Wie kann ich eine Steckdosenleiste an dem Deckenlampenanschluss befestigen wenn dieser keine Erdung hat?

5 Antworten

Bei einer Schuko-Steckdose ist der Schutzleiter grundsätzlich auch anzuschließen. Wenn es in der Hütte keinen PE gibt, dann den Schutzleiter mit dem Neutralleiter brücken.

Aber generell gilt: Neuinstallation einer Steckdose = Schutzleiter und RCD max. 30mA.

Wenn Du nur Geräte der Schutzklasse II mit Euroflachstecker betreiben willst, dann wäre das hier eine Lösung:

https://tinyurl.com/y95rzojd

Hierbei lassen sich keine Geräte der Schutzklasse I anschließen, somit entfällt auch die Möglichkeit eines Stromschlages durch einen Gerätefehler.


ProfDrDrStrom  05.07.2018, 00:13

Das ist keine Lösung, durch das Abschneiden des Steckers verliert die Dose ihre Zulassungen und es bleibt selbstmörderischer Bastelkram.

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electrician  05.07.2018, 00:20
@ProfDrDrStrom

Ist aber auch nicht viel anders, als eine Leuchte direkt anzuschließen. Natürlich alles mit Aderendhülsen, Zugentlastung etc. (WIR machen das ja auch brav).

Ich gebe Dir dahingehend recht, dass das nix für den Laien ist. Man sollte schon sehr genau wissen, was man da tut.

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Balti807  05.07.2018, 12:09
@ProfDrDrStrom

Wurde dir klassische Nullung N PE Brücken nicht verboten ?D.h. man darf keine Änderungen hin zu so etwas machen wenn es vorher nicht auch so war/Erweiterung seines Stromkreises nicht möglich bis PE nachgezogen wurde ?

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ProfDrDrStrom  05.07.2018, 12:20
@Balti807

Die klassische Nullung wurde für Neuanlagen und Erweiterungen untersagt.

Bestehende Anlagen (so lange sie nicht unter die DGUV fallen) dürfen weiter betrieben werden, eine Änderung dieser Anlagen ist nicht möglich und sollte auch nicht in Erwägung gezogen werden.

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Balti807  05.07.2018, 12:22
@ProfDrDrStrom

Auf einen Altbau hätte ich jetzt richtig Lust muss leider gleich nach meiner Mittagspause weiter Dosen eingipsen.😔

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germi031982  06.07.2018, 00:25
@Balti807

Da bist du wahrscheinlich der Einzige der Lust auf sowas hat. Gerade Altbauten aus den 1950ern, 60ern und davor stellen einen gern auf die Probe. Du kannst dich da auf nichts verlassen was Adernfarben betrifft. Gerade in den 50ern und davor wurde vieles gemacht was man heute als Pfusch ansieht. Da wundert es einen manchmal das die Hütten nicht abgebrannt sind. Bei der Arbeit an sowas kann man sich potentiell immer auf schwarze Finger einstellen, es wurden damals Aderleitungen NYA (heute H07V-U) in sogenannte Bergmannrohre eingezogen. Bergmannrohr war Leerrohr aus verbleitem Blech das innen mit Pappe isoliert wurde die mit Teer getränkt wurde. Die Abzweig- und Gerätedosen ebenfalls aus verbleitem Blech (das Blei verhinderte das die Dosen durch den korrosiven Verputz anfingen zu rosten). Abzweigdosen waren ebenfalls mit Teerpappe isoliert, die Gerätedosen wurden innen mit Bitumen ausgeschmiert zur Isolation, also "künstlichem" Teer als Abfallprodukt der Erdölindustrie. Die Bergmannrohre sind übrigens steckkompatibel mit den heutigen Stangenleerrohren, die Durchmesser sind identisch und man kann quasi so ein altes Bergmannrohr mit einem modernen Stangenleerrohr verlängern.

Adernfarben waren eher zufällig, da wurde das genommen was gerade da war: Schwarz, rot, grün, violett, gelb usw. Wenn die Ader zu kurz war wurde ein Stück angeknotet (rat-tail splice und dann umgeklappt damit es flach anliegt), dick Isolierband drum und dann ab ins Rohr damit. Sieht ja eh keiner mehr.

https://en.wikipedia.org/wiki/Rat-tail_splice

In Abzweigdosen habe ich auch schon T-splice gefunden. Das heißt durchgehende Ader, die wird dann über eine Länge von ca. 20-25mm abisoliert ohne sie zu unterbrechen, von der Seite wird dann eine ebenso lang abisolierte Ader einfach drumherumgewickelt. Das Ganze wird dann mit Isolierband zugemacht. Das muss natürlich ordentlich ausgeführt sein sonst gibt es Übergangswiderstände.

https://en.wikipedia.org/wiki/T-splice

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Balti807  06.07.2018, 12:40
@germi031982

Ich weiß das der Arbeitsaufwand viel höher wie bei einem Neubau ist trotzdem bin ich ein Fan von Altbauten 😉 wenn es zu einfach ist langweilt man sich ja.

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germi031982  06.07.2018, 19:13
@Balti807

Manche Sachen waren nicht schlecht, aber wie gesagt, so mancher Unsinn wurde damals getrieben. Und wenn man mit sowas keine Erfahrung hat oder weiß was einen da erwartet kann das ganz schnell in die Hose gehen. Da passieren selbst Fachleuten tödliche Fehler.

Da gab es mal eine Geschichte von einem Elektriker der einen ordentlichen tödlichen Stromschlag von einem Zigarettenautomaten in einer Kneipe erhielt. Der wurde gerufen weil es Probleme in der Installation gab. Danach wurde natürlich untersucht was Sache war von einem Ingenieur der BG.

Der fand heraus das die Steckdose an der der Automat hing seinerzeit nachgerüstet wurde. Die Installation selbst stammte aus den 1960ern und hatte noch die Aderfarben schwarz, grau und rot. Der damalige Elektriker hatte geprüft und nahm an die rote Ader wäre der Schutzleiter und die neue Steckdose so angeschlossen. Allerdings war die rote Ader der geschaltete Außenleiter der Beleuchtung der Toilette, es war eine klassische Nullung vorhanden. Das war damals zulässig, also sowohl die klassische Nullung als auch die rote Ader als geschalteten Außenleiter zu nutzen. Da Glühlampen Kaltleiter sind hat der Elektriker über die Glühlampe den PEN gemessen, im kalten Zustand haben Glühlampen einen extrem geringen Widerstand, Durchgangsprüfer klingeln oder piepsen da. Also fiel ihm da nichts auf. Das heißt jedes Mal wenn einer auf dem Klo das Licht angeschaltet hat hatte das Gehäuse des Zigarettenautomaten Netzpotential. Tja, Rauchen kann tödlich sein.

Der größte Fehler ist bei sowas die Selbstüberschätzung. Und man kann sich bei so einer alten Installation nur auf eines verlassen, nämlich das man sich auf nichts verlassen kann.

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wenn ich 20 Hühneraugen zudrücke könnte das möglich sein. Du solltest zum einen eine Steckdosenleiste mit Eurokupplungen ( je 2 polig ) und zum anderen nur Transformatoren ( schutzisoliert ) mit Eurostecker anschließen. Dann würde kein Schutzleiter benötigt werden.

Wenn du es nach VDE machen möchtest nimmste Euroverlängerungskabel und schließt da nur 1 Transformator ( Schutzisoliert ) an. Am Ausgang dieses größeren Transformators hängste die 3 LED Systeme


Blaulicht5 
Beitragsersteller
 04.07.2018, 23:10

Also ich wollte eine etwas ältere 3fach-Eurosteckdose verwenden, an diese ein 12V Netzteil das zum IR-Sender der LED-Streifen geht anschließen

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newcomer  04.07.2018, 23:13
@Blaulicht5

Der Hintergrund steckt im Detail. Solange Netzteil schutzisoliert ist und keine Y Entstörkomponenten hat wird da wenig passieren.

Wenn du Netzteil mit Y-Kondensator als Entstörkombination verwendest bildet sich daraus ein kapazitiver Spannungsteiler. Ohne Schutzleiter würden dann an Metallgehäuseteile 110V gegen Erdreich anliegen

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ES IST LEBENSGEFÄHRLICH WAS DU VOR HAST !

Denke nicht weiter darüber nach eine Steckdose ohne Schutzleiter anzuschließen!

Alle bisherigen Antworten, auch diese von den mir geschätzten Kollegen, die was von 2poligen oder Eurosteckverbindern schreiben, solltest du gepflegt ignorieren!

Die Regel lautet: Kein Schutzleiter - keine Steckkdose.

Ob etwas funktioniert ist dabei völlig unerheblich, es ist schlicht und ergreifend nicht Normkonform und lebensgefährlich.


naaman  13.07.2018, 08:00

Wenn ich aber nun an den Lampenauslass keine Schukosteckdose anbringen dürfte, weil kein PE vorhanden ist, dann dürfte ich aber auch keinen Kronleuchter mit viel Metall anschließen, sondern nur Schutzisolierte Lampen.

Welcher Laie achtet da schon drauf.

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ProfDrDrStrom  13.07.2018, 14:54
@naaman

Stimmt, wenn der Kronleuchter Schutzklasse I hat.

Da achtet kein Laie drauf.

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Balti807  05.07.2018, 12:14

Ganz deiner Meinung dürfte man denn wohl eine von diesen lilanen CEE Steckdosen (24V) anbringen wenn man einen kleinen Trafo in der Unterputzdose untergebracht hat.

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Rein rechtlich ist es ganz klar: Eine neuverlegte Steckdose und das ist in deinem Fall nichts anderes, muss über einen RCD abgesichert sein und das wiederum erfordert einen Schutzleiter...

nicht ganz so eng genommen kannst du den gelb-grünen Draht ignorieren, aber stelle sicher, dass deine Deckenkonstruktion nicht ohne Leiter oder andere Hilfsmittel berührbar ist ;) RCD ist nämlich Personenschutz


naaman  13.07.2018, 08:03

In einem derartigen Altbau wäre es also grundsätzlich nicht möglich, eine Steckdose nachzurüsten, da ein echter PE überall fehlen wird.

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Kannst gerne direkt mit Klemmen und Dose deinen Trafo etc. anschließen aber schließ ja keine Steckdose da an ohne Grün Gelb oder ich komm dir dahingeflogen (; ist schlichtweg nicht erlaubt aber ja in der Theorie funktionieren Steckdosen auch ohne Grün Gelb