Wie kann ich mich gegen Beschimpfungen bzw. Beleidigungen meines 17 jährigen Sohnes wehren?

8 Antworten

Sein ADS ist keine Entschuldigung für sein Verhalten dir gegenüber. Ich möchte nicht beleidigend sein oder so, aber es könnte tatsächlich an der Erziehung liegen. Der Erziehungshelfer kann dir genaueres sagen. Kinder, vorallem ADSler brauchen klare Grenzen und eine strenge, aber auch sehr liebevolle Erziehung. Versuch doch auch einmal, sein Umfeld genauer zu untersuchen, hat er kriminelle "Freunde"? So wie bisher kann das jedenfalls nicht weitergehen.

Meine Antwort ist vielleicht nicht sehr hilfreich, weil sie eigentlich Übermenschliches von dir verlangt: Je weniger dein Sohn seine Emotionen im Griff hat, desto beherrschter musst du sein. Also auf keinen Fall die Sachlichkeit in Auseinandersetzungen aufgeben, nicht provozieren lassen, nicht laut werden, nicht beleidigt sein usw. Das ist nicht zu schaffen, aber je näher du dieser Haltung kommst, desto besser wird es mit dem Sohn klappen.


Affia  22.12.2012, 12:00

Ja, übermenschlich trifft es ganz gut. Ich habe auch immer sehr beherrscht reagiert, ich bin einfach kein Schreihals. Meine äußerliche Ruhe hat allerdings die Aggressivität nur noch gefördert.

Ich hatte Erziehungsfehler gemacht, das zeigte sich ganz klar. Es mangelte einfach an Konsequenz in der Vergangenheit. Ich habe immer wieder nachgegeben und dadurch lernen junge Menschen kaum Grenzen kennen. In der Pubertät muss es Grenzen geben und sie werden praktisch durch dieses Verhalten auch eingefordert. Nur, damit war ICH überfordert.

0
Schuhu  22.12.2012, 13:10
@Affia

Könnt ihr vielleicht eine Erziehungsberatung in Anspruch nehmen? Ich nehme an, dass dein Sohn sich auch nicht wohl in der Situation fühlt. Wenn ihr miteinander reden könntet, ohne dass er ausflippt, könnte das helfen. Auch ADS-ler können sich beherrschen, nur fällt es ihnen schwerer. Eine neutrale Person, die bei euren Gespächen dabei ist, könnte beruhigend auf ihn wirken. Wenn dein Sohn nicht mitmachen will, solltest du dich vielleicht von einem Psychologen coachen lassen, wie du die häusliche Situation leichter ertragen und auf Dauer entschärfen kannst.

1
Affia  22.12.2012, 13:19
@Schuhu

Ich bin nicht die Fragestellerin!

Wir hatten einen Familienhelfer und Gespräche bei einer Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche.

Faszinierend war, dass mein Sohn bei diesen Gesprächen sehr ruhig und vernünftig sprach. Gleichzeitig hatte er das Talent, die Probleme im häuslichen Bereich komplett auf seine Schwester zu übertragen. Sie war auch schwierig aber niemals so verletzend wie mein Sohn.

Die letzten Worte der Therapeutin: Frau K., was wollen sie eigentlich hier? Sie haben doch den besten Therapeuten schon bei sich zu Hause. Hören sie öfters auf ihren Sohn und sie werden mit ihrer Tochter bald keine Probleme mehr haben.

Ich bin fast aus den Schuhen gefallen, ich erkannte meinen eigenen Sohn nicht mehr aber das änderte sich in dem Moment, wo wir die Praxis verlassen hatten. Da war er wieder ganz der alte und die lautstarke Auseinandersetzung fand schon auf der Straße statt.

Er ist clever, er weiß, wie er andere für sich gewinnen kann. Mittlerweile haben ihn die meisten zwar durchschaut aber das hat mir damals nicht geholfen.

0
Schuhu  22.12.2012, 16:38
@Affia

'tschuldigung. Deine Antwort passte so genau zur Situation der Fragestellerin, dass ich eure Namen gar nicht abgeglichen habe. Ihr seid bzw. wart ja beide in der gleichen schwierigen Situation.

0
Affia  22.12.2012, 17:47
@Schuhu

Macht nix!

Für die Fragestellerin ist es vielleicht interessant zu erfahren, dass man es überleben kann.

0

Hmm Ich bin auch gerade 17 (hab kein ads) und mich würde es wirklich "wachrütteln", wenn meine Eltern, bzw meine Mutter mich missachten würde, nicht mehr den Teil der Arbeit abnehmen würde, also z.B. Wäsche waschen, Staubsaugen, sowas halt. Wenn du deinem Sohn klarmachst, dass sich im neuen Jahr einiges ändern wird, also er muss sein Zeug selbst machen, hilft ihm und euch allen das warscheinlich.

Ein besonderer Fall liebe Ute!

Aber nichtsdestotrotz kannst du dich auf das beschränken, was passiert. Und zwar eine hohe emotionale Impulsität deines Sohnes.

Nun villeicht wirst du es schaffen, ihm Wege zu zeigen, wo er seinen Aggressionen Luft schafft. Macht er Sport - geht er irgendwelchen Hobbys nach ? Hat er irgendwelche Vorlieben ?

Ich denke bei diesen Fragen kannst du ansetzen und die weiteren Handlungen einleiten. Dein Kind braucht Beschäftigung - wenn er rumsitzt wird er smotional überfordert.

Hobbys sind einer Therapie gleich zu setzen - und zwar nicht nur für deinen Sohn - auf für dich !

Gruß Güngör

Persönlich kann ich dir leider nicht weiterhelfen, aber es gibt Äzrte die darauf spezialisiert sind. da ich deine plz nicht kenne, google doch mal. kliniksuche psychotherapeut aggressiv ads und deine plz. Die suche gibt es auch bei AOK auf der seite, ist aber glaub ich über weihnachten inaktiv. Ich wünsche dir trotzdem ein frohes fest. Mfg