Wie kann man Prof in Soziologie werden?

3 Antworten

Ein Master mit passender Note qualifiziert i.d.R. zur Promotion im Fach des Masters. Demnach sollte ein Master in Soziologie auch die Promotion in Soziologie ermöglichen. Zur Promotion fehlen dann "nur" noch ein passendes Promotionsvorhaben sowie jemand, der:die dich betreut. Wie die Chancen da in Soziologie stehen, also ob Plätze eher rar gesät sind, kann ich als Fachfremder nicht einschätzen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Postdoc / Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Grundvoraussetzung ist erstmal die Promotion. Du musst im Studium (Master oder vergleichbar) deutlich überdurchschnittliche Leistungen bringen um die Chance zu haben eine Doktorandenstelle zu ergattern, oft gibt es auch Mindestabschlussnoten beim Master die erreicht werden müssen. An sich solltest Du auch mit einem Bachelor in Kulturwissenschaft die Chance haben in einen Soziologie-Master reinzukommen, die Studiengänge haben ja gewisse Verwandtschaften. Da musst Du Dich dann eben erkundigen, ob und welcher Studiengang Dich damit nimmt. Es lohnt sich, sich dann schon bei der Masterarbeit in eine aussichtsreiche Richtung zu spezialisieren. Wenn Du eine Hiwi-Stelle am Institut ergattern kannst, dann kann das auch helfen, da lassen sich eventuell Netzwerke aufbauen, der Professor kennt Dich und vielleicht öffnen sich Türen.

Promotionsstellen sind meistens mit einem Projekt verbunden und in diesem Rahmen beginnst Du an Deiner Promotion zu arbeiten, die man meistens so nach 3-4 Jahren abgeschlossen hat. Stellen werden entweder ausgeschrieben, oder man kommt in ein Projekt am Institut rein, da muss man halt auch Glück haben.

Die Luft bei Habilitationen wird dünn, nur die wirklich besten der Doktoranden bekommen die Chance dann noch als Post Doks weiterzumachen und auf eine Habilitation hinzuarbeiten. Da muss man auch in der Zeit der Promotion überdurchschnittlich gewesen sein, viel publiziert und eben besondere Leistungen gebracht haben. Bei uns waren diejenigen, die das dann noch gemacht haben wirklich besonders fleißig und motiviert, haben teilweise halt zum Spaß in der Freizeit noch Paper geschrieben, Forschungsanträge gestellt und waren auch fachlich einfach gut. Außerdem koordinieren Postdoks häufig Projekte und leiten dabei wieder Doktoranden an, es ist also ein gewisses Projektmanagement damit verbunden. Am Ende steht dann wieder die Habilitationsschrift und eventuell weitere Herausforderungen. Inzwischen gibt es auch den Weg über Juniorprofessuren, aber dafür muss man erst recht besonders gut und motiviert sein.

Mit Habilitation bist Du dann immer noch kein Professor, sondern dann musst Du Dich um eine Professur bemühen, zu Vorsingen eingeladen werden, durch Deine Leistungen herausstechen und etwas Glück haben. Vorsingen sind quasi Bewerbungsvorlesungen mit Anwesenheit der Berufungskommission, da gehören neben Fachkollegen zB auch studentische Vertreter dazu. Da diese Stellen so rar sind ist die Bewerberzahl normalerweise hoch (abhängig von Fachgebiet, Uni, Art der Stelle usw), meistens werden die drei-vier aussichtsreichsten Bewerber zum Vorsingen eingeladen, Du konkurrierst also gegebenenfalls mit den drei besten anderen Kandidaten in diesem Fachgebiet zu diesem Zeitpunkt.

Wird an der Promotionsordnung der jeweiligen Uni liegen. Der Doktorgrad ist dann sowieso "phil", also in allen Kultur- und Sozialwissenschaften derselbe.