Wie kann ich bezüglich der Impressumspflicht meine Privatsphäre schützen?
Ich habe vor, eine nicht-kommerzielle Internetseite zu betreiben, auf der ich bestimmte selbsterstellte Online-Tools/Web-Apps kostenlos bereitstelle.
Gemäß der gesetzlich verankerten Impressumspflicht muss ich meinen vollständigen Namen sowie meine Adresse angeben, wodurch ich meine Privatsphäre als bedroht ansehe. Allerdings befürchte ich stark, dass dadurch jeder, der die Internetseite aufruft, imstande wäre, über meine Identität und mein Privatleben zu erfahren (beispielsweise über soziale Netzwerke). Die Webseite möchte ich mit einer spezialisierten Online-Community teilen – der Nutzerkreis ist damit eingeschränkt.
Habe ich keine andere Wahl, als meine persönliche Identität frei zugänglich preiszugeben?
10 Antworten
Hier steht: https://www.e-recht24.de/artikel/datenschutz/209.html solange du eine rein private Website hast und nicht mal einen Werbebanner oder Affiliate Link darauf hast (keine Absicht Geld zu verdienen) brauchst du kein Impressum.
Ansonsten gibt es auch solche Seiten hier:
https://anschrift.net/
https://www.adress-schutz.de/
Da kannst du dir für ca. 7 € im Monat eine ladungsfähige Anschrift kaufen an die dann Post (bezüglich deiner Website) geschickt und an dich weitergeleitet wird.
Meines Wissens, wenn du keine Absicht hast, mit deiner Website Geld zu verdienen.
Die Aussagen sind widersprüchlich. Laut den anderen Antworten sei ein Impressum nicht nur bei kommerziellen Seiten notwendig, sondern sobald eine interaktive Möglichkeit auf der Seite vorhanden ist (z. B. Benutzereingaben).
Im ersten Link meiner Antwort ist alles erklärt. Da steht auch dass Blogger und Forenbetreiber ein Impressum haben sollten.
ich mach mir auch sorgen darum.
ich halte die impressumspflicht für sehr fragwürdig. besonders bei webseiten von leuten die kein extra unternehmen für ihre webseite haben und deshalb ihre privatadresse und ihre private nummer angeben müssen. die impressumspflicht verstößt meiner meinung nach nicht nur gegen ein sondern gegen zwei grundgesetze. nämlich privatsphäre und datenschutz. wenn jeder dein wohnort, deinen namen und deine telefonnummer kennt, wo ist dann noch privatsphäre gegeben? und wenn du gezwungen wirst diese infos preis zu geben, wo bleibt dann das recht auf datenschutz?
einen grund für die impressumspflicht gibt es meiner meinung nach nicht. und den grund "was wenn man erfahren möchte wer der verantwortliche einer seite ist?" finde ich sehr schwach. wenn man es erfahren möchte kann man es doch über email oder privatnachricht erfragen. es hat schon seine gründe wenn jemand seine privaten daten nicht öffentlich einsehbar machen möchte.
und wo wir von emails reden: sobald die polizei deine email hat ist es für sie eh ganz leicht raus zu finden wer man ist. die polizei als grund zählt also auch nicht.
eine e-mail, zum kontaktieren, sollte meiner meinung nach als pflichtangabe reichen , wenn es unbedingt eine pflichtangabe braucht.
ich habe mal irgendwo in einem kommentar gelesen "Die Impressumspflicht ist, als müsste jeder Mensch seinen Personalausweis sichtbar vor sich her tragen, sobald er auf die Straße geht, sei es zum Einkauf, zum Spazieren oder zum Schwimmen gehen." ich finde das trifft es ganz gut!
Du stellst Dinge der Öffentlichkeit zur Verfügung. Da die Seite offensichtlich weder rein privat noch rein familiär benutzt wird, besteht meiner Meinung nach eine Impressumspflicht, wie du schon festgestellt hast.
Da du eben Inhalte der Öffentlichkeit zur Verfügung stellst, brauchen diverse Institutionen - z.B. Rechteinhaber - auch eine Möglichkeit, dich zu kontaktieren. Aber auch deine Seitenbesucher / Kunden haben ein Interesse daran, zu wissen, wer denn genau für diese Inhalte verantwortlich ist. Deshalb muss im Impressum eine ladungsfähige Adresse stehen - bei Privatpersonen ist das eben der Wohnort.
Du könntest dir natürlich auch Büro-Räume mieten und deren Adresse angeben, musst aber dafür sorgen, dass die Post dort immer zeitnah geleert wird.
Eine andere Alternative sind Dienste, die für dich für einen gewissen Betrag pro Monat eine ladungsfähige Adresse zur Verfügung stellen und ankommende Briefe dann an dich weiterleiten. Da musst du halt drauf achten und dich darüber informieren, wie seriös diese Dienste sind und ob sie wirklich als "ladungsfähige Adresse" gelten.
Da du eben Inhalte der Öffentlichkeit zur Verfügung stellst, brauchen diverse Institutionen - z.B. Rechteinhaber - auch eine Möglichkeit, dich zu kontaktieren.
In zeiten der digitalisierung sollte doch eine e-mail adresse ausreichen müssen.
Aber auch deine Seitenbesucher / Kunden haben ein Interesse daran, zu wissen, wer denn genau für diese Inhalte verantwortlich ist.
Das ist mir egal, denn es gibt da etwas, daa nennt sich privatsphäre.
Die Antwort und Frage sind jetzt auch fast drei Jahre her ...
In zeiten der digitalisierung sollte doch eine e-mail adresse ausreichen müssen.
E-Mail ist nicht ladungsfähig, also nein, eine Mail reicht auf jeden Fall nicht aus.
Das ist mir egal, denn es gibt da etwas, daa nennt sich privatsphäre.
Die ist in dem Fall zweitrangig, da DU ja einen Dienst zur Verfügung stellen willst.
Die ist in dem Fall zweitrangig, da DU ja einen Dienst zur Verfügung stellen willst.
Und nur, weil ich irgendetwas zur verfügung stelle, habe ich plötzlich kein recht mehr, ein bisschen privatsphäre zu haben, oder was?
Die kleinsten fragen über kleinste details werden am telefon mit "darüber darf ich keine auskunft geben, datenschutz" abgewiesen aber wehe du hast ein kleines forum über beispielsweise kartenspiele, mit dem du durch werbung vielleicht 5 euro im monat verdienst oder einen kleinen blog über deko-tutorials, mit dem du vielleicht 10 euro im monat bekommst, durch werbung. Dann hast du keinen datenschutz verdient?
Und nur, weil ich irgendetwas zur verfügung stelle, habe ich plötzlich kein recht mehr, ein bisschen privatsphäre zu haben, oder was?
Natürlich hast du ein Recht auf Privatsphäre. Ändert nichts daran, dass du bei Diensten, die keinem rein persönlichen oder familiären Zweck dienen, Name und Anschrift nennen musst - siehe MStV §18. Machst du das ganze geschäftsmäßig, ist DDG §5 relevant.
Deine Werbeeinnahmen wären so eine geschäftsmäßige Nutzung - und denk auch an sie Gewerbeanmeldung
In meinem Falle lohnt sich ein solch großer Aufwendung nicht, denn es geht lediglich um kleine Projekte, die ich in Form von kostenlosen Web-Apps anbiete.
Decken Dienste, die ladungsfähige Adressen kostenpflichtig anbieten, auch den Eigennamen des Webseitenbesitzers ab?
In meinem Falle lohnt sich ein solch großer Aufwendung nicht, denn es geht lediglich um kleine Projekte, die ich in Form von kostenlosen Web-Apps anbiete.
Dann lass es einfach sein, wenn du deine Daten nicht veröffentlichen willst
Decken Dienste, die ladungsfähige Adressen kostenpflichtig anbieten, auch den Eigennamen des Webseitenbesitzers ab?
🤷🏻♂️ ich bezweifel es, da diese Dienste ja auch mehrere Nutzer abdecken und durch den Namen das dann zuordnen werden.
Ich vermute einfach stark, dass du auf jeden Fall deinen Namen (Vor- und Nachname) angeben musst.
Sonst: Informier dich selbst darüber.
Wenn ich keine andere Wahl habe, als meinen Namen anzugeben, wüsste jeder, der die Seite nutzt, per Internetsuche sofort über mein Privatleben Bescheid. Dies ist – ich muss zugeben – erschreckend.
Tja, das ist aber ein Problem, das du dir selbst geschaffen hast - indem du eben Informationen unter deinem Namen veröffentlicht hast und es auffindbar ist.
Ob es erschreckend ist oder nicht: Die Strafen, die bei einer Missachtung der Impressumspflicht auf dich zukommen, sind relativ hoch - wenn denn jemand feststellt, dass du eigentlich ein Impressum zur Verfügung stellen musst
Wenn der Webseitenbesitzer dazu verpflichtet ist, seine persönlichen Daten frei zugänglich anzugeben, wie kann es „ein Problem [sein], das du dir selbst geschaffen hast“? Deine erste Aussage ergibt meines Erachtens nicht viel Sinn.
Nein nein, ich meine nicht, dass das Angeben deines Klarnamens im Impressum ein Problem ist.
Dass man dich über Google leicht findet und dir die Einträge unangenehm sind, wenn man deinen Namen eingibt, ist ein von dir gemachtes Problem
Wenn ich meine Online-Präsenz einbüßen würde, stellt die Adressangabe allerdings weiterhin ein Problem dar. Ist das im Gegensatz zum Namensangabe ein unumgängliches Problem?
Ja, du musst eine ladungsfähige Adresse zur Verfügung stellen - entweder deine eigene oder eine über einen seriösen Dienst / Anwalt
Wie kann ich bezüglich der Impressumspflicht meine Privatsphäre schützen?
Gar nicht. Das ist nun mal der Sinn eines Impressums.
Die Webseite möchte ich mit einer spezialisierten Online-Community teilen – der Nutzerkreis ist damit eingeschränkt.
Mach ein Passwort davor, dann besteht auch keine Impressumspflicht.
Habe ich keine andere Wahl, als meine persönliche Identität frei zugänglich preiszugeben?
Du könntest die Seite auch bei einem Hoster wie bplaced.net als (kosntelose) Subdomain hosten (https://geheimname.bplaced.net) dann wird nie jemand dahinter kommen, wem die Seite gehört und somit kann dich auch niemand abmahnen.
Zudem gibt es Anonymisierungsdienste, die für dich eine Domain anmelden, ohne dass deine Adressdaten bekannt werden. Dann kann dich auch niemand abmahnen, weil niemand weiß wer du bist: https://publicdomainregistry.com/
Alex
Habe ich keine andere Wahl, als meine persönliche Identität frei zugänglich preiszugeben?
Als Einzelunternehmer ja. Es ist auch ein legitimes Interesse Deiner "Kunden" zu prüfen, wer für die Leistungen auf Deienr Internetseite verantwortlich ist. Das iet eigentlich auch in Deinem Interesse. Ein Unklares Impressum ist der wichtiget Hinweise darauf, dass der Inhalt nicht seriös ist.
Ich kann Deine Sorgen verstehen, aber die rühren nicht aus der Impressumspflicht her, sondern aus allem, was Du sonst so im Internet unter Deinem Klarnamen hinterlässt.
Es ist auch gut, dass nicht alles unter dem Deckmantel der Anonymität verborgen werden darf.
Ab wann gilt eine Webseite als privat? Benötige ich ein Impressum, wenn ich meine Seite mit einer kleinen Online-Community teile?