Wie kann ich meiner Mutter meine psychische Verfassung erklären?
Servus,
die Frage ist jetzt bissl dämlich formuliert, aber ich wollte so viele Infos wie nötig in die Frage packen.
Folgendes. Ich musste mein Praktikum wegen gesundheitlichen Gründen abbrechen. Ich habe dazu viel in meine anderen Fragen geschrieben, weil sich gerade alles darum dreht. Also könnt ihr gerne auf meinem Profil lesen, falls das wichtig sein soll.
Als ich heute meiner Mutter versucht habe zu erklären, wie es mir genau geht, hat sie alles abgestritten und wir haben uns mal wieder lautstark gestritten. Meine Schwester hatte damals die selben Probleme (die sie leider noch immer nicht ganz bewältigt hat) und als ich meine Mutter darauf angesprochen habe, meinte sie nur, dass das überhaupt nicht so war und sie ihre Kinder kennt. Hat sich herausgestellt, dass meine Schwester ihr vieles nicht erzählt hat. Anscheinend bin ich die erste, die ehrlich mit ihr spricht... unnötigerweise.
Immer wenn ich sage, dass es mir schlecht geht, antwortet sie mit "es ist nur psychosomatisch" und das ich mich gefälligst zsamreißen soll und dann wird es wieder. Wenn's so einfach wäre, hätte ich dass die restlichen Jahre einfach so gemacht. Ich habe auch schon zwei Psychotherapeuten in meiner Nähe angefragt. Auf diese Tatsache hin meinte sie, dass das ganze einfach unnötig ist und ich mich einfach überwinden soll. Aber immer wenn ich daran denke, wird mir wieder so übel. Deswegen mache ich die Therapiesitzungen einfach unabhängig von ihr.
Wie kann ich sie davon überzeugen, wie es mir wirklich geht?
Und bitte sagt nichts zu Negatives gegenüber meiner Mutter. Ich habe das Gefühl, dass sie das einfach nicht begreifen kann oder es anders einfach gar nicht kennt. In den letzten Tagen haben wir uns einfach sehr oft gestritten, normalerweise haben wir ein super Verhältnis, wenn es nicht um das Thema geht. Ich kann meiner Mutter echt immer vertrauen, nur wenn's darum geht, ist es schwierig.
Nachtrag: Ich habe jetzt nochmal mit ihr geredet, nachdem mir noch ein paar Punkte eingefallen sind. Sie hat gesagt, dass ihr doch auch immer schlecht im Bus ist und ich es halt davor habe. Als ich gesagt habe, dass das nicht dasselbe ist (ich habe wahrscheinlich eine soziale Phobie), meinte sie, dass sie mein Problem nicht versteht und jetzt heule ich wieder Rotz und Wasser. Ich weine leider ziemlich schnell, wenn alles zu viel wird.
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Gibt es den Vater? Was sagt er dazu?
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Mein Vater glaubt noch weniger daran als meine Mutter 😅
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Deine Schwester hatte dieselbe Probleme? Eine ältere Schwester? Wie ist der Altersunterschied und wann hörte es auf bei ihr?
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Sie hat mir gestern gestanden, dass es bei ihr nie so wirklich aufgehört hat. Wir haben einen Altersunterschied von 15 Jahren, also sie ist deutlich älter.
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Ist sie berufstätig oder nicht, aufgrund der Störung?
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Sie ist berufstätig, war allerdings in Therapie für eine Zeit, im Gegensatz zu mir. In ihrem Beruf hat sie es allerdings nicht viel mit Menschen direkt zu tun, soweit ich weiß.
1 Antwort
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Es ist sicher nicht einfach für Dich zu verstehen, warum Deine Mutter Deine Verfassung und die damit verbundenen Probleme nicht erkennen kann oder will.
So, wie Du das alles schilderst liegt offensichtlich eine familiäre Disposition (Veranlagung) vor für ein psychiatrisches Krankheitsbild.
Das heißt, möglicherweise gab es bereits in den vorangegangenen Generationen gleiche oder ähnliche Verhaltensmuster, die jedoch nie als ein Krankheitsbild erkannt wurden, weil unter Umständen auch nie ein Arzt dazu befragt wurde.
Früher hat man solche Empfindungen und Verhaltensmuster fast immer als Charaktereigenschaft eingeschätzt und nicht als Krankheitsbild.
Möglicherweise hat Deine Mutter ja ähnliche Empfindungen und Verhaltensweisen, die sie aber nie hinterfragt hat. Wenn Du nunmehr versuchst ihr zu erklären, wie es Dir geht und welche Hilfe Du erwartest wird sie automatisch erinnert an Dinge ihre eigene Person betreffend, die sie längst verdrängt hat und daher auch nicht mehr heraufholen möchte.
Egal, wie Du es Deiner Mutter versuchen wirst zu erklären, Du wirst keinen Erfolg haben. Es bleibt nichts Anderes übrig als selbst einen Psychiater aufzusuchen, von dem Du dann auch entsprechende Hilfen bekommst wie Du mit der gesamten Situation umgehen sollst.