Wie kann es sein, dass ich keinem in meiner Familie ähnlich sehe?

FabianPavian  20.07.2023, 23:14

Wie sah denn euer Postbote aus?

Zimtschnecke05 
Fragesteller
 21.07.2023, 12:42

Wir haben seit fast 20 Jahren dieselbe Postbotin😂

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es kam schon nachweislich sogar vor, dass eine Frau Mutter eines farbigen Kindes wurde, obwohl beide Elternteile weiß waren!

Der Mann trennte sich von seiner Frau, weil er sie für untreu gehalten hatte.

Es stellte sich heraus, dass tatsächlich auf seiner Seite in der Familie mal jemand war, der farbig war! Daraufhin kam das Elternpaar wieder zusammen!

Das ist nicht von mir eben schnell erfunden, sondern eine wahre Geschichte! Mache Dir deshalb keine Sorgen!

Bricoleur  27.01.2023, 09:19

Genetik happens...

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Gerade die Vererbung der Haut-, Haar- und Augenfarbe ist sehr komplex und bis heute noch nicht bis ins Detail verstanden. Das liegt auch daran, dass es sich um polygene Merkmale handelt (das Merkmal wird nicht nur von einem, sondern von mehreren Genen beeinflusst), die noch dazu pleiotrop sind (d. h. ein Gen wirkt sich auf mehrere Merkmale aus, also z. B. nicht nur auf die Haarfarbe, sondern auch auf die Farbe der Augen und bzw. oder der Haut). Außerdem existieren von einem Gen oft nicht nur ein oder zwei, sondern eine Unzahl verschiedener Varianten (Allele).

Ganz allgemein werden Allele für helle Augen, Haut und Haare rezessiv vererbt. Das heißt, dass ein Mensch auf beiden homologen Chromosomen (damit ist jeweils ein Chromosomenpaar bestehend aus dem mütterlicherseits geerbten Chromosom und seinem väterlicherseits geerbten Pendant gemeint) dieselbe Genvariante besitzen muss, damit das Merkmal ausgebildet wird. Wenn ein Individuum an einem Genlocus auf beiden Chromosomen dasselbe Allel besitzt, nennt man das auch Homozygotie.

Heterozygote Träger besitzen zwei unterschiedliche Varianten des Gens, also auf dem einen Chromosom beispielsweise das rezessive Allel für helle Haare und auf dem anderen das für dunkle Haare. Diese eine Genkopie reicht aus, damit im Körper ausreichend dunkler Farbstoff (Melanin) gebildet wird, um die Haare dunkel zu färben. Das Allel für dunkle Haare überdeckt in diesem Fall die Wirkung des rezessiven Allels, es ist gegenüber dem Allel für helle Haare dominant. Das dominante Allel wird oft auch nur mit einem Großbuchstaben abgekürzt, das rezessive mit dem dazu gehörigen Kleinbuchstaben, z. B. A und a.

Bei Individuen, die den rezessiven Phänotyp aufweisen, z. B. wie du blond sind, ist aufgrund der Reinerbigkeit klar, dass sie vom Genotyp nur aa sein können. Bei Dunkelhaarigen gibt es mehrere Möglichkeiten. Sie können entweder reinerbig (AA) oder mischerbig (Aa) sein.

Damit du blond wirst, musst du von beiden Eltern jeweils ein rezessives Allel für blondes Haar erben. Da deine beiden Eltern beide braune Haare haben, müssen sie folglich heterozygote Träger (Aa) sein. Wenn du ein Kreuzungsschema aufstellst, ergeben sich für die Gameten (Geschlechtszellen, also Spermien und Eizellen) folgende mögliche Kombinationen von Zygoten (befruchteten Eizellen): AA, Aa, aA, aa. Das heißt, dass im Durchschnitt drei von vier Nachkommen dunkelhaarig sein werden bzw. umgekehrt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Nachkomme blond ist, bei 25 % liegt. Das sind natürlich nur die theoretisch zu erwartenden Werte. Die realen Werte können zufallsbedingt abweichen. Das heißt also, dass es durchaus möglich ist, dass heterozygote Eltern auch mal gar kein blondes Kind bekommen oder mehr blonde Kinder haben als im Durchschnitt zu erwarten wäre.

Es ist daher durchaus möglich, dass du dunkelhaarige Eltern hast, selbst aber blond bist. Also keine Sorge, alles ganz normal. ;-)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Äußerliche Merkmale vererben sich in jeder zweiten Generation. Vielleicht sieht Dein Kind Oma oder Opa ähnlicher als den Eltern. Bemerkst Du keine Familien-Ähnlichkeit, besteht dennoch kein Grund zur Sorge

Was lernt ihr eigentlich noch in der Schule? Ok, Grundlagen der Genetik.

Jeder Deiner Eltern hat zwei Gene für ein bestimmtes Merkmal, wie Haarfarbe. Du hast auch zwei.

Wie du errechnen kannst, wurden also nicht alle an dich weitergegeben, jeder gibt nur eines von seinen zweien weiter.

Von deinen zweien bestimmt eines, was von deiner Anlage sichtbar wird. Das andere bleibt unsichtbar.

Wenn ein blondes und ein schwarzes Gen zusammenkommen, wirst du sichtbar schwarz, weil das dunkle dominant und das helle rezessiv ist.

Wenn deine Mutter ein blondes und ein schwarzes Gen hatte, wird sie sichtbar schwarz.

Der Zufall kann aber ihr blondes Gen an dich weitergegeben haben und von deinem Vater auch eines gestiftet haben.

Dann hast du zwei blonde und wirst sichtbar blond. Selbst wenn deine Eltern beide sichtbar schwarz wären. Weil sie beide ein unsichtbares blondes Gen hatten.

Ich war als Kind zunächst blond. Wurde dann aber schwarz - ja auch das kann es geben. Zumindest weiss ich daher, dass ich auch mindestens ein blondes Gen im Pool haben muss. Welches ein Kind bekäme, ist die witzige Lotterie der Genetik.

Eigentlich lernt man das im Gymnasium in Klasse 7/8 Biologie. Habt ihr da Genderologie gemacht?

Zimtschnecke05 
Fragesteller
 27.06.2023, 13:58

Ich bin jetzt in der 9. Klasse (Gymnasium) und habe mich höchstens aus Interesse mit Genetik beschäftigt. In der Schule noch nie.

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DocPsychopath  27.06.2023, 14:01
@Zimtschnecke05

Bizarr. Aber es wundert mich nicht mehr. Naja, dann nimm das hier als Ausflug in die Wissenschaft. Ich bin nicht mal Biologe und hab das immer als Allgemeinbildung betrachtet.

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Es kann sein, dass Du den Urgroßeltern oder Ururgroßeltern ähnlich siehst.