wie kan man messen wie viel v durch ein kabel durchgehen können?

4 Antworten

Eine Spannung "liegt an", ein Strom "fließt", also "geht durch".

Wie viel Spannung ein Kabel aushält hängt rein von dessen Isolierung ab. Dazu gibt es Angaben vom Hersteller wie viel Spannung das Kabel mindestens aushalten kann wenn die Isolierung unbeschädigt ist.

Testen kann man das auf zwei Arten:

  1. Durchschlagprüfung. Man legt eine Spannung die höher ist als alle Spannungen die im Betrieb des Kabels auftreten können an und misst ob es zu einem Stromfluss kommt. Bei Kabeln für 230V testet man meistens auf 500V oder 1000V. Die Testspannung wird natürlich so angelegt, dass der Verbraucher der am Kabel hängt diese nicht nimmt, also die Testspannung nicht durch den Verbraucher durch fließen kann. Dazu muss dann der Verbraucher am Kabel abgeklemmt werden oder man testet L/N gegen Erde. Kommt es zum Stromfluss weil die Isolierung das nicht mehr aushält, dann kommt es zu einem Durchschlag und das Kabel ist "kaputt" und muss ersetzt werden.
  2. Teilentladungsprüfung. Hier dreht man die Testspannung vorsichtig auf. Kurz bevor es zu einem Durchschlag wie bei 1) kommt, entsteht eine Teilentladung. Hier macht sich die Ladung sozusagen bereit die Isolierung zu durchschlagen. Das erzeugt neben einem meist hörbaren schwachen Knistern auch bestimmte Muster im GHz Bereich die gemessen und erkannt werden können. Erkennt das Testgerät die Teilentladung, wird die Prüfspannung sofort angeschaltet. Jetzt kennt man die Spannung die das Kabel so gerade noch aushält bevor es kaputt geht, hat aber noch keinen Durchschlag verursacht, das Kabel also noch nicht kaputt gemacht.

Bei 1) kann man nur sagen "Test bestanden" oder "Test nicht bestanden". Bei Nichtbestanden geht der Prüfling kaputt. Wie viel das Kabel wirklich aushält, also genaue Zahlen kann man so nicht bekommen.

Bei 2) bekommt man genaue Zahlen und macht den Prüfling nicht kaputt. Dafür dauert die Prüfung länger und die Prüfung kann nicht überall gemacht werden da man eine Umgebung braucht die möglichst wenig Funkstörungen hat. So was kann man also fast nur in einem Labor durchführen.

Wie viel Strom "durch gehen kann", das hängt von mehreren Faktoren ab. Strom erzeugt einen Spannungsfall über das Kabel und Strom × Spannung ist Leistung. Leistung wird in Form von Wärme frei und erhitzt das Kabel.

Je dicker das Kabel, desto geringer der Spannungsfall bei gleichem Strom. Jetzt kommt es drauf an welche Temperatur das Kabel maximal erreichen darf und wie viele Verluste man für akzeptabel hält. Dementsprechend muss man dann einen Mindestquerschnitt für einen bestimmten Strom festlegen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Du kannst die Durchschlagsfeldstärke der Isolation mit einem Messgerät messen.

Der Leiterquerschnitt ist eine Frage des Maximalstromes und der Verlegeart. Hier könntest du das Kabel in definierter Umgebung auslegen und den Strom so lange erhöhen bis die maximal zulässige Temperatur der Isolation erreicht ist.

Für andere Verlegearten kannst du dann Abschwächungsfaktoren angeben.

Volt, also Spannung "geht" nicht durchs Kabel. Eine Spannung "liegt an". Elektronen spielen "Reise nach Jerusalem", so dass man im übertragenen Sinn von STROMfluss redet. Die Stromstärke wird in Ampere gemessen - und zwar in Reihe zum Verbraucher im Stromkreis. Spannung dagegen misst man parallel zum Verbraucher.

ab 1mm² kannst ganz bequem 230V durchschleusen

und nicht die Spannung ist das Problem für die Kabel sondern die Stromstärke (A)


Machtnix53  13.04.2024, 13:54

Der Querschnitt ist für die Spannung unbedeutend. Nur für den Strom ist er von großer Wichtigkeit.

Für die maximale Spannung ist die Isolierung wichtig. Wobei auch ein unisolierter Draht Spannung weitergibt, wenn er nicht in der Nähe des Bezugpotentials ist. Dann ist die Luft Isolator.

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