Wie kann ich die Belichtungszeit/Blende im Bulb Modus erhalten?
Angenommen ich möchte ca. 5 min belichten, wie weiß ich dann, welche Blende ich brauch? Die Blendenautomatik funktioniert logischer weise nicht und eine Belichtungsreihe dauert bei solchen Zeiten etwas. Irgendwie mus man das ja berechnen können.
4 Antworten
Hallo
- das ist eine simple Lichtwert-Rechnung. Wers nicht im Kopf hinbekommt kann sich im Netz diverse Tabellen runterladen oder siehts ich die auf Wikipedia an. Einige Kameras können auch denn Lichtwert anzeigen. Bei neueren Nikon DSLR gibt es im Übersichtsmenue 3 Anzeigekreise für Verschlusszeit, Blende und ISO wo man dann schnell sieht wo man ist und wo man hinwill. Bei Pentax, Sony, Canon gibt es ähnliche Übersichtmenues wenn auch grafisch weniger Aufwendig
- einige Kameras belichten im Zeitautomatikmodus auch weit über die einstellbare Verschlusszeitengrenze. Einfach mal ausprobieren
- Bei Langzeitaufnahmen werden einige Sensoren unempfindlicher (Digitaler Schwarzschild) oder bekommen Probleme wie Banding und Pixelfehler. Einige Kameras wollen dann noch ein Dunkelbild zur Rauschkompensation anhängen.
- eventueles Rauschen in "unbelichteten" Partien kann man auch im Postprozess bereinigen, Banding eher nicht.
- es gibt Sensoren bzw Kameras die sind für Langzeitbelichtungen "tauglicher" bzw dafür gemacht (Astroversionen)
- Nach einem ersten Testschuss sieht man in der Bildrückschau anhand vom Histogramm wo in etwa die korrekte Belichtung (Lichtwert) liegt.
- wenn der Vordergrund zu einem schwarzen "Klotz" wird macht es wenig Sinn die Belichtung zu verlängern wo dann die Spitzlichter ausreissen. In dem Fall hellt man denn Vordergrund auf. Dafür nimmt man einen Blitz oder auch eine Taschenlampe.
- http://www.fotocommunity.de/info/DRI
- neure Kameras erlauben eine Live View Composing also WYSIWG
- bei aktuellen Sensoren hat man wegen den Beugungseffekten ab Blende 8-11 keinen Schärfezuwachs sondern je nach Optik wird es darüber wieder unschärfer. Deswegen sollte man mit maximal Abblenden Vorsichtig sein. Andererseits "kosten" Graufilter auch Auflösung. Je nach Motiv ist das mehr oder weniger sichtbar aber nicht unbedingt auf TFT mit VGA Aufösung. Deswegen vorher durchtesten oder eine Belichtungsreihe machen.
- es gibt auch noch klassische Handbelichtungsmesser die neben Objekt- auch Licht-messung beherrschen und es gibt diverse APPs für Smartphones.
Hallo!
- Wie die Bezeichnung "Bulb" (Blitzlichlampe) schon sagt, ist es eine Methode, um bei Dunkelheit mit dem Blitzlicht zu fotografieren.
- Das bedeutet, die Belichtungszeit wird in Wahrheit durch das Blitzlicht definiert.
- Heute wird aber die Bulb-Einstellung immer wieder für Langzeitbelichtungen genutzt. Je länger die Belichtungszeit wird, desto geringer wird der Einfluss der Blendengrösse.
- Experimentiere einfach. Benutze Offenblende und Langzeitbelichtung und kontrolliere das Ergebnis.
Was möchtest du den Fotografieren?
LG Bernd
Hallo Paul0000,
da gibt es nichts zu rechnen - eine so lange Belichtungszeit macht nur bei Dunkelheit Sinn, und da macht es für die Belichtung keinen Unterschied, wie weit die Blende geöffnet ist.
Bei so langen Zeiten ist eher experimentieren angesagt, als rechnen. Mit einer Digitalkamera kannst Du das Ergebnis ja doch Zeitnah sehen.
Hallo
Bulb kommt nicht von der Glühbirne sondern von denn pneumatischen Verschlüssen die man mit einem Gummiball kontrollierte. Pneumatische Auslöser sind bis heute im Einsatz wenn man auch inzwischen nicht mehr die Verschlusszeit mit pneumatischen Verschlüssen kontrolliert. Die pneumatischen Verschlüsse kamen etwa um 1860 also 20 Jahre vor Edisons Glühbirne auf den Markt.
Aber eigentlich steht B für "Beliebig". Das wurde um 1890 bei Steinheil eingeführt und hat sich dann bis etwa 1930 in Europa als Standardbezeichnung durchgesetzt und alternative Bezeichnungen wie I, M, O und Z verdrängt. Bausch & Lomb sowie Wollensak haben den Steinheil Verschluss in den USA nachgebaut und die B Funktion teilweise mit einem pneumatischen Ventil kombiniert weil das in den USA der übliche Auslösevorgang der Zeit war. Deswegen wurde B mit Bulb für denn Gummiballon übersetzt. Mit dem Rollfilm und den Kodak Kameras die mit Wollensak oder Bausch & Lomb Verschlüssen bestückt waren wurde das ab 1900 quasi Standard in den USA wobei die pneumatische Auslösung nur noch bei Grossformat/Plattenkameras benutzt wurde. In den USA hat man viel früher Fotografie als Massenmarkt betrachtet und spätestens mit der Brownie hat Kodak die gesamte Kette dominiert und mit der US Arme quasi als SAE Vorschrift Standardsiert.
Eastman, Wollensak, Bausch & Lomb, Gundlach, Graflex sowie Edison waren einige Zeit lang direkte Nachbarn in Rochester und haben eine Art Forschungs und Produktionsverbund gebildet.
Das Thema Blitzlicht bzw Verschlusssynchronsiertes Blitzlicht fand erst in denn späten 20ern statt.