen einfach so ohne nix zu erwarten, ist einfältig und wird sich in diesem Fall wohl eher nicht erfüllen, wie du seit Jahren bestätigen kannst.
Eigene Überzeugungen sind sehr machtvoll und lassen uns sehen und fühlen.
und ich habe Zweifel, ob diese Wünsch - speziell für mich - realistisch sind.
Zweifel sind schon auch gut und lassen uns alles immer wieder prüfen und ehrliche Blicke drauf werfen.
Dann aber braucht es auch mal deine Erlaubnis für alles. Nur die ist entscheidend.
Dennoch trage ich den großen Wunsch mit mir herum, Affären zu haben
Könnte mir vorstellen, dass sich in dir, weil es noch nie hat sein dürfen, einiges aufgestaut hat und nun derart (extrem) ausdrückt und auf sich aufmerksam macht.
Wenn du selbst drunter leidest und in Wirklichkeit selbst was ändern möchtest, dann ist es doch eigentlich auch gut, dass deine Phantasien so aufdringlich und hartnäckig sind, damit du endlich alles hinterfragst und nach Lösungen dafür suchst, um dich von deiner Verklemmtheit befreien zu können. Das Leben meint es dir also gut.
Es ist die Vorstellung, mal - eine zeitlang - ein paar lockere Freundinnen zu haben
Lockerheit, Leichtigkeit, Unbeschwertheit .... wären meiner Ansicht nach alles weibliche Eigenschaften.
Und das beides muss ich aber iwie zusammenkriegen, damit sich das in der Mitte trifft.
Sehe ich auch so!
Ich hoffe, dass dieser Prozess nicht NOCH 20 Jahre lang geht
Hoffnung allein aber wird nichts ändern. ;-)
Und irgendwann - geht auch mir mal die Puste aus.
Wenn dir die Puste beim Verklemmt-sein ausgehen würde, wäre dies ja ganz praktisch und nützlich.
Oder auch beim Eingeschränkt-denken bzw. Weiterhin-genauso-denken ....
Ich glaube, wenn ich die Möglichkeit hätte, mit einer jüngeren Frau etwas anzufangen, was nicht ganz so ernst gemeint ist- und ich mich auch dazu durchringen könnte: wäre ich schon glücklich. Und es könnte mir auch extrem gut tun, in sehr vielen Belangen. Muss ich dir also recht geben.
Lieber männlicher Mitmensch im fortgeschrittenen Alter
Ich habe meinen persönlichen Experten für alle Fragen in Zusammenhang mit der männlichen Sexualität sowie mit Erfahrungen, in einem lustfeindlichen kirchlichen Elternhaus aufwachsen zu müssen, befragt, und das ist mein Schatz.
Wie du musste er sich damit auseinandersetzen, wie er damit umgehen sollte, dass man a) Sex sowieso für eine Sünde hielt und b) ihm jegliche Attraktivität für das andere Geschlecht absprach, er jedoch einen unwiderstehlichen und letztlich ja natürlichen Drang verspürte, sexuelle Erlebenisse haben zu dürfen, Nähe und Intimität erleben zu können.
Ich habe ihn gebeten, mir zu erzählen, wie er diese Prägungen überwinden konnte. Er hat mir folgende Punkte aufgezählt:
- Eine "L*ckt mich doch"-Einstellung entwickeln; Leute und auch die Bibel erzählen noch viel, wenn der Tag lang ist, und das muss man echt auch nicht alles so bierernst nehmen!
- Wenn die Bibel wirklich so sehr gegen Sex wäre, wie die Kirche behaupten - warum hat denn der liebe Gott uns überhaupt die Möglichkeit gegeben, Affären zu haben? warum heisst es da "vermehret euch"? in der Bibel geht es viel um Sex - und davon wird weiss Gott nicht alles verteufelt!
Ich bin zufälligerweise gerade in einem anderen Zusammenhang auf ein Interview mit einem Bibelwissenschaftler gestossen, der ein Buch über das Thema Sex und Bibel schrieb.
Darin räumt er auf, die Bibel sei sexfeindlich. Gerade im Alten Testament geht es ziemlich lustig zu und her: Nicht nur wird da gev*gelt, was das Zeug hält - bei Weitem nicht in allen Fällen sind dabei nur monogame Ehen im Spiel.
König David - von dem Jesus in direkter Linie abstammen soll - hatte mehrere Haupt- und Nebenfrauen, sein Sohn Salomon soll sogar mehrere Hundert Frauen gehabt haben.
Zahllose Beispiele erzählen von ausserehelichem Sex - etwa, als Abraham seine eigene Sklavin schwängerte.
Die Sexfeindlichkeit der Kirche führt der Autor auf die sehr eingeschränkte Sicht einiger weniger Personen in der Nachfolge von Jesus zurück, besonders Paulus. Von Jesus weiss man zwar nichts über sein Sexleben oder ob er eines hatte - aber ich glaube nicht, dass man direkte Aussagen von Jesus findet, die man als sexfeindlich einstufen müsste.
Du kannst das Interview hier nachlesen, vielleicht inspiriert es dich ja: https://www.kirche-und-leben.de/artikel/sex-in-der-bibel-bibelwissenschaftler-lueftet-erotische-geheimnisse
Somit: Ich glaube, es hilft dir, wenn du lockerer wirst im Kopf. Ob du etwas von deinen Träumen auslebst oder nicht, ist dir überlassen - aber ich bin sicher, dass es dir besser gehen wird, wenn du aufhörst zu denken, dass dir das nicht erlaubt oder es verwerflich sei.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig Mut machen. 🤗
w49
Ich denke, ein Treffen in der Mitte zwischen (jetzt noch) zu starren Vorstellungen und (jetzt noch) zu hohen Erwartungen ist ein guter Ansatz. Und das Wesentliche ist, dass du dich wohlfühlen kannst im Leben - mit oder ohne Sex - und ich glaube, dazu braucht es mehr Lockerheit in alle Richtungen.
Hast du mal etwas ganz Neues ausprobiert? Mach mal einen Yogakurs oder Meditation oder geh Häkeln - einfach ausbrechen aus den bisherigen Mustern und mal was Neues wagen! Das kann Wunder bewirken, wenn man sich irgendwie festgefahren fühlt!
Diese Vorstellung ist unrealistisch. Bereits eine normale Beziehung zu nur 1 Frau bedeutet jede Menge Arbeit. Ich würde mich versuchen darauf zu konzentrieren eine gute Beziehung zu finden die mich glücklich macht. Damit wirst Du schon genug zu tun haben. Denn eine Beziehung bedeutet Arbeit und mit mehreren Frauen etwas zu haben stelle Ich mir sehr anstrengend vor. Und moralisch auch einfach verwerflich.
Das Moralische würd ich hier nicht so überbewerten. Ich will ja nicht "heimlich fremdgehen". Es ist die Vorstellung, mal - eine zeitlang - ein paar lockere Freundinnen zu haben, die schon auch mehr oder weniger von einander wissen. Junge Frauen, die noch Erfahrungen sammeln wollen, so wie ich. Irgendwann würde sich dann im besten Falle eine Feste herauskristallisieren, wo man dann absprechen müsste, wie der (gegenseitige) Wunsch nach Seitensprüngen zu handhaben wäre. ich denke, an sich wäre sowas nicht vollkommen unmöglich zu erreichen. Nur in meinem Fall kam es bisher nicht zustande, und ich habe Zweifel, ob diese Wünsch - speziell für mich - realistisch sind.
Ich fände es mehr als seltsam wenn da die Frauen mitmachen würden. Als Frau möchte man in der Regel einen exclusiven Partner - gibt natürlich auch andere aber es ist, meiner Meinung nach, einfach nicht gut, Frau(en) würden dadurch früher oder später verletzt werden.
Aber damit meinst du doch eig. was anderes. Dass man also neben der Partnerin, die ich aber gar nicht habe, noch andere (heimliche) Geliebte hat. Ich dagegen traf die letzten 10, 15 Jahre manchmal Jüngere, die hatten AUCH keine ernsten Absichten. Und es reizte mich enorm, darauf einzugehen. (wäre eig. niemand groß verletzt worden...) ich hab es mir nur nicht getraut. Und ich weiß immer nicht, ob ich mir diesen nachträglichen Wunsch verkneifen sollte - oder es quasi nachholen.
Ja, dann werd ich das mal lesen; danke für den Tipp. ;) Das Problem ist halt: ich war eig. noch nie in der Lage, mit einer Frau zu... soo extrem klemmt das alles bei mir. Und auf der and. Seite gibt es dann die Wünsche, die am Ende echt nicht erreichbar sein werden. Und das beides muss ich aber iwie zusammenkriegen, damit sich das in der Mitte trifft. (denk ich mal...) Ich hoffe, dass dieser Prozess nicht NOCH 20 Jahre lang geht - solange geht er nämlich schon. Und irgendwann - geht auch mir mal die Puste aus.