Wie kann es sein, dass heute unter Städten so viele Blindgänger gefunden werden (bei Bauarbeiten, usw.) - wieso hat man die nicht damals direkt beseitigt?

9 Antworten

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In manchen Gegenden sah es noch dam Krieg verheerend aus. Krater an Krater, viel Schutt usw. Viele Krater wurde oftmals mit Bauschutt zugeschüttet. Ob da jetzt noch ein Blindgänger drunter liegt oder nicht. Es ist ja nicht so, dass ein Blindgänger schön an der Oberfläche liegt. Damals hat man sicher auch die sichtbaren Blindgänger entschärft und entsorgt.


DudelFlanders 
Beitragsersteller
 09.03.2016, 11:35

Achso... ich dachte, dass der Schutt aus den Kratern beseitigt wurde und nicht einfach zugeschüttet. Dann hätte man die Bomben ja normalerweise sehen müssen.

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wolfram0815  09.03.2016, 11:39
@DudelFlanders

Ja, so ist es. Man muß aber auch bedenken, dass nach so einem Bombenangriff wenigstens die Straßen wieder begeh-und befahrbar sein mußten. Dann mußte wieder Schutt beseitigt geräumt werden, um Verschüttete aus Häusern und Bunkern zu befreien. Und wohin damit? Am Besten, so fern vorhanden, ins nächste Loch. 

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Finde mal einen Blindgänger unter den Trümmern eines eingesürzten Bauwerkes, mit Tonnen an Schutt und Steinen drauf.

Die Teile sind damals machmal recht tief im Boden versunken und wurden dann einfach verschüttet. Sowas zu finden war nicht immer einfach.

Da hatte man die Technik des Entschärfens noch nicht. Man kann nicht einfach eine aktive Bombe wegräumen. Sonst würde jetzt auch nicht immer vor Ort entschärft. Das konnte man damals noch nicht.


DudelFlanders 
Beitragsersteller
 09.03.2016, 11:27

Und dann haben sie sich einfach so getraut Marktplätze und Hauptstraßen über die Bomben zu bauen (und/oder wiederzuerrichten), die nur in wenigen Metern tiefe liegen... Respekt.

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wolfram0815  09.03.2016, 11:36

Damals war das Entschärfen von Blindgängern erheblich einfacher wie heute! 

Diejenigen Bomben, die man heute noch findet, sind derart verrostet, dass man den Zünder oft gar nicht mehr raus schrauben kann. Bzw. ein gewaltsames heraus schrauben würde zu einer Detonation führen. Darum werden hin und wieder großräumig die Menschen evakuiert und dann die Bombe kontrolliert gesprengt.

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SiViHa72  09.03.2016, 11:40
@wolfram0815

Auch,w eil man nie garantieren kann, dass die Dinger beim Entschärfen nicht hochgehen. Ist ein ziemlich krasser Job, hab einen von den Herren öfter hier im Büro.

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earnest  09.03.2016, 11:41

Selbverständlich konnte man "damals" Bomben entschärfen. Das war sogar viel einfacher alsjetzt, weil z.B. die Zünder noch nicht verrostet waren.

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Man hat damals selbstverständlich alle Blindgänger entschärft, die man finden konnte. In ländlichen Gebieten war man über jeden Blindgänger froh, weil der Sprengstoff für Arbeiten in Wald und Feld verwendet wurde und das Metall verkauft werden konnte. Es war aber vor allem in den Städten unmöglich, alle Blindgänger zu finden, weil gerade die nicht explodierten Bomben tief in die Erde eingedrungen sind und keinen Explosionskrater verursacht haben.


DudelFlanders 
Beitragsersteller
 09.03.2016, 12:42

Explosionskrater nicht.. aber doch tiefe Löcher.

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Valdes14  09.03.2016, 13:05

Die mit Trümmer verdeckt wurden

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WDHWDH  09.03.2016, 14:40
@Valdes14

Die ehemaligen Bomben wurden nicht für Sprengstoffe, sondern der Inhalt-SALPETER- für  Düngemittel verwendet

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WDHWDH  09.03.2016, 15:36
@WDHWDH

Die in Vietnam für die A! verwendbaren Bomben kamen ,da zum "verschrotten " bereitgelegt- von Düngemittelfirmen zur Wiederverwendung.

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Ruenbezahl  10.03.2016, 10:34
@WDHWDH

In meiner Gegend hat man während des Zweiten Weltkrieges den Sprengstoff aus den Blindgängern dazu verwendet, Luftschutzstollen in den Berg zu sprengen.

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Die Bomben aus dem zweiten weltkrieg waren lange nicht so zuverlässig wie es heutige Kampfmittel sind (oder zumindest sein sollten). Einige detonierten überhaupt nicht, manche erst nach viel zu langer Zeit. Da die Allierten sehr viele Luftangriffe über Deutschland flogen, blieben eine ganze Menge von diesen Bomben in den zerstörten Städten liegen und wurden von den Trümmern bedeckt - denn allszu oft gingen die Bomben auch hoch.

Nach dem Krieg gab es zunächst nur das Bestreben, die zerstörten Städte wieder aufzubauen. Nach Blingängern wurde nicht intensiv gesucht, dies war auch gar nicht möglich, da die Militärs der Amerikaner und Engländer keine Einsicht in Einsatzpläne aus dem Krieg gaben - Man wusste also gar nicht, wo genau die Bomben gefallen waren und wo die wahrscheinlichkeit hoch war, noch Blindgänger zu finden.

Heute sind diese Einsatzbefehle und auch Luftbilder aus jener Zeit freigegeben, so dass nach Überresten von Kampfmitteln aus dem zweiten Weltkrieg gesucht werden kann. Übrigens ist die Situation in anderen Ländern Europas auch nicht anders - in Großbritannien werden heute ebenalls manchmal noch Blindgänger aus dem Krieg entschärft, welche die deutschen Bomber abgeworfen haben.